Neben möglichem Müller-Abschied: Um was es für den FC Bayern gegen Flamengo geht

Die Partie der Bayern gegen Flamengo ist mehr als nur ein Spiel. Es geht um Abermillionen und somit den Kader der Zukunft. Und es geht um das letzte Spiel im Bayern-Trikot einer Klublegende.
Patrick Strasser |
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Zugabe, Zugabe! Die große Show Thomas Müllers (r.) kann durch Siege in die Verlängerung gehen. Auch Leroy Sané steht vor dem Bayern-Abschied.
Zugabe, Zugabe! Die große Show Thomas Müllers (r.) kann durch Siege in die Verlängerung gehen. Auch Leroy Sané steht vor dem Bayern-Abschied. © picture alliance/dpa

Bei all den US-Trips, die der FC Bayern in den letzten Jahren unternommen hat, waren sowohl der Zeitrahmen als auch der finanzielle Erwartungshorizont vor Beginn der Reise klar abgesteckt. Man verhandelte mit den Partnern, analysierte mit den Sponsoren, in welchem US-Bundesstaat, in welcher Stadt man sich am besten blicken lassen sollte – und gegen welche Gegner man am besten antritt.

Ob gegen eine Best-of-Auswahl der Major League Soccer (MLS) wie im Sommer 2014 in Portland/Oregon oder in den folgenden Jahren, etwa in Los Angeles, Chicago, Houston sowie häufig an der Ostküste – wenn man nicht den asiatischen Markt bereiste. Geld machen, Freunde machen. Auf Promotionsreisen inmitten der Saisonvorbereitung, Marketing-Trips.

Diesmal, bei der von der Fifa ins Leben gerufenen, vier Wochen dauernden Klub-WM ist es anders. Es geht um mehr. Vor allem um mehr Geld, viel mehr Geld. Bis dato haben die Münchner knapp 40 Millionen Euro in den USA an Fifa-Prämien verdient durch den Achtelfinal-Einzug, allerdings mit der 0:1-Pleite in Charlotte gegen Benfica Lissabon 1,74 Millionen verspielt.

Millionen auf dem Spiel: Bayern kämpft um große Klub-WM-Prämien

Am Sonntag (22 Uhr MESZ, DAZN/Sat.1), wenn die Bayern ihr Achtelfinale gegen Flamengo aus Rio de Janeiro austragen, steht viel auf dem Spiel. Konkret: 11,4 Mio. Euro an Prämien.

Für den Finaleinzug gäbe es noch 26 Millionen on top, der Turniersieger streicht 34,7 Millionen extra ein, kommt am Ende auf über 100 Millionen. Macht umgerechnet zwei Nick Woltemade.

Jubelt Nick Woltemade bald im Trikot des FC Bayern?
Jubelt Nick Woltemade bald im Trikot des FC Bayern? © Robert Nemeti/dpa

Woltemade soll mit dem FC Bayern einen Fünfjahresvertrag ausgehandelt haben

Mit dem VfB-Angreifer, dem Shootingstar des deutschen Fußballs, sollen die Bayern bereits einen Fünfjahresvertrag ausgehandelt haben. Der Poker um die Ablösesumme mit den Stuttgartern steht noch aus – und einen Linksaußen würde man auch gerne verpflichten.

Was das alles kostet! Das berühmt-berüchtigte bayerische Festgeldkonto ist vom Ausplündern bedroht.

Da hilft jeder Sieg, jede Runde bei dieser Klub-WM. Beim diesmaligen US-Trip war nach der Auslosung der Gruppen nur die Route der ersten drei Spiele in der Vorrunde klar: Cincinnati, Miami, Charlotte. Als Standort für das Team-Basecamp wählte man den Sportskomplex in Orlandos "Disney World". Die Vorrunde, das – größtenteils, siehe Benfica – kalkulierbare Element des Turniers ist vorbei, am Sonntag beginnt das Kribbeln.

Müller über die K.-o.-Runde: "Win or go home"

Thomas Müller, der ewige Müller, der plötzlich ganz irdisch wirkt, weil nun jedes sein letztes Spiel im Bayern-Trikot sein könnte, sprach davon, dass die nun anstehenden "Win-or-go-home-Spiele" stets "kribbelig" seien. "Du sitzt immer ein bisserl auf gepackten Koffern. Das muss man auch mögen", meinte Müller. Tod oder Gladiolen nannte es einst Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal. Im Fall der Klub-WM heißt es für die Bayern: Geld oder Urlaub bzw. Kohle oder Südsee?

Ab 1. Juli beginnt der Vertrag von Leroy Sané beim türkischen Meister Galatasaray Istanbul, ab Dienstag. Tags zuvor endet die Bayern-Zeit des Offensivspielers. Womöglich müssen dann auch die Münchner den Rückflug von der Klub-WM antreten, wenn sie ihr Achtelfinale von Miami in den Sand setzen. Kommen sie weiter, könnten alsbald Sanés Urlaubsfotos in die WhatsApp-Gruppe der Spieler flattern, während die Mannschaft im Viertelfinale von Atlanta ums Weiterkommen kämpft.

Manuel Neuer warnt: Flamengo ist kein Gegner zum Unterschätzen

Auch Spieler wie João Palhinha, Sacha Boey oder Kingsley Coman könnten bei einer Niederlage am Sonntag künftig nicht mehr das Bayern-Trikot tragen – falls sich ein Käufer findet.

Vorher wartet der heiße Tanz gegen Flamengo: "Man darf die südamerikanischen Mannschaften nicht unterschätzen. Von der WM 2014 in Brasilien weiß ich noch, was für eine Anhängerschaft sie haben und mitbringen", sagt Kapitän und Torhüter Manuel Neuer, der glaubt, dass es "deswegen wieder ein Highlight-Spiel für uns wird. Ein K.o.-Spiel, auf das wir uns freuen. Diese großen Spiele mag man einfach." Verlieren mag man sie nicht. Trotz der Aussicht auf Palmen.

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