Ein Trainer-Aus und ein Kuriosum: FC Bayern gegen Paris Saint-Germain verspricht Spektakel

Wenn der FC Bayern und Paris St.Germain bisher im Sommer aufeinandertrafen, trugen die beiden Dominatoren ihrer Ligen Freundschaftsspiele aus. Dieses Jahr ist alles anders durch die erstmalige Austragung der Klub-WM. Und so trifft man sich am Samstag in Atlanta, nachdem die bisherigen 14 Begegnungen entweder in der bayerischen Landeshauptstadt, in der französischen Metropole Paris oder in Lissabon – das Endspiel der Champions League 2020 - ausgetragen wurden.
FC Bayern und Paris trennten sich noch nie Unentschieden
Das Verrückte an den 14 Auseinandersetzungen bisher: Es gab kein einziges Unentschieden. Die Bilanz aus Bayern-Sicht ist positiv – acht Siege, sechs Niederlagen. Bei einer Tordifferenz von 19:15. Nach dem 4:2-Erfolg im Achtelfinale von Miami gegen Flamengo Rio de Janeiro verwiesen Kapitän Manuel Neuer und Mittelfeldspieler Leon Goretzka darauf, dass sie PSG in dieser Saison (zugleich das letzte Tête-à-Tête) bereits bezwungen haben.
Mit 1:0, Ende November. Min-jae Kim, bei dieser Klub-WM noch ohne Einsatz, aber immerhin wieder im Teamtraining, erzielte das Goldene Tor. Es war ein anderes PSG damals, nicht zu vergleichen mit der Mannschaft, die im Mai in München die Champions League gewann (5:0 gegen Inter Mailand).

Enrique setzte beim letzten Aufeinandertreffen auf Safonov im Tor
Trainer Luis Enrique setzte im November den italienischen Nationaltorwart Gianluigi Donnarumma auf die Bank, probierte den russischen Keeper Matvey Safonov als Nummer eins aus – doch der patzte in der Folge zu oft, die vorherige Hierarchie war wiederhergestellt.
0:3-Pleite in Paris führte einst zu Ancelotti-Aus
Hier ein paar weitere, von der AZ ausgewählte Spiele der gemeinsamen, jüngeren Vergangenheit von Bayern und PSG:
In der Gruppenphase 2017 traf Bayern auf PSG, das sich zu Saisonbeginn für unglaubliche 222 Millionen Euro Ablöse die Dienste des brasilianischen Superstars Neymar gesichert hatte, der vom FC Barcelona in die Stadt der Liebe (und im Fußball nun des Geldes) kam.
Carlo Ancelotti, als Bayern-Trainer der Nachfolger von Pep Guardiola, ließ an jenem 27. September überraschend die Stammspieler Mats Hummels, Arjen Robben und Franck Ribéry auf der Bank. Bayern wurde mit 0:3 vorgeführt. Noch in der Nacht beschloss man, Ancelotti zu entlassen. Trainer-Veteran Jupp Heynckes erhörte den Hilferuf der Bayern und sprang noch einmal ein.
2020: Der Triumph von Lissabon
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Champions-League-Saison mit einem Final-8-Turnier in Lissabon zu Ende gespielt. Im Finale gegen PSG erzielte Kingsley Coman den 1:0-Siegtreffer – ausgerechnet Coman, der als gebürtiger Pariser die Ausbildung in der Akademie des Hauptstadtklubs durchlief. „Ich habe getroffen mit Augen zu“, sagte er über seinen Kopfballtreffer.
Während sich Bayern-Trainer Hansi Flick mit dem Henkelpott feiern lassen konnte, verpasste Chefcoach Thomas Tuchel den ersten Erfolg für PSG in einem Europapokal seit 1996 (im mittlerweile abgeschafften Pokalsieger-Wettbewerb).

2021: Die Revanche läutet Flicks Ende ein
Schon im Viertelfinale der Saison 2020/21 sah man sich wieder. Im Münchner Schneetreiben siegte PSG im wilden Hin und Her mit 3:2. Kylian Mbappé traf doppelt. Auch im Rückspiel in Paris, ebenfalls ein Corona-Geisterspiel, fehlte den Bayern Toptorjäger Robert Lewandowski.
Sein Ersatzmann Eric-Maxim Choupo-Moting erzielte den 1:0-Endstand. Half nichts. Bayern war raus aufgrund der damals noch existierenden Auswärtstore-Regelung. Kurz darauf gab Trainer Flick seinen Abschied zum Saisonende bekannt.