Lewi, Müller und Co.: Wen lässt Pep gegen Dortmund ran?
München - Für den Mittelfeldspieler-Verehrer Pep Guardiola war dieser Satz bemerkenswert. „Ich würde gerne mit elf Stürmern spielen“, sagte der Trainer des FC Bayern nach der 1:2-Niederlage gegen Mainz, bei der Guardiola sein Team in der Schlussphase tatsächlich mit fünf Angreifern agieren ließ (Robert Lewandowski, Thomas Müller, Douglas Costa, Arjen Robben und Franck Ribéry). Wird Guardiola, der beim FC Barcelona einst Superstar Zlatan Ibrahimovic vergraulte und auch bei den Bayern seine Probleme mit Mittelstürmer Mario Mandzukic hatte, plötzlich zum Angreifer-Verehrer? Eher nicht, denn seine Aussage hatte einen anderen Hintergrund.
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Guardiola war zu Mario Götze befragt worden, dem Weltmeister, der wie in den vergangenen Spielen 90 Minuten auf der Bank saß. „Wir brauchten zwei Spieler im Strafraum mit Thomas und Robert“, sagte der Katalane, um auf möglichst charmante Weise zu erklären, warum er Götze erneut ignoriert hatte. Dabei hätte Guardiola sogar noch einmal wechseln dürfen: „Ich hoffe, ich kann in Zukunft Mario Götze mehr Minuten geben“, sagte er.
Nun ja, wetten sollte man darauf nicht, auch nicht am Wochenende, wenn die Bayern bei Götzes Ex-Klub Borussia Dortmund antreten (Samstag, 18.30 Uhr, Sky). „Wir haben sieben Stürmer“, sagte Guardiola. Und sechs von ihnen liegen im Ranking vor Götze.
Die Bayern-Offensive im AZ-Check
Arjen Robben: Der Niederländer bestätigte seine Topform auch gegen Mainz, als er neben Arturo Vidal bester Bayern-Spieler war. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 zeigte seinen Willen, die Partie unbedingt noch zu drehen. Robben führt die Bayern-Offensive aktuell an, gegen den BVB ist er gesetzt.
Thomas Müller: Das gilt auch für den Weltmeister, der von Guardiola gegen Mainz erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Wieder einmal wurde der Trainer dafür bestraft, ohne Müller fehlen den Bayern die Überraschungsmomente. In den großen Spielen steht Müller deshalb in der Startelf, so auch in Dortmund.
Robert Lewandowski: Der Pole, der von den Mainzern geschickt aus dem Spiel genommen wurde, dürfte gegen seinen früheren Klub ebenfalls von Beginn an auflaufen. Auch wenn er gegen Mainz nicht auf dem Niveau der Vorwochen agierte und sich mehr Zuspiele seiner Kollegen (Robben) gewünscht hätte: Das Torjäger-Duell mit BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang wird ihm Guardiola nicht nehmen. „Ich weiß, dass wir am Samstag viel, viel besser spielen werden. Und effektiver“, versprach Lewandowski schon mal.
Douglas Costa: Der Brasilianer saß wie Müller gegen Mainz draußen und kam erst nach der Halbzeit ins Spiel. Costa wirkt aktuell nicht so spitzig wie in der Hinrunde, als er fast jede Woche überragte. Dieses kleine Formtief ist durchaus zu erwarten gewesen, doch es kommt für Costa zu keinem günstigen Zeitpunkt. Denn die Konkurrenz ist fit.
Franck Ribéry: Bei der Pleite gegen Mainz stand der Franzose zum ersten Mal seit über einem Jahr (27. Februar 2015 beim 4:1 gegen den 1. FC Köln) wieder in der Bundesliga in der Startelf. „Franck war sehr aktiv“, lobte Guardiola. Alles klappte bei Ribéry zwar noch nicht, aber er hat Costa inzwischen fast eingeholt. Startelf gegen Dortmund möglich.
Kingsley Coman: Bei Ribérys Landsmann zeigt die Formkurve in die andere Richtung. Nach dem guten Spiel in Wolfsburg wieder enttäuschend gegen Mainz. Samstag wohl nur Joker.