FC-Bayern-Star Thomas Müller: In einer Disziplin hat er sogar Kane geschlagen
München/Wolfsburg - Er macht weiter und weiter und weiter: Thomas Müller (33) ist einfach nicht wegzudenken – weder beim FC Bayern noch in der deutschen Nationalmannschaft. In der Stunde der Not setzt nun auch Bundestrainer Hansi Flick (58) wieder auf den Münchner Routinier, da Niclas Füllkrug (30) angeschlagen ist.
Der Stürmer von Borussia Dortmund reiste am Montag zwar ebenso wie Urbayer Müller ins noble Hotel Ritz-Carlton am Wolfsburger Mittellandkanal, aufgrund einer leichten Sehnenzerrung könnte Füllkrug die Spiele gegen WM-Schreck Japan am Samstag (20.45 Uhr/RTL) und drei Tage später gegen Vize-Weltmeister Frankreich in seiner neuen Heimat Dortmund (21.00 Uhr/ARD) aber verpassen.
FC Bayern: Müller geht mit Kane golfen und zeigt ihm, "wo hier der Hase läuft"
Der ewige Müller hingegen ist nach seinen Hüftproblemen fit. "Ich kann wieder aufs Gaspedal treten. Meine Turbinen laufen also wieder auf voller Leistung, und es fühlt sich großartig an", sagte der Weltmeister von 2014, der seine Länderspiele 122 und 123 absolvieren könnte (44 Tore).
"Hansi Flick und ich verstehen uns sowohl sportlich als auch privat sehr gut", sagte Müller bereits nach dem Sieg der Bayern bei Mönchengladbach und betonte: "Ich bin zu allen Schandtaten bereit."

Auf dem Golfplatz lief es zuletzt gegen Bayern-Neuzugang Harry Kane (30) schon glänzend, wie Müller in seinem Newsletter verriet. "Harry spielt wie ich auch sehr gerne und sehr gut Golf (Handicap 2)", schrieb Müller über Kane: "In guter bayerischer Manier habe ich ihm natürlich gleich mal auf den ersten beiden Bahnen gezeigt, wo hier der Hase läuft. Zwei Birdies von meiner Seite. Welcome, Harry!"
Matthias Sammer: "Flick muss endlich einen Stammkader festlegen"
Jetzt will Müller auch mit dem großen Ball überzeugen – und damit Flick vielleicht den Job retten. Anders als bei Bayern hat Müller in der Nationalmannschaft aber keinen Top-Mittelstürmer vor sich. Nur eines von vielen Problemen im DFB-Team. Die Lage ist neun Monate vor der Heim-EM ernst.
Das dürfte Flick auch ohne die Vernichtung des deutschen Fußballs durch Matthias Sammer ("Wir liegen am Boden") klar sein. Immerhin gab es vom Chefkritiker wertvolle Tipps. Flick, so stellte Sammer im "SZ"-Interview fest, müsse endlich einen Stammkader festlegen, eine Hierarchie von mindestens drei Führungsspielern schaffen und Einfachheit in der Spielanlage herstellen.
Müller soll der Nationalmannschaft aus der "größten Krise" helfen
Flick hat die Zeit der (gescheiterten) Experimente jedenfalls für beendet erklärt und eine klare Forderung an seine Stars gerichtet. "Jeder", betonte der 58-Jährige, "muss nun sein Ego hinten anstellen, sich in den Dienst der Mannschaft stellen." Von den vergangenen 16 Länderspielen hat die DFB-Auswahl lediglich vier gewonnen. Nach dem WM-Debakel in Katar ist auch der Neuanfang völlig missglückt, zuletzt gab es drei Niederlagen in vier Begegnungen.
"Wir haben einiges gutzumachen", stellte Flick dann auch fest. Dafür räumte er gnadenlos auf. Beim Treffen jetzt fehlten über Jahre etablierte Stammspieler – wie Leon Goretzka (28). Mit diesen Maßnahmen will Flick die – laut Sammer – "größte Krise, die der deutsche Fußball in der jüngeren Vergangenheit erlebt hat", in den Griff bekommen. Ansonsten droht dem Bundestrainer das Aus. Müller soll helfen.