Holt Robert Lewandowski vom FC Bayern München erneut die Torjägerkrone?

München - Für den FC Bayern geht es in dieser Bundesliga-Saison nach dem vorzeitigen Gewinn der fünften deutschen Meisterschaft in Serie um nichts mehr. Wenn die Wettbewerbe Champions League und der DFB-Pokal in ihre entscheidende Phase treten, legen die Bayern-Stars die Füße hoch.
Spannung verspricht aus Münchner Sicht der Zweikampf Robert Lewandowski gegen Pierre-Emerick Aubameyang respektive das Rennen um die Torjägerkrone. In der vergangenen Spielzeit hängte "Lewy" seinen einstigen BVB-Teamkollegen "Auba" deutlich ab. Der Bayern-Stürmer hatte am Ende 30 Treffer auf dem Konto, der Angreifer von Borussia Dortmund brachte es auf 25 Treffer.
Aktuell liegt der Pole nach seinem Doppelpack beim 6:0 gegen den VfL Wolfsburg mit nun 28 Toren knapp vor dem Gabuner (27). Lewandowski erzielte die 28 Tore in 30 Partien oder 2.507 Einsatzminuten - der 28-Jährige traf also im Schnitt alle 90 Minuten. Sein ein Jahr jüngerer Rivale traf 27 Mal in 29 Spielen und 2.513 Minuten (alle 94 Minuten ein Torerfolg).
Auf den Spuren von Dieter Müller
In Sachen Bundesliga-Torjägerkrone ist die jüngste Rekordmarke von 34 Treffern noch immer unerreicht: Dieter Müller vom 1. FC Köln erzielte sie in der Saison 1976/1977 - vor 40 Jahren. Unvergessen ist die Trefferquote von Bayern-Legende Gerd Müller, der in der Spielzeit 1971/1972 40 Mal traf und ingesamt sieben Mal Torschützenkönig wurde.
Immerhin gelang es Lewandowski in der vergangenen Saison, als erster Spieler seit Dieter Müller die 30-Tore-Marke zu knacken. Jetzt ist er erneut auf dem besten Weg - und vielleicht legt ihm "Genießer" Philipp Lahm in seinen drei letzten Partien für den FC Bayern ja noch das eine oder andere Törchen auf? Vielleicht geht's dann diesmal auch über die 30-Tore-Grenze hinaus...
Restprogramm der Konkurrenten
Das Restprogramm der Münchner spricht durchaus für weitere Lewandowski-Tore. Denn auch wenn Schlusslicht SV Darmstadt 98 den endgültigen Abstieg an den letzten Bundesliga-Wochenenden mit einem weiteren überraschenden Sieg verhinderte - beim FC Bayern scheinen die Aussichten auf einen neuerlichen Erfolg eher gering. Zumal die 98er die zweitschwächste Abwehr der Liga stellen (58 Gegentore).
Gegen den vorletzten Kontrahenten RB Leipzig hat Lewandowski gute Erinnerungen, traf im Hinspiel - beim bisher einzigen Aufeinandertreffen in der Bundesliga (3:0) -, wenn auch per Elfmeter. Und der letzte Gegner SC Freiburg liegt ihm einfach. In bisher zehn Partien - für Dortmund und München - gegen den Sportclub schlug er insgesamt zwölf Mal zu.
"Beide spielen auf einem sehr hohen Niveau, sind aber sehr unterschiedliche Stürmertypen", urteilte BVB-Coach Thomas Tuchel kürzlich. Lewandowski und Aubameyang hätten eine "andere Charakteristik", erklärte auch Bayern-Coach Carlo Ancelotti. "Ich bin froh, Lewandowski zu haben, und ich denke, Tuchel ist zufrieden, Aubameyang zu haben."
Aubameyang hat Nachholbedarf
Borussia Dortmund spielt in der Schlussphase der Bundesliga noch um die direkte Champions-League-Qualifikation - und hat noch das Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt vor der Nase.
Der BVB trifft am kommenden Wochenende auf den direkten Konkurrenten TSG 1899 Hoffenheim, dann auf den abstiegsbedrohten FC Augsburg und den momentanen Überflieger Werder Bremen. Aubaymeyangs persönliche Bilanz sieht so aus: Fünf Tore in acht Spielen gegen Hoffenheim, sieben Tore in acht Spielen gegen Augsburg und zwei Tore in 6 Spielen gegen Bremen.
Aubameyang wird bis in die Haarspitzen motiviert sein: Der BVB-Star hat die Torjägerkanone bis dato noch nie geholt. Rivale Lewandowski kennt das Gefühl: Er hielt sie bereits zweimal in Händen (2013/2014 und 2015/2016).
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