Last-Minute-Sieg! „Ganz verdient!“
MÜNCHEN - Erst in der Nachspielzeit sichert Daniel van Buyten das 2:1 der Bayern in Hoffenheim. Doch von Dusel will Präsident Hoeneß nichts wissen: „Wer sagt, dass das Glück war, hat ein anderes Spiel gesehen“
SINSHEIM Torflaute beendet, nach zwei Unentschieden endlich wieder ein Dreier eingefahren. Die Bayern siegten am Dienstag bei Hoffenheim 2:1. Dank des Last-Minute-Tores von Daniel van Buyten. Der Bayern-Dusel? Da war Präsident Uli Hoeneß gleich in Rage. „Wer sagt, dass das Glück war, hat ein anderes Spiel gesehen. Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz und 25 Torchancen. Hoffenheim war stehend K.o.“
Ähnlich analysierte Kapitän Mark van Bommel die Partie: „Wenn man den Zeitpunkt des zweiten Tores betrachtet, war es Glück. Doch wir haben das Spiel dominiert, haben über 90 Minuten gut Fußball gespielt – und deshalb ganz verdient gewonnen.“ Der Käpt’n freut sich auf die Partie am Samstag gegen Tabellenführer Mainz. „Da gewinnen wir wieder, dann haben wir den Anschluss nach oben.“
Coach van Gaal, der angeblich kurz davor ist, seinen Vertrag in München bis 2012 zu verlängern, vertraute der Anfangs-Elf, die letzten Samstag gegen den 1. FC Köln nur ein 0:0 geschafft hatte. Auch mit der gleichen Aufgaben-Verteilung. So gab Miro Klose die einzige Spitze, Toni Kroos spielte rechts, Thomas Müller zentral. Van Gaal erwartete auch, dass Hoffenheim „defensiver“ agieren würde als in den letzten Partien. Und wurde schon nach 36 Sekunden eines Besseren belehrt. Nach einem Patzer von Contento auf der linken Abwehrseite, dem Pass von Rudy und einer unglücklichen Aktion von van Buyten im Abwehrzentrum schoss Vedad Ibisevic das 1:0 für die Hoffenheimer. Das schnellste Tor der laufenden Saison. Bayerns Sportchef Christian Nerlinger war bedient: „Wir wussten, was uns hier erwartet und wollten hochkonzentriert in die Partie gehen. Aber das ist leider nicht passiert.“
Ein Kopfball von Bastian Schweinsteiger, der knapp übers Hoffenheimer Tor flog war danach erst mal die beste Ausbeute der Bayern (7.). Sie hatten sogar noch Glück, dass sie nicht noch höher in Rückstand gerieten. Ein Klasse-Freistoß von Salihovic klatschte an den Pfosten (42.). Nach der Pause kamen die Bayern besser in Schwung. Was in der 63. Minute belohnt wurde. Einen Schuss von Franck Ribéry konnte Hoffenheim-Keeper Daniel Haas nur abklatschen, vor die Füße von Thomas Müller. Der WM-Held nutzte die Chance eiskalt via Innenpfosten zum 1:1.
Doch das Jubeln über den ersten Liga-Treffer nach 333 Minuten verging den Bayern nur Sekunden später blitzartig. Weil Ribéry liegenblieb. Der Franzose war beim Schuss mit dem rechten Fuß umgeknickt. Weinend wurde er von den Betreuern vom Platz getragen. Altintop kam ins Team.
Für die Entscheidung sorgte allerdings Daniel van Buyten nach Kopfballvorlage von Olic in der Nachspielzeit. Und widmete den Treffer „meinem Sohn und meinem Vater“. Der Belgier: „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, der Sieg ist gut für die Tabelle – und für den Verein.“
F.M., ps