Nach Verletzung: Wer ersetzt Abwehrchef Boateng?
München - Ein bisschen Hoffnung – und ganz viel Ungewissheit: Das ist der Stand im Krankenfall Jérôme Boateng vier Tage nach dem Schock von Hamburg. „Bis zur Europameisterschaft sollte es im Normalfall reichen“, sagte der 27-jährige Abwehrchef des FC Bayern dem „Kicker“, schränkte allerdings ein: „Ich muss dann aber auch erstmal wieder auf mein gewohntes Level kommen.“ Er weiß: Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
Laut „Kicker“ soll der 27-Jährige neben einem Muskelbündelriss im Adduktorenbereich auch einen Sehnenriss erlitten haben. Am Montag weilte Boateng in der Praxis von Dr. Müller-Wohlfahrt zu weiteren Untersuchungen. „Das tut uns sehr, sehr weh“, sagt Kapitän Philipp Lahm. Mit einer Pause von mindestens drei Monaten ist zu rechnen.
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Das erste Gruppenspiel der DFB-Elf in Frankreich findet am 12. Juni in Lille gegen die Ukraine statt. Bundestrainer Joachim Löw kündigte an, dem Abwehrchef „die Tür solange wie möglich offenhalten“ zu wollen. Er habe am Montag am Rande des Treffens der deutschen Fußball-Weltmeister in München mit dem Bayern-Profi gesprochen, erklärte Löw „und ihm gesagt, dass ich an ihn glaube und er es noch schaffen kann, auf den EM-Zug aufzuspringen“. Wie bei Sami Khedira vor der WM in Brasilien will Löw bis zum Ende der Nominierungsfrist (31. Mai) abwarten, ob Boateng fit wird.
Ein paar Tage früher, am 28. Mai, steht ein weiterer wichtiger Termin an: das Champions-League-Finale in Mailand. Bei optimalem Heilungsverlauf könnte Boateng womöglich im Halbfinal-Hinspiel (26. oder 27. April) wieder spielen. Bis dahin muss Trainer Pep Guardiola nun improvisieren. Oder werden die Bayern auf dem Transfermarkt aktiv?
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Sky Sport News brachte am Montag Shkodran Mustafi ins Spiel. Der Nationalspieler des FC Valencia wurde in dieser Saison schon in der Champions League eingesetzt, dürfte bei Bayern deshalb nur in Pokal und Liga ran. Tendenz: eher keine Option – wie auch weitere Kandidaten (Nemanja Vidic, Joel Matip, Mats Hummels. Wahrscheinlich wird Guardiola bei der Lösung des Problems auf den aktuellen Kader vertrauen. Der AZ-Check: Das sind die Defensiv-Alternativen.