Frankreich-Presse kritisiert Upamecano – bleibt Bayern im Vertrags-Poker stur?

Dayot Upamecanos Zukunft ist weiter offen. Die Bayern wollen im Poker wohl hart bleiben.
Bernhard Lackner |
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Dayot Upamecano (l.) hat genaue Vorstellungen, was eine Vertragsverlängerung kosten soll und spielt den Ball zum FC Bayern.
Dayot Upamecano (l.) hat genaue Vorstellungen, was eine Vertragsverlängerung kosten soll und spielt den Ball zum FC Bayern. © IMAGO/ABACAPRESS

Einen derart gebrauchten Tag hat Dayot Upamecano schon länger nicht mehr erlebt. 2:2 hieß es am Montagabend in Reykjavik nach dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Island und Frankreich. Bei beiden Gegentreffern hatte der Innenverteidiger des FC Bayern seine Füße im Spiel - oder besser gesagt: Er hatte sie nicht im Spiel.

In der 39. Minute kam der 26-Jährige nach einem Fehler von Eduardo Camavinga etwas zu spät, um den Schuss von Ex-Schalker Victor Palsson zum 0:1 zu verhindern. Beim 2:2 in der 70. Minute ließ er seinen Gegenspieler Albert Gudmundsson im Rücken entweichen, dessen Querpass Kristian Hlynsson nur noch ins Tor schieben musste.

Kritik an Upamecano: "Während der gesamten Aktion überfordert"

Von der Presse gab es deutliche Kritik an Upamecano. "Dem Bayern-Spieler, der bei Les Bleus sonst so beeindruckt, hat es beim ersten Tor zweifellos an Durchschlagskraft gefehlt. Auch beim Ausgleichstreffer von Hlynsson, der alleine vor dem Tor auftauchte, wurde er überrumpelt", urteilte "Le Parisien".

Die renommierte Sporttageszeitung "L’Equipe" sah den Auftritt des Abwehrspielers ebenfalls kritisch. "Beim zweiten Tor der Isländer war der Verteidiger des FC Bayern München während der gesamten Aktion überfordert", schrieb das Blatt und bewertete Upamecanos Leistung mit nur drei von zehn möglichen Punkten.

Es ist ein Auftritt, wie er mittlerweile ungewöhnlich geworden ist für den bulligen Innenverteidiger. Nachdem sein Spiel über Jahre hinweg auch immer wieder von bisweilen folgenschweren Patzern geprägt war, hat sich Upamecano seit der Amtsübernahme von Vincent Kompany - zu aktiven Zeiten selbst ein Innenverteidiger auf Weltklasse-Niveau - deutlich stabilisiert und zählt bei den Bayern und auch im französischen Nationalteam zum Stammpersonal.

Zukunft offen: Bessert Bayern sein Angebot für Upamecano nicht mehr nach?

In der "Equipe Tricolore” wird er das aller Voraussicht nach auch bleiben. Wie es um seine Zukunft im Verein bestellt ist, scheint aktuell aber offener denn je. Der Fünfjahresvertrag, den der 26 Jahre alte Abwehrspieler nach seinem 42-Millionen-Wechsel von RB Leipzig 2021 unterschrieben hat, läuft im kommenden Sommer aus. Die Gespräche über eine Verlängerung laufen schon lange, eine Einigung ist nicht in Sicht.

Knackpunkt sind - es ist bei den Bayern mittlerweile eine alte Leier - die Finanzen. Upamecano würde im Falle einer Verlängerung gerne in eine ähnliche Kategorie wie Alphonso Davies aufsteigen, der im Frühjahr seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag gesetzt hat, seither 15 Millionen Euro pro Jahr verdienen und sich auch noch ein ordentliches Handgeld gesichert haben soll. Zudem fordert er in seinem neuen Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel.

Laut "Sky" ist die Spielerseite auch nicht bereit, von ihren Forderungen abzuweichen. Die passen allerdings überhaupt nicht in die Pläne des Vereins, der seine Gehaltskosten weiter senken will. Wie "Sport1" berichtet, gibt es intern bei den Bayern auch Stimmen, die sich dafür aussprechen, nach den teuren Verlängerungen im Frühjahr bei Upamecano ein Zeichen zu setzen und das aktuelle Angebot nicht nachzubessern. Die Fronten scheinen gefährlich verhärtet.

Real Madrid, Liverpool und Chelsea haben Interesse an Upamecano

Im schlimmsten Falle droht dem FC Bayern im kommenden Sommer ein ablösefreier Abgang des Franzosen. An potenziellen Abnehmern mangelt es nicht, so zeigt Real Madrid schon seit längerem Interesse. Bei den Königlichen wird ohnehin Bedarf bestehen, da nächstes Jahr die Arbeitspapiere der Altstars David Alaba (33) und Antonio Rüdiger (32) auslaufen. Bei Alaba gilt eine Verlängerung derzeit als ausgeschlossen, bei Rüdiger zumindest als unwahrscheinlich.

Neben Real sollen auch die England-Giganten FC Liverpool und Chelsea Interesse zeigen. Beide hätten wohl kein Problem damit, die Forderungen Upamecanos zu erfüllen. Dass Aussetzer wie jene am Montag in Reykjavík zur Ausnahme geworden sind, hat man längst auch auf der Insel registriert.

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