Mario Gomez: Bomber der Saison
Nach seinem Viererpack gegen Freiburg hat Mario Gomez nun acht Treffer in fünf Spielen erzielt – geht’s so weiter, könnte er sogar Gerd Müllers Rekord (40 Treffer in der Saison 1970/71) brechen.
Die Rückkehr nach München hatte sich der Ex-Sportdirektor des TSV 1860 anders vorgestellt. Dirk Dufner, mittlerweile in Diensten des SC Freiburg, fand drastische Worte: „Wir haben richtig den Arsch voll bekommen.“ Schuld daran war vor allem ein Mann aus dem baden-württembergischen Riedlingen: Mario Gomez. Vier Treffer trug der Schwabe zur höchsten Niederlage in der Breisgauer Bundesligahistorie bei. Landsmannschaftliche Hilfe sieht anders aus.
Es war Gomez’ zweiter Viererpack in der Bundesliga nach dem 4:1 mit Stuttgart gegen Wolfsburg im Mai 2009, nur zwei Wochen nach seinem Dreierpack in Kaiserslautern. Im Bayern-Trikot gelang zuletzt Giovane Elber im August 2002 beim 6:2 gegen Bielefeld ein Vierer. Übermäßig anstrengen musste sich Gomez nicht. Der Elfmeter nach Foul an Thomas Müller war noch die schwerste Übung. Den ließ der Schiedsrichter nämlich wiederholen. Egal, Gomez schoss einfach in die andere Ecke.
Zwei Mal hatten ihn die Kollegen Toni Kroos und Franck Ribéry so perfekt freigespielt, dass er aus fünf Metern nurmehr einschieben musste. „Es ist nicht so einfach, wie es aussieht“, versuchte er seine Kinderspiel-Treffer zu relativieren, „ich stehe halt am Ende der Kette und schieße die Tore. Das ist mein Job.“ Die Krönung: der Treffer zum 5:0. SC-Kapitän Oliver Barth schoss Gomez an, und der Ball segelte in hohem Bogen über Keeper Oliver Baumann ins Freiburger Tor. „Ein bisschen geschämt“ habe er sich, aber auch gefreut: „Ich nehme alles gerne mit. An den ersten beiden Spieltagen konnte ich so viel schießen, wie ich wollte: Der Ball ging nicht rein. Aber wir sollten den Ball flach halten. Es kommen auch wieder andere Tage.“
36 Tore in den letzten 37 Ligaspielen, acht Treffer nach fünf Saisonspielen – besser war nur der Gladbacher Peter Meyer, der 1967 nach fünf Spielen neun Mal getroffen hatte. Logisch, dass Gomez nun der Rekord von Gerd Müller (40 Treffer in der Saison ’71/’72) vorgehalten wird. Der hatte damals nach fünf Spielen erst ein Tor erzielt...
Ein „sensationeller Stürmer“ sei Gomez, lobte Philipp Lahm und ergänzte: „Er hat auch Glück, aber das hat er sich hart erarbeitet. Er ist immer anspielbereit.“ Bastian Schweinsteiger bezeichnete seinen Kumpel schlichtweg als „Weltklasse“ und gab ihm flachsend noch einen mit: „Ein paar Tore mehr hätte er schon machen können.“