Ermittlungen abgeschlossen: FC Bayern zieht Konsequenzen nach Rassismus-Vorwürfen
München - Der FC Bayern zieht die Konsequenzen aus den Rassismus-Vorwürfen gegen einen ehemaligen Trainer aus dem Campus. Wie der Rekordmeister am Freitag bekanntgab, sind die nach Bekanntwerden der Vorwürfe gestarteten internen Ermittlungen am Donnerstag abgeschlossen worden.
"Im Ergebnis wurden für einen Teilbereich des NLZ Vorgänge ermittelt, die gegen arbeitsrechtliche Pflichten verstoßen haben, mit der Haltung des FC Bayern nicht übereinstimmen und zu Konsequenzen führen: Es wird strukturelle Veränderungen und einen personellen Neuanfang für die Jugendmannschaften 'U9 bis U15' geben", teilen die Münchner mit: "Der FC Bayern hat die notwendigen Schritte bereits eingeleitet und wird dabei ebenso konsequent vorgehen wie schon bei der erfolgten Aufklärung." Weitere öffentlich erhobene Vorwürfe hätten sich nicht bewahrheitet.
FC Bayern: "Dulden weder Intoleranz noch Diskriminierung"
Konkret soll zukünftig bei der Festlegung auf Zuständigkeiten bestimmter Funktionen die Verantwortung auf mehrere Personen übertragen werden. Auch die Bedeutung der Anlaufstellen für Probleme am Campus soll neu positioniert werden, darüber hinaus werden weitreichend Schulungs- und Fortbildungsprogramme entwickelt und durchgeführt.
"Wer beim FC Bayern tätig ist, hat arbeitsrechtliche Standards zu beachten und sich entsprechend zu verhalten", sagt Dr. Michael Gerlinger, Direktor Recht & Personal des FC Bayern, der die Ermittlungen geleitet hat: "Im Zuge der Untersuchungen traten teils erhebliche Verstöße gegen arbeitsrechtliche Pflichten zutage. Der FC Bayern setzt sich für eine weltoffene, vielfältige Gesellschaft ein. In unserem Klub dulden wir weder Intoleranz noch Diskriminierung." Der Verein wolle zukünftig alles dafür tun, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen.
Rassismus-Vorwürfe am Campus: FC Bayern feuert Trainer
Bekannt wurden die Vorwürfe im August nach einer Reportage des Magazins "Sport Inside" des WDR. Demnach würden schwere Vorwürfe gegen einen Vereinsmitarbeiter erhoben, der schon lange unter anderem als Trainer in der Jugendabteilung aktiv ist. In Diskussionen um die Verpflichtung von Spielern soll der Mitarbeiter rassistische Ausdrücke verwendet haben, sogar der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf. Der Trainer wurde kurz darauf vom Verein entlassen.
Dass sich die Ermittlungen nach Bekanntwerden der Vorwürfe über mehrere Wochen hinzog, sorgte bei Teilen der Fans für Unverständnis. In der vergangenen Woche wurde im Eingangsbereich des Campus ein Banner aufgehängt, mit dem die Anhänger ihrem Unmut Ausdruck verliehen. "Keine Aufklärung, keine Konsequenz, nur Aussitzen", stand auf diesem geschrieben. Zudem bezeichneten die Anhänger die Kampagne "Rot gegen Rassismus" als "reine Heuchelei".

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