„Für immer Champions League“

Das 2:1 in Freiburg war eine Befreiung für die Bayern. Warum sie nun wieder an sich glauben.
Patrick Strasser |
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Franck Ribéry hat keine Lust auf die Europa League.
Rauchensteiner Franck Ribéry hat keine Lust auf die Europa League.

Das 2:1 in Freiburg war eine Befreiung für die Bayern. Warum sie nun wieder an sich glauben.

Freiburg - Der Mann war nicht zu halten. Dank des Tor-Adrenalins kam Usain Bolt in Franck Ribéry durch. Der Franzose spurtete in Weltrekord-Manier über den Platz, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm kamen als Verfolgung nicht mehr nach.

Erst Thomas Müller, bereits ausgewechselt, stellte sich Ribéry vor der Trainerbank in den Weg. Und dann stürzten sich alle auf ihn. Es war wohl der glücklichste Saison-Moment der Bayern. Wie gut doch so ein 2:1 in Minute 88 gegen Freiburg tun kann, zeigte die kindliche Freude der Profis, diese Sekunden der Inter-freien Zone im Kopf. Vor lauter Übermut sprang Mario Gomez über den Freudenknäuel hinaus und landete unsanft auf dem Boden.


Und nun ist Ruhe. Erst am 2.<TH>April treten die Bayern, dann daheim gegen Gladbach, wieder in der Liga an. Zwei Länderspieltermine stehen auf dem Programm, man kann sich nach aufreibenden Wochen mal aus dem Weg gehen. Trainer Louis van Gaal wird für ein paar Tage mit seiner Frau in sein Ferienhaus an der Algarve reisen – etwas durchschnaufen. Eine Zeit ohne Pleiten, Hektik und endlose Gespräche, der Holländer wird wohl etwas fremdeln. „Wir haben schwere Wochen hinter uns“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, „wir haben diese drei Punkte mit einer unglaublichen Willensstärke errungen. Dieser Sieg war ein Signal. “

Ein Zeichen, dass die Mannschaft das Inter-Trauma mit dem Achtelfinal-K.o. in der Champions League vergangenen Dienstag (2:3) vorerst überwunden hat. Und, wie Kapitän Philipp Lahm beteuert, „dass sich gezeigt hat: Wir stehen zu hundert Prozent als Mannschaft zusammen. Da gibt es nullkommanull Probleme.“

Auch die Aussagen von Arjen Robben, der bei einem Verpassen der Champions League andeute, sich die Europa League nicht antun zu wollen, sorgen nicht für Unruhe. Lahm: „Ich bin mir sicher, dass wir Hannover noch überholen werden. Der Verein ist in einer kritischen Phase. Aber: Kein Mensch vom FC Bayern, wirklich niemand will dort spielen, da hat keiner Lust drauf.“ Ribéry verkürzte den Gedanken und formulierte kraftvoll-prägnant: „Europa League ist scheiße!“ Denn: „Wenn du die Champions League kennst, willst du für immer Champions League spielen.“

Der Rechtsschuss von Ribéry, mit freundlicher Unterstützung von Freiburgs Torhüter Baumann, war der Endpunkt der verzweifelten Bemühungen um den Erlösungstreffer– mit der Angst als Gegner. „Die Mannschaft glaubt bis ans Ende an sich“, lobte van Gaal. Dabei drohte die Partie wieder zum Spiegelbild der Saison zu werden. Es war eine wilde Achterbahnfahrt samt dem üblichen Gomez-Tor zum 1:0 (seinem 19. in der Liga, dem 30. Pflichtspieltreffer der Saison), schlimmen Abwehrfehlern (Luiz Gustavo), einem parierten Elfmeter (Keeper Krafts Bilanz nun: zwei Elfer, zwei gehalten) und der Schlusspointe – diesmal mit Happy End für die Bayern.

Sieben Spiele noch sind’s unter van Gaal. Man sollte keine Show verpassen.

Bilder: Die Bayern in der Einzelkritik

 

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