FC-Bayern-Rekordhalter Thomas Müller: "Vom Gefühl her ist es schwierig, wegzugehen"

Mit elf Bundesliga-Titeln ist der Oberbayer nun alleiniger Schalen-Spitzenreiter bei den Münchnern - noch vor Kapitän Neuer (10). Beide Anführer wollen verlängern: "Es ist schwierig, wegzugehen."
von  Julian Buhl
Bayerische Titelhamster: Diese Meisterschaft wird für Thomas Müller und Manuel Neuer (r.) wohl kaum die letzte gewesen sein.
Bayerische Titelhamster: Diese Meisterschaft wird für Thomas Müller und Manuel Neuer (r.) wohl kaum die letzte gewesen sein. © imago/Passion2Press

München - Nach seinem Volltreffer riss Thomas Müller Mund und Augen weit auf und ließ einen Jubelschrei in die Kamera folgen. So kennt man den 32 Jahre alten Offensivmann des FC Bayern

Müller im Jubelrausch

Nur, dass er seine außerordentliche Treffsicherheit dieses Mal nicht vor dem Tor, sondern in einer anderen Disziplin bewiesen hatte: Im Jubelrausch über die zehnte Meisterschaft in Folge verpasste Müller auch Kumpel und Ex-Kollege Bastian Schweinsteiger, der als Experte für den US-Sender ESPN am Spielfeldrand der Allianz Arena weilte, eine Bierdusche aus einem der überdimensionierten Weißbiergläser.

Weißbierdusche für Schweinsteiger

Der 37-Jährige, dem dieses bayerische Feierritual aus der gemeinsamen Bayern-Zeit noch bestens vertraut ist, hatte das schon kommen sehen. Verhindern konnte er die nass-kalte Überraschung trotzdem nicht. "Ich habe dir gesagt, du sollst das nicht zu tun", gab Schweinsteiger Müller lachend mit auf den Weg zurück ins Jubeltreiben auf dem Spielfeld.

"Ich krieg dich noch dafür!"

"Ich habe heute zweimal mit ihm gesprochen, er solle das nicht tun. Offensichtlich hat er nicht zugehört", sagte Schweinsteiger und ergänzte wenig später via Social Media: "Thomas Müller tut eben Thomas-Müller-Dinge. Danke für die Dusche, mein Freund! Ich krieg dich noch dafür!"

In weiser Voraussicht hatte Schweinsteiger aber ohnehin ein zweites Outfit mitgebracht. Dazu hatten ihn sicher auch seine eigenen Erfahrungen veranlasst. Insgesamt acht Mal hat er die Meisterfeierlichkeiten schließlich als ehemaliger Bayern-Spieler selbst mitgemacht.

Elfter Meistertitel für Thomas Müller

Müller hat ihn da längst überflügelt, mit insgesamt elf Meistertiteln ist er nun der alleinige Rekordmeister beim Rekordmeister. Das habe David Alaba "billigend in Kauf genommen", wie Müller über den Ex-Teamkollegen, der sich letzten Sommer nach Schale Nummer zehn zu Real Madrid verabschiedet hatte, scherzte.

Neuer und Müller wollen verlängern

Ebenso viele haben ansonsten nur noch Robert Lewandowski, der zwei davon noch mit Borussia Dortmund gewann, und Torhüter Manuel Neuer geholt. Zumindest bei Müller und Neuer stehen die Chancen gut, dass noch die ein oder andere dazukommt. Beide stehen vor einer Verlängerung ihrer jeweils noch bis 2023 gültigen Verträge um eine weitere Saison.

Die Vertragsverhandlungen laufen an

"Ich fühle mich wohl. Die Gespräche werden stattfinden", kündigte Neuer (36) an, schränkte aber - entgegen anderslautender Meldungen - ein: "Bis jetzt habe ich noch nicht direkt mit den Bayern gesprochen, das werden wir in Ruhe machen, die Zeit drängt ja nicht."

Müller hatte zuletzt dagegen bereits von "guten Gesprächen" berichtet und gesagt: "Beide Seiten wollen, und ich glaube, dass man da am Ende des Tages eine Lösung finden wird."

"Deutscher Meister zu werden ist einfach das Schönste"

Für den Moment freute er sich erst mal über den zehnten Titel in Folge. "Egal, was von außen gesprochen wird, wie die Liga zu bewerten ist, das muss man erst einmal schaffen. Deutscher Meister zu werden ist einfach das Schönste, alles andere - wie die Champions League - ist dann das Sahnehäubchen. Heute ist es einfach super", sagte Müller und ergänzte: "Jetzt schauen wir mal, was in den nächsten Wochen passiert, Verein und ich haben uns ja geäußert. Vom heutigen Gefühl her ist es schwierig, wegzugehen."

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