FC Bayern gegen Atlético: Ist das Spiel trotz Gnabrys Corona-Infektion möglich?
Am Mittwochabend (21.00 Uhr/Sky) soll der FC Bayern eigentlich im ersten Champions-League-Auftritt dieser Saison gegen Atlético Madrid antreten. Doch nach einem positiven Corona-Test für Serge Gnabry müssen erstmal alle Spieler des FC Bayern zum Test. Kann das Spiel trotzdem stattfinden?
Kann FC Bayern gegen Atlético antreten?
Nach Einschätzung des Virologen Jonas Schmidt-Chanasit ist eine Austragung möglich. "Mit einer regelmäßigen Testung, jeden Tag, kann man ausschließen, dass dort ein infektiöser Spieler teilnimmt. So lange alle negativ bleiben, kann man mit einer täglichen Testung ausschließen, dass dort Infektionen stattfinden", sagte Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin dem Sender Sky in einem Interview am Dienstagabend.
Könnten weitere FC-Bayern-Spieler mit dem Coronavirus infiziert sein?
Auf die Frage, ob nicht bereits weitere Spieler angesteckt worden sein könnten, sagte Schmidt-Chanasit: "Nein, das wäre sozusagen dann auch sehr früh zu detektieren." Natürlich könne einer der Spieler noch in der Inkubationszeit sein, aber eine Ansteckung anderer könne man durch einen negativen PCR-Test eindeutig ausschließen. Man habe dann ein nicht geringes Zeitfenster, in dem man sich frei bewegen und an einem Spiel teilnehmen könne. "Das kann aber durchaus sein, das einer der Kontaktpersonen nach dem Spiel positiv getestet werden kann", sagte der Wissenschaftler.
In dem Hochsicherheitslabor seines Instituts würden ebenfalls tägliche Testungen durchgeführt. Solange diese Tests negativ seien, könnten die Leute ihren Aufgaben weiter nachgehen.
Alle Spieler des FC Bayern München müssen zum Corona-Test
Bayern-Profi Gnabry hatte am Dienstagmittag noch am Abschlusstraining der Münchner teilgenommen. Danach war sein positives Testergebnis bekanntgeworden. Nach dem Befund wurden alle Bayern-Spieler am Mittwochmorgen erneut getestet. Es dürfen dann nur jene Profis zum Spiel gegen Atlético in die Allianz Arena fahren, deren Test negativ ist.
Es waren hektische Stunden an der Säbener Straße, zunächst hieß es, dass auf das Anschwitzen der Mannschaft verzichtet würde, später fand dies doch statt. Man bereite sich ganz normal auf das Spiel am Abend vor. Auf AZ-Nachfrage erklärte der Klub, dass es noch nicht sicher sei, wann mit den Testergebnissen zu rechnen sei. Diese könnten möglicherweise auch erst am Nachmittag oder am Abend vorliegen. Man gehe jedoch davon aus, dass aufgrund der Inkubationszeit von mehreren Tagen die Testergebnisse bei den anderen Spielern negativ seien.
Stehen mindestens 13 Spieler zur Verfügung (einschließlich mindestens einem Torhüter), muss das Spiel ausgetragen werden. Verhindert würde dies allerdings beispielsweise durch die Anordnung einer Quarantäne für die gesamte Mannschaft durch die Behörden. Am Morgen prüfte das Gesundheitsamt der Stadt München in Zusammenarbeit mit dem Rekordmeister zunächst, ob weitere Personen mit dem Infizierten relevanten Kontakt hatten. Sobald diese Überprüfung beendet sei, "werden wir die Öffentlichkeit sofort informieren", sagte eine Sprecherin des Referats dem SID.