Müller: "Wir spielen keinen schlechten Ball"

"So wird es für jeden Gegner der Welt schwierig", sagt Thomas Müller nach dem 4:0 in Frankfurt. Pep Guardiola interessiert sich nicht für eine Saison ohne Niederlage.
von  az
Thomas Müller und Xabi Alsonso haben nach dem 4:0-Erfolg des FC Bayern gegen Frankfurt gut lachen.
Thomas Müller und Xabi Alsonso haben nach dem 4:0-Erfolg des FC Bayern gegen Frankfurt gut lachen. © GES-Sportfoto | Augenklick

Frankfurt am Main - Thomas Müller stand nach dem zweiten Dreierpack seiner Karriere in Badelatschen ganz relaxed in den Stadionkatakomben und erklärte die momentane Unantastbarkeit der Bayern. "Wir haben eine homogene Mannschaft und spielen nach dem Konzept des Trainers. Wir wissen, was zu tun ist, offensiv wie defensiv", analysierte der Münchner Stürmer das souveräne 4:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt.

Mit seinen Treffern in der 22., 64. und 67. Minute war Müller der herausragende Mann beim noch ungeschlagenen Branchenprimus. Den vierten Treffer steuerte Xherdan Shaqiri (86.) bei. Ein Drei-Tore-Kunststück war Müller erstmals am 1. Mai 2010 gegen den VfL Bochum gelungen.

"Natürlich freut man sich darüber, auch wenn die Freude jetzt nicht bis Weihnachten anhalten wird. Der Moment ist sehr schön. Wenn man Tore schießt, kommt immer ein Kribbeln im Bauch, auch wenn man schon ein paar Spiele auf dem Buckel hat", schilderte Müller seine Gefühle.

Mit 27 Punkten schauen die Bayern in der Tabelle weiter auf die Konkurrenz hinab. Angesichts der Münchner Dominanz wurde Trainer Pep Guardiola nach dem Abpfiff bereits mit der Frage konfrontiert, ob der Rekordmeister in dieser Saison ungeschlagen bleiben könne. "Das ist egal und nicht unser Thema. Es geht um die Spielweise, die wollen wir verbessern", konterte der Spanier.

Die Stimmen zum Spiel:

Pep Guardiola: "Es ist immer schwer, gegen eine Mannschaft von Thomas Schaaf zu spielen. Sie waren sehr aggressiv in der Verteidigung. Wir hatten ein paar Probleme mit unserem Aufbau. Die letzten 20 Minuten waren ein komplett anderes Spiel."

Sebastian Rode: "Wir haben die Tore vorne gemacht. Thomas Müller war eiskalt vor dem Tor. Eintracht hat gut dagegen gehalten und enormen Druck ausgeübt. Am Ende wurde es ein bisschen deutlicher, weil Kraft nachgelassen hat. In Frankfurt sind die Fans emotional."

...über die Pfiffe bei seiner Einwechslung: "Ich habe mir die Pfiffe nicht zu Herzen genommen und versucht, konzentriert zu bleiben. Das ist halt einfach so. Klar läuft es nicht so gut für Frankfurt. Wenn sie so spielen wie heute, kommen sie da unten aber wieder raus und fahren auch die Ergebnisse wieder ein."

Thomas Müller: "Wir spielen aktuell keinen schlechten Ball. Wir spielen mit Plan, mit Konzept. Egal, wer spielt – wir haben immer die Möglichkeit, mal einen draußen zu lassen: Frankfurt war sehr aggressiv, ein anderes Spiel, als wir es zuletzt gewohnt waren. Das war auch ganz schön. Sie haben sich nicht mit dem Bus und zwei Abwehrriegeln hinten reingestellt."

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...über die starke Form des FC Bayern: "Wir haben eine homogene Mannschaft, spielen nach dem Konzept des Trainers, wissen, was zu tun ist. Vorne ist Raum für eigene Ideen und in der Defensive weiß jeder, wo er hinlaufen muss. Wir spielen nach Konzept, haben gute Spieler und sowie Erfahrung und Qualität im Kader. Wenn wir so spielen, wird es für jeden Gegner der Welt schwierig. In der Phase nach der zweiten Länderspielpause haben wir noch mehr zugelegt, wir sind wieder einen Schritt weiter als Mannschaft, sind eingespielt - aber das alles garantiert noch keine Siege.

...zu seinem Dreierpack: "Die Freude wird vielleicht jetzt nicht bis Weihnachten anhalten, aber es ist schon ein sehr schönes Gefühl. Da entsteht schon immer wieder ein Kribbeln im Bauch bei den Toren."

Jérome Boateng: "Jeder weiß auf jeder Position, was zu tun ist. Ich denke, das ist der Schlüssel. Ob wir bis zum Saisonende ungeschlagen bleiben? Ich denke, das ist zu weit vorgegriffen. Das ist nicht unser Ziel. Unser Ziel ist es, Deutscher Meister zu werden. Wir haben uns alle gefreut für Thomas, er hat ein super Spiel gemacht und drei Tore."

Manuel Neuer: „Die Frankfurter haben viel gekämpft, viel geackert, viel investiert, ein paar Kilometer abgespult. Es war klar, dass deren Kräfte irgendwann nachlassen. Dann kam unsere Zeit. Wichtig war auch, dass wir in der ersten Halbzeit das 1:0 gemacht haben, so war es etwas leichter für uns. Wir haben heute sehr gut verteidigt. Wir wissen, wie wir spielen sollen. Der Trainer hat uns die Art und Weise, wie wir spielen sollen, verinnerlicht. Da braucht man nicht mehr groß überlegen. Es spielt sich eben ein bisschen leichter, weil wir schon das ein oder andere System gespielt haben und wissen, wie wir mit dem Ball zu spielen haben.“

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Thomas Schaaf (Trainer Eintracht Frankfurt): "Bis zum 2:0 waren wir gut im Spiel. Wir haben uns nicht versteckt und waren mutig. Was fehlt ist, dass wir den Gegner mehr in Not bringen. Die vier Tore tun natürlich weh, aber mit dem Spiel meiner Mannschaft kann ich zufrieden sein."

Marco Russ (Eintracht Frankfurt): „Es ist schwer, gegen die Bayern was zu holen. Ich denke, die ganze Welt hat es schwer, gegen die Bayern was zu holen. Wir haben von der ersten Minute an mit sehr viel Risiko gespielt, weil wir früh attackieren wollten. Wir waren an Manuel Neuer vorne dran und haben versucht, ihn da zu stören. Aber der ist ja so ausgebufft, der ist ganz easy am Ball, dass da kaum was anbrennt.“
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