Fan-Protest: Club Nr. 12 kontert Hoeneß
München - Die Fanvereinigung "Club Nr. 12" hat mit einem Offenen Brief auf die Ausführungen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß in Bezug auf die neuen Einlassbestimmungen bei Champions-League-Spielen in der Allianz Arena reagiert. "Die Vereinsführung wäre jahrelang in der Lage gewesen, diese Situation zu entspannen und dabei auf die Erhöhung der Zäune oder das Verschärfen der Eingangskontrollen zu verzichten", schreibt der "Club Nr.12" und nennt einige Argumente, wie so ihrer Meinung nach trotz Uefa-Bestimmungen auch künftig mehr Fans als vom FC Bayern vorgesehen in den Blöcken 112 und 113 im Herzen der Südkurve stehen könnten.
"Wenn die Uefa gewisse Vorschriften macht, wie viele Leute dort sitzen oder stehen dürfen, dann wird sich der FC Bayern daran halten. Die, die das jetzt anders sehen, werden uns nicht helfen, wenn in unserer Kurve irgendwann mal was passiert und sich herausstellt, dass sich dort viel zu viele Menschen aufgehalten haben und der FC Bayern seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist", hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Donnerstag gesagt. Das Argument der Vereinsführung lautete: "Auch der FC Bayern muss sich an die Gesetze unseres Landes halten."
Der "Club Nr. 12" reagierte nun wie folgt: "Zunächst ist es uns jedoch wichtig zu betonen, dass Sie, Herr Hoeneß, aus unserer Sicht exakt die gleichen Ziele wie diese Fans - und auch der Club Nr. 12 - verfolgen: Wir alle wollen ein möglichst volles Stadion, mit einer großartigen und lautstarken Unterstützung unserer Elf und dabei aber auch die Sicherheit für alle Stadionbesucher gewährleistet sehen." Letzteres könne auch nach Ansicht der Fanvereinigung "nicht gegen die anderen Punkte aufgewogen werden." Niemand hätte verlangt, "dass die Vereinsführung mehr Zuschauer in den Block lässt, als es die Gesetze oder die zuständigen Sicherheitsbehörden genehmigen."
Da es aber in der Bundesliga "seit Jahren gängige Praxis" sei, dass "der FC Bayern für die bestuhlten und identisch großen Nachbarblöcke neben Block 112 und 113 pro Sitzplatz 1,3 Stehplatzkarten" verkaufe, gehe die Fanvereinigung davon aus, dass ein Befüllungsgrad von 1,3 Personen pro Sitzplatz als sicherheitstechnisch unbedenklich angesehen werden kann. Da auch nach unserem Vorschlag dieser Befüllungsgrad nicht überschritten worden wäre, erscheinen die geäußerten Sicherheitsbedenken unbegründet zu sein."