Hoeneß: "Löw müsste mir Champagner schenken"

Im AZ-Café verteidigt Bayern-Präsident Uli Hoeneß seine kritischen Worte an der Nationalmannschaft, übt aber auch ein kleinwenig Selbstkritik.
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Uli Hoeneß (r.) stand am Dienstag im AZ-Café Rede und Antwort.
Daniel von Loeper Uli Hoeneß (r.) stand am Dienstag im AZ-Café Rede und Antwort.

Im AZ-Café verteidigt Bayern-Präsident Uli Hoeneß seine kritischen Worte an der Nationalmannschaft, übt dabei aber auch ein kleinwenig Selbstkritik.

München - Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat in den vergangenen Wochen viel Staub aufgewirbelt mit Äußerungen über die deutsche Nationalmannschaft, Bundestrainer Joachim Löw und Stürmer Miroslav Klose.

Im AZ-Café Ringelnatz in München-Schwabing verteidigte der 60-Jährige am Dienstag seine Aussagen: "Heutzutage wird man, wenn man eine klare Aussage macht, gleich als Nestbeschmutzer bezeichnet", sagte Hoeneß im Gespräch mit der AZ: "Ich habe mir mein Interview noch dreimal durchgelesen und kann nach wie vor nichts besonders Kritisches drin sehen. Es ist heute schon Kritik, wenn ich eine Feststellung mache."

Hoeneß war in den vergangenen Wochen mal die Verhätschelung der DFB-Spieler ein Dorn im Auge ("Tischtennisplatten auf dem Mont Blanc") gewesen, dann wieder rief er Löw dazu auf, die Spieler härter anzupacken ("mehr Druck"). Und Vergleiche zwischen Gerd Müller und Miroslav Klose halte er sowieso für überflüssig.

"Wenn ich sage, Löw müsse die Spieler bisschen härter anfassen, dann ist das für mich keine Kritik an ihm, sondern ein Hinweis, ein Wunsch. Man muss die Kirche im Dorf lassen", meinte Hoeneß nun auf die teilweise heftigen Reaktionen der Medien, des Bundestrainers und des DFB-Teammanagers Oliver Bierhoff angesprochen.

Im Übrigen würde er mit seinen Aussagen ja nur zum Nachdenken anregen und letztlich Gutes erreichen wollen: " Wenn Jogi Löw ganz ehrlich ist, müsste er mir eigentlich längst eine Flasche Champagner geschenkt haben." Und: "Ich habe ja nur gesagt, was er eigentlich denken müsste."

Bei all dem Gegenwind nach seinen Aussagen frage er sich manchmal dann doch, "ob man so ein Interview überhaupt noch machen kann. Wenn man weiterdenkt, muss man - wie die meisten aller Leute - langweilige Interviews geben. Die Gefahr besteht bei mir normalerweise nicht."

Auch bei seiner Aussage über Klose im Vergleich zu Müller blieb er: "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Gerd Müller der bessere Mittelstürmer ist. Wenn da jemand anderer Meinung ist, verstehe ich die Fußballwelt nicht mehr." Das sei "aber nicht despektierlich" gegenüber Klose gemeint.

In punkto Spieler-Verhätschelung gab Hoeneß dann aber doch auch eigene Fehler zu: "Viele Dinge, die da in der Nationalmannschaft zu weit getrieben wurden, wurden auch beim FC Bayern – auch durch mich – zu weit getrieben."

"Früher haben wir von November bis März keinen Grashalm mehr zwischen den Strafräumen an der Säbener Straße gehabt. Heute könnte man dort im November noch Golf spielen." Die Frage sie, wie weit man den Komfort für Profi-Fußballer vorantreibe, "ohne das die Spieler ihre Selbstständigkeit verlieren und alles für selbstverständlich betrachten". Manchmal müsse man Profis eben wieder härter anpacken: "Wenn einer einen Scheißdreck spielt, muss man ihm das sagen."

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