Kritik an Ibiza-Reise: FC-Bayern-Star Müller rechnet mit "Moralaposteln" ab
Da wollten sich die Stars des FC Bayern nun wirklich nichts nachsagen lassen! Unbeeindruckt vom Wirbel um die umstrittene Ibiza-Reise von 14 Spielern nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen Borussia Mönchengladbach feiert der Rekordmeister auch bei der TSG Hoffenheim einen souveränen Sieg. Im letzten Bundesligaspiel von Thomas Müller im Trikot der Münchner gab es einen lockeren 4:0-Erfolg.
Etwas überraschend: Torjäger Harry Kane saß zum Saisonabschluss zunächst nur auf der Bank. Trainer Vincent Kompany gab sich vor der Partie kryptisch und ließ durchblicken, dass der Engländer womöglich noch mit den Nachwehen der Feiern über seinen ersten Titelgewinn zu kämpfen hatte.
"Das ist sein erster Titel. Für ihn war die Woche vielleicht nicht so optimal, wie ich mir das gewünscht habe. Das ist aber normal", sagte Kompany bei Sky über den Bankplatz des Engländers: "Ich will, dass wir perfekt in das Spiel starten, die perfekte Mentalität und Attitüde haben."
Kane trifft als Joker und holt sich Torjägerkanone ab
Die legte seine Mannschaft dann auch an den Tag. Vor 30.150 Zuschauern, darunter der langjährige TSG-Mäzen Dietmar Hopp, erzielten Michael Olise in der 33. Minute, Joshua Kimmich (53.) und Serge Gnabry (80.) die Treffer für die Bayern, ehe der eingewechselte Kane in der 86. Minute mit dem Tor zum 4:0 den Schlusspunkt setzte und nach der Partie mit 26 Saisontreffern erneut mit der Torjägerkanone ausgezeichnet wurde.
Der Ibiza-Trip der Münchner Party-Gesellschaft hatte unter der Woche für einige Schlagzeilen gesorgt. Neben einigen Experten übten auch Klubverantwortliche aus der Bundesliga Kritik an der Reise.Mit dem Sieg in Hoffenheim im Rücken sah sich Müller aber im Verhalten der Spieler bestätigt.
Kritik an Ibiza-Reise: Müller rechnet mit "Moralaposteln" ab
"Es geht darum, den Menschen zu zeigen, dass man mit zwei Tagen Ibiza und der völlig berechtigten Party nach einer Meisterschaft auch ein Spiel mit 4:0, 5:0 oder sogar 6:0 gewinnen kann", meinte Müller und übte Kritik an den Kritikern: "Ich verstehe ja, dass man Artikel machen will. Es geht immer viel um Moral - und wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann, dann sind wir in Deutschland ja sowieso ganz vorne dabei."

Müller weiter: "Ich bin da ein bisschen zwiegespalten. Den Geschäftsgedanken verstehe ich - aber zu jedem Preis? Da darf heute jeder, der sich mit ganz klarer Kante dazu geäußert hat und der ein richtiger Moralapostel war, gerne mal in den Spiegel blicken und schauen, was in seinem Leben so los ist..."
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