Geldwäsche-Ermittlungen: Angebliche Razzia an Geschäftsstelle des FC Bayern
München - Die außersportlichen Schlagzeilen beim FC Bayern nehmen einfach nicht ab. Laut einem Bericht der "Bild" durchsuchten am vergangenen Dienstag Ermittler des Bundeskriminalamtes in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Bayern die Geschäftsstelle an der Säbener Straße sowie Geschäftsräume der Allianz Arena.
Grund ist demnach ein Geldwäsche-Verfahren gegen den kremltreuen russischen Oligarchen und Milliardär Alisher Usmanov. Dem 69-Jährigen wird vorgeworfen, zwischen 2017 und 2022 Geld aus Straftaten wie Steuerhinterziehungen verschoben zu haben. Laut "Bild" handelt es sich dabei um einen mehrstelligen Millionenbetrag.
Kremltreuer Oligarch Alisher Usmanov soll Bekannter von Uli Hoeneß sein
Usmanov ist demnach ein Bekannter von Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Beide wohnten bis März 2022 am Tegernsee. Hoeneß soll Usmanov VIP-Karten für Heimspiele des FC Bayern besorgt und hinterlegt haben, heißt es in dem Bericht. Ob und wenn ja, welche Beweismittel gefunden wurden, ist demnach unklar.
Der Russe soll sich seit 2016 regelmäßig in seinen drei Villen am Tegernsee aufgehalten und dort auch Personal angestellt, allerdings nie eine Steuererklärung eingereicht haben. Nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wurde das EU-Vermögen des 69-Jährigen eingefroren, im März 2022 ergriff er die Flucht.
Usmanov: Immobilien am Tegernsee im Wert von 50 Millionen Euro
Nach Schätzungen des Forbes-Magazins wird Usmanow ein Vermögen von über 14,6 Milliarden Euro zugerechnet. Alleine seine drei Luxus-Immobilien am Tegernsee werden auf einen Wert von insgesamt 50 Millionen Euro geschätzt, sie laufen über Offshore-Firmen. Die drei Anwesen wurden bereits im September vergangenen Jahres im Rahmen einer bundesweiten Razzia gegen russische Oligarchen durchsucht.
Generalstaatsanwaltschaft: Ermittlungen richten sich nicht gegen den FC Bayern
Der FC Bayern gilt in dem Verfahren jedoch nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge, wie die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ausdrücklich mitteilt: "Unsere Behörde führt kein Ermittlungs- oder Bußgeldverfahren gegen den FC Bayern München bzw. Verantwortliche oder Angehörige des Vereins."
Die Ermittlungen gegen Usmanov sind noch nicht abgeschlossen. Der Verein hat sich noch nicht zu der angeblichen Razzia geäußert.