Erste Mahnung: Der Druck auf van Gaal wächst

Rücken Bayerns Bosse allmählich von Trainer van Gaal ab? Hoeneß zumindest wirkt nachdenklich – und stellt Forderungen. Eine erste Mahnung hat Hoeneß seinem Trainer schon mittels eines Interviews gegeben.
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Rücken Bayerns Bosse allmählich von Trainer van Gaal ab? Hoeneß zumindest wirkt nachdenklich – und stellt Forderungen. Eine erste Mahnung hat Hoeneß seinem Trainer schon mittels eines Interviews gegeben.

MÜNCHEN Nicht mal eine ganze Profi-Mannschaft bekommt Louis van Gaal in diesen Tagen im Training an der Säbener Straße wegen der Nationalelf-Abstellungen zusammen. Sieben Feldspieler – Toni, Altintop, Ottl, Breno, Lell, Görlitz und Baumjohann – sowie die drei Keeper Butt, Rensing und Kraft stehen zur Verfügung.

Noch eine Woche werden van Gaal die Hände gebunden sein, erst kommenden Donnerstag kehren die meisten Nationalspieler von ihren Länderspielen zurück – ein sinnvolles Training mit Blick auf das „extrem wichtige Schlüsselspiel für die ganze Saison“ (Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge) gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen am 22. November ist ohne 13 Profis nicht möglich.

„Wir können mit den meisten Spielern, die normalerweise gegen Leverkusen auflaufen werden, nicht trainieren. Daher ist die Situation schon etwas schwierig“, sagte van Gaal.

Zwei Mal schon in dieser Saison mussten die Bayern nach einer 14-tägigen Länderspielperiode antreten, beide Male gewannen sie. Im September 5:1 in Dortmund, im Oktober 2:1 in Freiburg. Diesmal heißt der Gegner Leverkusen mit Ex-Bayern-Trainer Jupp Heynckes. „Sechs Punkte Rückstand sind nicht wenig – aber auch nicht so viel, dass wir es nicht mehr zum Guten schaffen könnten“, sagte Rummenigge. Tatsächlich: Bei einem Sieg wäre Bayern wieder dran an der Spitze, bei einer Pleite wären es bereits neun Zähler Rückstand – zu viel?

Van Gaal ist gefordert. „Bis Weihnachten“, hat Manager Uli Hoeneß nach dem 1:1 gegen Schalke gesagt, „werden wir in aller Ruhe abwarten und gucken, wie das Zwischenergebnis ist“. Dann dürfte der Trainer sein Zwischenzeugnis erhalten – auch weil dann ja feststeht, ob in der Champions League nicht doch noch das Achtelfinale erreicht werden konnte.

Eine erste Mahnung hat Hoeneß seinem Trainer allerdings schon mittels eines Interviews in der „Welt“ gegeben. „Ich bin nach wie vor der Meinung, wenn unsere Spieler alle gesund sind, haben wir eine Mannschaft auf dem Platz, die Deutscher Meister wird“, sagte Hoeneß. „Dafür brauchen wir keine anderen Spieler. Ich behaupte allerdings, dass einige unserer Spieler nicht an ihrer Leistungsgrenze spielen.“

Da stellt sich die Frage nach dem Warum. Hoeneß führt die Verletzungen von Franck Ribéry und Arjen Robben an, sagt aber auch: „Wenn wir das Gefühl haben, das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer funktioniert nicht oder das blockiert die Entwicklung der Einzelnen, dann müssen wir nachdenken.“

Und gerade danach sieht es ja aus, dass die Neuverpflichtungen Mario Gomez und Anatolij Timoschtschuk gehemmt auftreten. Der Trainer müsse es schaffen, „alle bei Laune zu halten, auch die, die nicht spielen.“ Siehe Gomez, siehe Toni. „Er ist ein Trainer, der vom Auftreten her Erfolg haben muss. Wenn er den nicht hat, wird er immer kritisch beurteilt, von den Medien und von der Öffentlichkeit.“

Hoeneß weiter: „Mir geht es darum, dass er und die Mannschaft es schaffen, dass es Fortschritte gibt. Das beurteilen wir.“ Und danach entscheiden sie. ps

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