Jetzt Wirtz ernst: FC Bayern buhlt weiter um Top-Spieler
München - Es war wahrlich kein schönes Wochenende aus Sicht von Bayer Leverkusen. Der Doublesieger kam beim VfL Wolfsburg nicht über ein 0:0 hinaus und rutschte bis auf acht Punkte hinter den Spitzenreiter FC Bayern zurück. Eine Woche vor dem Gipfeltreffen in Leverkusen verpasste das Team von Trainer Xabi Alonso damit die Gelegenheit, den Druck auf die Münchner aufrecht zu erhalten.
Und ganz nebenbei musste Bayer auch noch mitansehen, wie Topstar Florian Wirtz von der Bayern-Führung umschmeichelt wurde. Ziemlich direkt sogar. Und öffentlich.
FC Bayern München: Auch Eberl dementiert Werben um Wirtz nicht
"Christoph Freund hat es ja gesagt: Träumen ist erlaubt", erklärte Sportvorstand Max Eberl, als er auf das Interesse an Wirtz angesprochen wurde. "Wenn ich richtig informiert bin, hat der Spieler keine Ausstiegsklausel. Wir müssen schauen, dass unsere Finanzen passen, wir wollen erst mal unsere Verträge, die internen Transfers machen. Und dann schauen wir, was im Sommer möglich ist."
Eberl war also weit davon entfernt, das Werben um Wirtz zu dementieren. Genauso übrigens wie zuvor schon Aufsichtsrat Uli Hoeneß, Sportdirektor Christoph Freund und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. Jetzt Wirtz ernst bei einer der spannendsten Personalien der Bundesliga.

"Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss", hatte Hoeneß kürzlich bei "t-online.de" gesagt: "Wenn neben Musiala vielleicht auch irgendwann mal der Florian Wirtz beim FC Bayern spielt, dann können wir noch ruhiger in die Zukunft schauen." Und während sich Trainer Vincent Kompany öffentlich zurückhielt, fand auch Sportdirektor Freund lobende Worte.

Wirtz-Transfer dürfte erst im Sommer 2026 ein heißes Thema beim FC Bayern werden
"Träumen ist immer erlaubt", sagte Freund über den 21-jährigen Wirtz, der in Leverkusen einen Vertrag bis 2027 besitzt und seinen Marktwert auf 140 Millionen Euro in die Höhe geschraubt hat.
Man habe, ergänzte Freund, "schon öfter über das Thema gesprochen. Wir sind sehr glücklich mit unserem aktuellen Kader, weil wir viel Qualität haben. Natürlich ist Florian Wirtz immer wieder ein Thema und ein außergewöhnlich guter Fußballer. Das wissen wir, das sehen wir alle. Aber auch wir haben sehr gute Spieler bei uns." Es gehe, so Freund, "auch immer darum, was umsetzbar ist".
Aktuell sind die Münchner mit kostspieligen Vertragsverlängerungen beschäftigt, nach Manuel Neuer und Alphonso Davies sollen auch Jamal Musiala und Joshua Kimmich neue Arbeitspapiere unterzeichnen. Das wird sehr teuer. Ein Wirtz-Transfer dürfte daher erst im Sommer 2026 ein heißes Thema werden. Im Hintergrund führt Ehrenpräsident Hoeneß die Gespräche mit Hans-Joachim Wirtz, dem Vater und Berater des Juwels.
Leverkusens Rolfes kontert: "Wir finden unsere Spieler auch gut"
Doch freilich sind auch die anderen Bayern-Bosse involviert, um diesen Transfer zu realisieren. "Der Uli hat das ja ohne einen Zeithorizont gesagt", meinte Dreesen zu den Hoeneß-Aussagen. "Florian Wirtz ist einer der besten deutschen Spieler – und Sie wissen ja, wie wir das in den vergangenen Jahren gehandhabt haben: Wir wollen, dass die besten Spieler bei uns sind. Und deswegen hat Uli sicherlich recht."
Bayern will Wirtz – das ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Und das öffentliche Buhlen sorgt eine Woche vor dem Topspiel für zusätzliche Brisanz. In Leverkusen versucht man, vorerst noch die Ruhe zu bewahren. "Es ist schön, dass die Münchner unsere Spieler so gut finden. Wir finden unsere Spieler auch gut", sagte Bayers Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.
Die Frage lautet: Wie lange spielt Wirtz noch in Leverkusen?