Mehr als befriedigend: Zwischenzeugnisse für Nagelsmann und die Bayern-Stars

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ist nun fast 100 Tage im Amt - und hat bereits deutliche Spuren hinterlassen. "Wir werden noch besser", sagt Salihamidzic. Die AZ vergibt Zwischenzeugnisse.
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Julian Nagelsmann mit seinem ersten Profi-Titel, dem Supercup.
Julian Nagelsmann mit seinem ersten Profi-Titel, dem Supercup. © imago/Uwe Kraft

München - Vor dem Training am Mittwochvormittag juckte es Julian Nagelsmann gewaltig in den Füßen. Der Coach des FC Bayern war als Erster auf dem Platz - und zeigte anschließend beim spaßigen Ballhochhalten mit Assistent Dino Toppmöller und dem Amateure-Trainergespann Martin Demichelis und Stefan Buck, dass er technisch immer noch einiges draufhat. Nagelsmanns Spieler schauten ihrem Chef gespannt zu.

100 Tage ist der neue Trainer an diesem Freitag im Amt - und er hat bereits deutliche Spuren beim FC Bayern hinterlassen und insgesamt einen sehr positiven Eindruck gemacht. Freilich nicht nur bei Kabinettstückchen wie am Mittwoch. "Julian versteht es, den Spielern Veränderungen schnell beizubringen", lobte Vorstandsboss Oliver Kahn. Er sehe bei ihm "eine Handschrift". Und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte: "Wir haben eine Entwicklung, die andauert. Wir werden noch besser." Die AZ vergibt ein erstes Zwischenzeugnis - an Nagelsmann und seine Stars.

Julian Nagelsmann setzt seinen Plan clever um

Der Trainer: Mit seinen 34 Jahren ist Nagelsmann zwar ein junger Coach, aber dank seiner Stationen in Hoffenheim (2016 bis 2019) und bei RB Leipzig (2019 bis 2021) bereits erfahren. Er sei nicht zu Bayern gekommen, um "alles auf den Kopf zu stellen", sagte Nagelsmann.

Und diesen Plan setzt er clever um. Das Pressing-System von Vorgänger Hansi Flick hat er weitgehend übernommen, offensiv spielt Bayern jetzt noch variabler, defensiv steht das Team sicherer. Stars wie Niklas Süle, Lucas Hernández oder Leroy Sané haben sich unter Nagelsmann zu Stammkräften entwickelt, sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League führen die Münchner die Tabelle an. Zudem überzeugt der Coach bei seinen öffentlichen Auftritten, wirkt nahbar und sympathisch. So soll es weitergehen. Note: 2

Upamecano ist gesetzt, die anderen Neuzugänge tun sich schwer

Die Neuzugänge: Vor allem Abwehrchef Dayot Upamecano erweist sich bislang als große Verstärkung. Mit 22 hat der Franzose noch Entwicklungspotenzial, nur zuletzt gegen Frankfurt zeigte er mal eine schwächere Leistung.

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Marcel Sabitzer hofft auf mehr Einsatzzeit, Omar Richards spielt gar keine Rolle, Ersatztorhüter Sven Ulreich erholt sich gerade von seiner Knieverletzung. Note: 3

Die Abgänge von Alaba und Boateng wurden kompensiert

Die Defensive: Upamecano und Hernández haben die Abgänge von David Alaba und Jérôme Boateng kompensiert, rechts gibt es mit Josip Stanisic eine neue Alternative. Und links überzeugt Alphonso Davies Woche für Woche, er hat sein Tief längst überwunden.

Sieben Gegentore in der Liga sind okay, in der Königsklasse musste Manuel Neuer noch gar nicht hinter sich greifen. Aber: Sowohl Fürth als auch Kiew und Frankfurt hatten zuletzt zu viele Chancen. Note: 2

Kimmich, Goretzka sind im Mittelfeld gesetzt

Das Mittelfeld: Joshua Kimmich und Leon Goretzka haben ihre Verträge verlängert, sie bilden das Mittelfeldzentrum der Gegenwart und Zukunft.

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Und sie sorgen für die so wichtige Balance zwischen Abwehr und Angriff. Eine Position weiter vorne überzeugt Thomas Müller als Vorbereiter, Torschütze und Pressing-Organisator. Note: 2

Sané aus dem Formloch heraus - auf Lewy ist Verlass

Die Offensive: Leroy Sané ist der größte Gewinner unter Nagelsmann, er war schon an elf Toren direkt beteiligt, die Fans feiern ihn für seinen defensiven Einsatz. Da können Serge Gnabry, Kingsley Coman und Jamal Musiala in der ersten Phase der Saison nicht mithalten.

Ganz vorne brilliert wieder einmal Robert Lewandowski mit 13 Toren in allen Wettbewerben. "Wenn du erfolgreich sein willst, brauchst du diese Einzelspielerqualität", sagte Nagelsmann. Gut für Bayern: Eric Maxim Choupo-Moting (sieben Tore und drei Vorlagen in neun Partien) ist der ideale Joker, immer da, wenn er gebraucht wird. In der Liga ist Bayern mit 24 Toren die Nummer eins. Note: 2

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  • Südstern7 am 07.10.2021 09:29 Uhr / Bewertung:

    Mir ist aufgefallen, dass bei gegnerischem Ballbesitz die Außenspieler Sané/Gnabry oder Coman/Musiala sofort nach hinten und nach innen rücken und die "Mitte" zumachen. Es gab einfach zuviel Überzahl des Gegners, wenn dieser das Mittelfeld schnell überbrückte und stellten die Abwehrspieler zu oft ins eins gegen eins bei Zweikämpfen. Diese Situationen sind deutlich weniger geworden. Und deshalb wirkt auch die Abwehr sattelfester weil die Abwehrspieler ihre zugeordneten Räume halten können.

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