Millionenregen für den FC Bayern? Talent vor Wechsel nach England
Der FC Bayern sucht weiter dringend nach Neuzugängen für die Offensive und muss dafür wohl tief in die Tasche langen. Angesichts der bevorstehenden Transferverhandlungen kommen zusätzliche Einnahmen den Bayern-Bossen gerade recht.
Denn die Münchner stehen offenbar kurz vor dem Verkauf von Talent Nestroy Irankunda. Der Australier wechselte im vergangenen Sommer von Adelaide United nach München, trainierte teilweise bei den Profis mit, kam aber in Pflichtspielen lediglich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. In der Rückrunde spielte er auf Leihbasis bei den Grasshoppers Zürich.
Irankunda vor Wechsel zum FC Watford
Wie Transfer-Insider Fabrizio Romano berichtet, soll der 19-Jährige am Donnerstag zum FC Watford reisen, um beim englischen Zweitligisten seinen Medizincheck zu absolvieren. Im Gespräch sind offenbar drei Millionen Euro Ablöse, die Bayern zahlten 2024 750.000 Euro plus mögliche Boni an Adelaide.
Zudem hat sich der deutsche Rekordmeister wohl eine Weiterverkaufsbeteiligung von 50 Prozent sowie eine Match-Right-Klausel gesichert. Sollte Watford Irankunda weiterverkaufen wollen, haben die Münchner das Vorkaufsrecht

Doch wie tickt Irankunde überhaupt? Die AZ stellt das Talent von A bis Z vor.
Nestory Irankunda: Wurzeln in Burundi, über Tansania nach Australien
A wie Adelaide: Irankundas Heimatort. Bei Adelaide United wurde er zum Profi und spielte sich in den Fokus.
B wie Burundi: Heimat der Eltern. Wegen des Bürgerkriegs flohen sie nach Tansania, wo Nestory zur Welt kam.

C wie Croatia Raiders: Irankundas erster Klub in Adelaide.
D wie Alphonso Davies: Wie der Linksverteidiger wurde Irankunda in einem afrikanischen Flüchtlingslager geboren, beide spielen für Nationen, in denen Fußball (noch) nicht die populärste Sportart ist.
E wie Energie: Teils zu viel. "Er kann manchmal schwierig sein", erklärte sein ehemaliger Trainer Carl Veart. "Nestory muss sich verbessern. Aber wir arbeiten mit ihm daran, dass er seine Aggressivität in den Griff bekommt."
F wie FC Bayern Campus: Seine ersten Schritte fern der Heimat hat Irankunda dort gemacht und folgte damit unter anderem auf Jamal Musiala.
Irankunda sollte eigentlich Innenverteidiger werden
G wie Gideon: So heißt Irankundas Vater. Bereits in Afrika war dieser Fan des FCB. "Im Flüchtlingscamp hat er mir ein Foto im Bayern-Trikot gezeigt, also habe ich mich daran orientiert, um meine Eltern und meinen Vater stolz zu machen." Ob ihm das Trikot des FC Watford auch gefällt?
H wie Andy Harper: Der TV-Kommentator verkündete die ersten Gerüchte über Irankundas Bayern-Wechsel 2024 während eines Live-Spiels. In Australien galt der Transfer als "bombshell", als Paukenschlag.
I wie Innenverteidiger: Die Position, die Irankunda ursprünglich spielen wollte.
J wie Jugendliebe: Der FC Barcelona! Als Stürmer orientierte sich Irankunda an Lionel Messi: "Er inspiriert mich, ein besserer Spieler zu werden. Ihm zuzuschauen, wie er spielt, genauso will ich auch spielen."
Irankunda zwischen Schnäppchen und Rekordablöse
K wie Kigoma: Irankundas Geburtsort in Tansania. Am 9. Februar 2006 kam der Youngster dort zur Welt.
L wie Ligatransferrekord: Mit einer Transfersumme von bis zu 3,4 Mio. Euro durch mögliche Boni ist Irankunda der bislang teuerste Abgang der australischen A-League vor Marco Tilio (1,75 Millionen Euro, 23/24 zu Celtic).
M wie Marketing: Schnäppchen dank Down Under? "Wenn Nestory aus Europa oder Südamerika kommen würde, wäre seine Transfersumme natürlich höher", war sich sein Berater Griffin beim Transfer 2024 nach München sicher.
N wie Nationalmannschaft: Im März 2024 berief "Socceroos"-Trainer Graham Arnold den Youngster erstmals in den Kader. Im Juni 2024 feierte er sein Debüt.
O wie ohne Plan B: "Ich war nicht besonders gut in der Schule", sagt er. "Natürlich war mein Hauptfokus auf Fußball." Auf Fragen von Leuten nach Alternativen "habe ich ihnen gesagt: ,Ich habe keinen Plan B'."
P wie Perth: Erste australische Heimat der Irankundas.

Feiner Techniker, knallharter Schuss und schneller als Davies
Q wie Qual der Wahl: "Fünf oder sechs Klubs" bemühten sich um den Youngster, verriet Griffin. Den Zuschlag sicherten sich damals die Bayern.
R wie Rekorde: In den Rekordbüchern der A-League ist er vertreten: sechstjüngster Spieler der A-League-Geschichte, zweitjüngster Torschütze, dazu der teuerste Abgang.
S wie Schusstechnik: Große Stärke, die ihn bei Adelaide zum Freistoß-Schützen Nummer eins machte. Melbournes Rai Marchan zog sich beim Versuch, eine von Irankundas Raketen zu blocken, eine Gehirnerschütterung zu.
T wie Tempo: Bringt der Rechtsaußen reichlich mit. Gegen die Central Coast Mariners wurde Irankunda mit 37,02 km/h geblitzt.
U wie unglaublich: Die erste Reaktion von Irankunda damals auf das Interesse des Rekordmeisters: unglaublich.
Irankunda: Für die Weiterentwicklung zu Bayern
V wie Vorbild: Will Irankunda sein. Die afrikanische Gemeinschaft, aus der er stammt, will er dazu motivieren, ihre Träume zu erfüllen.
W wie Weiterentwicklung: Darum Bayern. Berater Griffin: "Deutschland hat eine sehr gute Bilanz, wenn es um die Entwicklung von jungen australischen Spielern geht." Beispiele: Mathew Leckie, Mitch Langerak, Robbie Kruse. Beim FC Bayern sammelte er ein halbes Jahr Spielpraxis in der zweiten Mannschaft.
X wie X-Faktor: Irankundas Tore in Down Under waren schön, aber auch wichtig: Ausgleich bei den Newcastle Jets in der 88., Siegtreffer gegen die Central Coast Mariners in der 90., Ausgleich zum 4:4 in der ehemaligen Heimat Perth in der 99. Minute.
Y wie YouTube: Dort veröffentlichte die Liga unter dem Kanal "KEEPUP" einen ersten Teil von Irankundas eigener Doku "No Plan B".
Z wie Zuhause: Wollte Irankunda in München sein. "Sobald ich da rübergehe, will ich nicht mehr zurückkommen. Nicht mit einer Leihe, nichts davon. Ich will dortbleiben, solange ich die Chance habe." Nun folgt womöglich der feste Wechsel nach England – und wird wohl sein neues Zuhause,
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