Hoeneß: "Dann gute Nacht Deutschland"

Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert die Justiz scharf. Die Staatsanwaltschaft hat den Spieler Breno wegen Verdachts der Brandstiftung in Untersuchungshaft genommen.
ps |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert die Staatsanwaltschaft München.
dpa Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert die Staatsanwaltschaft München.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert die Münchner Staatsanwaltschaft scharf. Die Behörde hat am Samstag den Spieler Breno wegen Verdachts der Brandstiftung in Untersuchungshaft genommen.

München - Der brasilianische Abwehrspieler Breno vom Fußball-Rekordmeister Bayern München ist wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr am Samstag festgenommen worden. Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch bestätigte entsprechende Vorabmeldungen von bild.de und Sport1. Es besteht laut Steinkraus-Koch von der Staatsanwaltschaft München I der dringende Tatverdacht der schweren Brandstiftung. Die angemietete Villa des 21-Jährigen in Grünwald bei München war in der Nacht zum Dienstag völlig ausgebrannt. Der Bayern-Profi sitzt in der Justizvollzugsanstalt München in U-Haft.

Die Rechtsanwälte des Spielers sind nun offenbar am Zug und können eine Aussetzung der U-Haft beantragen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß war angesichts der Entwicklungen außer sich. „Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, den Jungen ins Gefängnis zu stecken", echauffierte sich Hoeneß. Breno sei fix und fertig. "So etwas habe ich in unserem Land bislang nicht für möglich gehalten. Zwar ist noch nicht alles bekannt, aber so, wie sich die Staatsanwaltschaft aufführt, das ist Wahnsinn. Wir sind vollkommen vor den Kopf gestoßen“, sagte Hoeneß am Samstagabend nach dem 3:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen.

"Wenn das unser Land ist, dann gute Nacht Deutschland", fügte Hoeneß hinzu. Wörtlich bezeichnete der Bayern-Präsident die Begründung der Staatsanwaltschaft als "albern". Verdunkelungsgefahr bestehe nicht, weil Breno kein Deutsch spreche, Fluchtgefahr deshalb nicht, weil der Spieler zur Zeit keinen Pass habe.

Bayerns-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ergänzte: „Wir sind etwas verwundert über die Auffassung der Staatsanwaltschaft, da mache ich keinen Hehl draus, weil wir weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr sehen. Sein Pass ist beim Brand vernichtet worden. Ohne Pass kann man, glaube ich, nirgendwohin flüchten.“

Rummenigge weiter: „Breno ist ein Spieler des FC Bayern. Zunächst gilt die Unschuldsvermutung. Wir werden ihn und seine Familie unterstützen, soweit das möglich ist. Man spricht ja oft vom Promi-Bonus, ich möchte aber auch keinen Promi-Malus haben. Ich bitte die Staatsanwaltschaft, den Fall Breno mit der gebotenen Fairness und Sensibilität anzugehen.“

Präsident Hoeneß kündigte derweil an, dass Breno und seine Familie nach seiner Freilassung nach Brasilien zurückgeschickt werden, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.