FC Bayern: TSV 1860 München umwarb Uli Hoeneß

Uli Hoeneß vom FC Bayern ist nie um einen Seitenhieb gegen den Stadtrivalen TSV 1860 verlegen. In einer Dokumentation erzählt der Präsident des Rekordmeisters nun, dass er beinahe selber ein Löwen-Trikot getragen hätte. Doch Kult-Trainer Udo Lattek intervenierte.
von  AZ
Seit November 2016 wieder Präsident des FC Bayern: Uli Hoeneß.
Seit November 2016 wieder Präsident des FC Bayern: Uli Hoeneß. © Rauchensteiner/Augenklick

MünchenUli Hoeneß verkörpert wie kein Zweiter den FC Bayern. Einst Spieler, jetzt Präsident ist der Schwabe längst Klub-Ikone. Dabei wäre er, noch nicht mal volljährig, beinahe einst ein Löwe geworden. Denn: Wie Hoeneß nun erzählte, warb der TSV 1860 einst vehement um ihn. 

TSV 1860 war gerade Meister geworden

Es waren die späten 1960er Jahre, Sechzig war in tiefer Euphorie, 1966 Meister geworden. Für Hoeneß waren damals nicht seine heute so sehr geliebten Bayern, sondern die Giesinger das Ziel seiner weiteren Laufbahn. "1860 war in München die Nummer 1", erzählte Hoeneß laut Sport1 in der Dokumentation "Das Mia-San-Mia-Phänomen" der Deutschen Welle.

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Bayern sei zwar ein interessanter Verein gewesen, schilderte der heute 65-Jährige, aber "als 16- bzw. 17-Jähriger war in München 1860 der Nummer-1-Klub! Und der damalige Geschäftsführer (Ludwig) Maierböck von Sechzig ist zu der Zeit jedes Wochenende nach Ulm gefahren, um meine Eltern zu bezirzen." 

Lattek intervenierte bei Hoeneß

Udo Lattek, damals Trainer der U17-Nationalmanschaft, intervenierte jedoch - wohl zum Glück des FC Bayern. Lattek, der wusste, dass er bald Trainer in der Säbener Straße werden würde, fragte den jugendlichen Hoeneß, ob er schon einen Vertrag habe. "Beide wollten wir eigentlich zu Sechzig gehen", meinte Hoeneß über sich und Weggefährte Paul Breitner.

Lattek jedoch bat um Aufschub. Kurze Zeit später stand laut Hoeneß der damalige Bayern-Manager Robert Schwan an der Tür seiner Familie im schwäbischen Ulm. Hoeneß zeichnete schon damals offensichtlich eine ziemlich direkte Art aus. "Heute wird hier gar nichts zugesagt. Wir hören uns das alles mal an und dann schauen wir mal", sagte er zu seinen Eltern - es kam anders.

"Zum Glück zum FC Bayern"

"Haben Sie denn eine Schreibmaschine da?", soll Schwan die Mutter gefragt haben. "Wider Erwarten wurde zu später Stunde eine Vereinbarung aufgesetzt, die meine Eltern mit unterschreiben mussten. Denn ich war noch keine 18", erinnert sich Hoeneß. "Nach der Unterschrift hatte ich dann viele schlaflose Nächte. Später aber hat sich zum Glück herausgestellt, dass es die einzig richtige Entscheidung war, zum FC Bayern zu gehen."

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