FC-Bayern-Star hilft im Sturm aus: Serge Gnabry und das Warten auf die Kane-Erlösung

FC-Bayern-Flügelspieler Serge Gnabry muss bei der Asienreise als Stürmer im Zentrum ran – dort wäre Harry Kane gesetzt, sobald der Wechsel von Tottenham nach München perfekt ist.
von  Patrick Strasser
Serge Gnabry muss beim FC Bayern zur Zeit als Angreifer im Zentrum ran, eine Position, die ihm nur bedingt gefällt und die in Zukunft möglichst Harry Kane einnehmen soll.
Serge Gnabry muss beim FC Bayern zur Zeit als Angreifer im Zentrum ran, eine Position, die ihm nur bedingt gefällt und die in Zukunft möglichst Harry Kane einnehmen soll. © Yohei Osada/imago

Tokio - Am Freitag wurde Harry Kane 30 Jahre alt, Pardon: jung. Zumindest würde dies ein Mitarbeiter des FC Bayern nun einwerfen. Ist ja immer ein Einschnitt im Leben, so ein runder Geburtstag.

Und die größte Veränderung seiner Vita steht Kane ja womöglich demnächst ins Haus, wenn er sein langjähriges Zuhause London und Tottenham Hotspur verlässt, um nach München zu wechseln.

Harry Kane wird 30: FC Bayern bietet ihm dennoch einen langfristigen Vertrag

Einen so hoch wie noch nie entlohnten Vierjahresvertrag wollen die Bayern-Bosse ihrem Sehnsuchtsmittelstürmer anbieten. Doch geht das überhaupt, da Kane nun Ü30-Kicker ist? Anderen Weltklasse-Spielern wie Manuel Neuer (37) und Thomas Müller (33) hat man, so eine klubinterne inoffizielle Regelung stets nur ein weiteres Jahr geboten.

Aber gut – Kane ist ja ein Transfer und nicht irgendeiner. Und wenn Kyle Walker (33) von ManCity schon zwei Jährchen mit Option auf ein weiteres bekommen soll, sind vier für Harry doch zu rechtfertigen.

Harry-Kane-Transfer: Tottenham verschiebt Treffen mit Jan-Christian Dreesen und Marco Neppe

Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen und der technische Direktor Marco Neppe wollten am Freitag in London Tottenham-Boss Daniel Levy treffen – und mit einem noch höheren Angebot (über 100 Millionen Euro) den Durchbruch für Bayerns avisierten Rekord-Einkauf erzielen. Doch wie "Sport Bild" berichtet, startete der Flieger von Oberpfaffenhofen aus nicht, die Tottenham-Bosse verschoben den Termin auf kommende Woche.

Der nächste Akt in der Saga-Kane also. In Zeiten des Wartens auf ein Kaliber wie Kane, den Kapitän der englischen Nationalelf, herrscht sonst Unsicherheit im Kader. Wer verliert seinen Stammplatz – wer rutscht in der Hierarchie nach unten?

Diesmal nicht. Aus dem Spielerumfeld ist nur freudige Erwartung zu vernehmen. Denn Mittelstürmer Kane wird eine verwaiste Position besetzen, die vergangene Saison Eric Maxim Choupo-Moting (34) zeitweise sehr ordentlich ausführte und Mathys Tel (18) meist recht ordentlich, wenn er als Joker ran durfte. Bei Choupo schmerzt im Herbst seiner Karriere immer wieder das Knie, den forschen Tel bremst in Tokio ein Infekt.

"Mathys ist noch jung und hat viel zu lernen. Er kämpft für seinen Platz und macht einen richtig guten Job", lobte Tuchel den Torschützen der Bayern beim 1:2 im Test gegen Manchester City. Eine Leihe ist, kurz vor Ende des Transferfensters Ende August, nicht ausgeschlossen. Tel will bleiben – obwohl Kane ante portas steht.

FC Bayern: Für Serge Gnabry wäre der Harry-Kane-Transfer eine Erlösung

Einer freut sich noch mehr auf Kane, die Strafraum-Kante: Serge Gnabry, seines Zeichens Flügelstürmer, der Anlauf für seine Dribblings und Abschlüsse braucht. Er mag keine falsche Neun mehr sein. Vergangene Saison war der 28-Jährige mit 14 Treffern Bayerns bester Liga-Schütze.

Für Gnabry, der in Tokio betonte, dass er sich "sehr wohl" fühle und keine Wechselgedanken ("Ich habe letztes Jahr einen neuen Vertrag bis 2026 unterschrieben") hege, wäre Kanes Kommen eine Erlösung.

Denn: Weil Choupo-Moting auf der Asien-Reise ebenso wie Müller fehlt und Tel kränkelt, muss Gnabry auch am Samstag (12 Uhr live bei Sky und im AZ-Liveticker) gegen das japanische Erstliga-Team Kawasaki Frontale, bei denen er im Sommer-Urlaub ein paar Tage mittrainierte, als verkappter Mittelstürmer ran.

Vielleicht auch deshalb meinte Tuchel über Gnabry: "Serge hat alles, was man braucht. Fleiß, Charakter, Mannschaftsgeist, jeden Tag Lust auf Training. Als Coach ist man sehr glücklich, ihn in seiner Mannschaft zu haben, weil er alles hat, was eine Mannschaft auf allerhöchstem Niveau verlangt." Das dicke Lob gab's übrigens ungefragt.

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