FC-Bayern-Legende Müller: Erst Meister-Macher in Leipzig - dann zu Schweinsteigers Ex-Klub?

München - Manuel Neuer wird dabei sein in Leipzig, Torwarthandschuhe sind eingepackt. Ob der Kapitän am Samstag (15.30 Uhr, Sky) mit Anpfiff in der Red Bull Arena auf dem Platz stehen wird, entscheidet sich kurzfristig - vielleicht sogar erst nach dem Aufwärmen. "Manu hat eine gute Trainingswoche hinter sich", sagte Trainer Vincent Kompany am Freitag und erklärte, "dass wir uns im letzten Moment zusammensetzen und gemeinsam sehen, was das Beste ist für Manu und die Mannschaft."
Klingt nach: Die Bayern wollen beim Meister-Matchball nichts riskieren. Das Comeback des 39-Jährigen, der auf seinen ersten Einsatz seit dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Bayer Leverkusen (3:0) am 5. März brennt, wird wohl noch um eine Woche verschoben. Zu riskant, dass die Wadenverletzung ein drittes Mal aufbricht. Also wird wohl Stellvertreter Jonas Urbig (21) zu seinem zwölften Pflichtspiel-Einsatz kommen.
Müller wird in Leipzig den gesperrten Kane ersetzen
Dagegen ist klar, dass Thomas Müller auf der Mittelstürmer-Position den gesperrten Harry Kane (fünfte Gelbe Karte) ersetzt. "Harry wird die Möglichkeit wohl nicht verpassen, mitzukommen", sagte Kompany, "vielleicht kommen auch andere Spieler mit, aber das kommt auf die Reha an." Wenn es in Leipzig schon so weit sein sollte, darf keiner fehlen.
Nur bei den operierten Hiroki Ito und Alphonso Davies wird abgewogen, ob die Reisen und möglichen Feierlichkeiten Sinn machen. Bierduschen aus den riesigen Weißbiergläsern des Gerstensaft-Sponsors soll es - aus Respekt vor den Dosen-geprägten Gastgebern - erst eine Woche später in der Allianz Arena geben, wenn es beim letzten Heimspiel der Saison gegen Borussia Mönchengladbach geht.
Müller über Bayern-Abgang: "So ganz habe ich es noch nicht realisiert"
Bei Müllers letztem Heimspiel. Längst läuft der Countdown. Organisatorisch und emotional. "Seit ein paar Wochen steht fest, dass ich nächste Saison nicht mehr für den FC Bayern spielen werde. Das Verrückte daran ist, dass es sich für mich aktuell trotzdem wie eine normale Saison beim FC Bayern anfühlt", schrieb der 35-Jährige in seinem Newsletter. "So ganz habe ich es also noch nicht realisiert, dass dies meine letzte Saison als Spieler des FC Bayern ist", findet Müller, der sich ja ganz gut kennt: "Bestimmt arbeitet es irgendwie schon in mir." Typische Formulierung auf der Frequenz Radio Müller.
In Leipzig steht der Offensivspieler als Kane-Ersatz vor seinem 749. Pflichtspiel-Einsatz für die Bayern. Noch zwei Spiele bis zur magischen 750er Marke. Schießt die Fan-Ikone diesen Samstag bei RB Leipzig (als der Klub im Mai 2009 gegründet wurde, hatte Müller sein Liga-Debüt bereits ein knappes Jahr zuvor gegeben) seinen Herzensverein zum 34. Meistertitel? Der Vibe stimmt aktuell. "Der Zuspruch und die positive Energie, die ich in den Wochen seit der Verkündung spüre, ist enorm", schreibt Müller, "von Herzen ein riesiges Dankeschön. Das bedeutet mir sehr viel und fühlt sich ganz besonders an."
Schweinsteigers Ex-Klub Chicago Fire soll Interesse an Müller zeigen
Nach all den Feierlichkeiten und Emotionen stehen bei Müller nach Saisonende (letzter Spieltag am 17. Mai in Hoffenheim) wie für alle Nicht-Nationalspieler zwei Wochen Urlaub an - samt Fitnessplan. Für die Klub-WM in den USA, Müllers wirklich allerletztes Kapitel. Was kommt danach? Das Karriereende oder doch ein Vereinswechsel? Müller: "Ich werde sicher noch viele Worte zum Ende meiner Spielerlaufbahn beim FC Bayern und dem Anfang von etwas Neuem finden. Aber jetzt scheint noch nicht die Zeit dafür."
Weiterhin im Rennen: Los Angeles FC, Bayerns Partnerverein, und neuerdings auch Chicago Fire. Da könnte ihm Kumpel Bastian Schweinsteiger (40), einst von 2017 bis 2019 in der Windy City aktiv, Tipps geben. Vielleicht heißt es bei Müller tatsächlich: Ois Chicago.