Ein teurer Sieg: Ribérys Drama

Der Franzose verletzt sich beim Ausgleichstor. Rummenigge fürchtet: „Es sieht nicht gut aus“
von  Abendzeitung
Ribéry humpelt nach dem Spiel gegen Hoffenheim in die Kabine
Ribéry humpelt nach dem Spiel gegen Hoffenheim in die Kabine © dpa

SINSHEIM - Der Franzose verletzt sich beim Ausgleichstor. Rummenigge fürchtet: „Es sieht nicht gut aus“

Das sind genau die Bilder, die man von Franck Ribéry nicht sehen will: mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen liegend, gestützt auf zwei Helfer vom Feld humpelnd, den Frust verzweifelt hinaus schreiend. Kein guter Abend für den Dribbelkünstler. Und auch nicht für den FC Bayern, für den das 2:1 in Hoffenheim ein teurer Sieg gewesen sein könnte: Womöglich fällt nach Arjen Robben auch noch der zweite Teil der Flügelzange aus.

Im 77. Bundesligaspiel wollte der Franzose endlich sein 25. Ligator machen. Seit dem 3. April wartet er darauf, seit seinem 1:0 auf Schalke. Und in der 63. Minute der Partie gegen Hoffenheim schien es so weit zu sein. Von links zog er mit Tempo nach innen, seinen Schuss konnte Torwart Daniel Haas nur abklatschen, so dass Thomas Müller zum 1:1 abstauben konnte. Bevor Müller traf, war Kollege Ribéry mit dem rechten Knöchel umgeknickt, ohne Einwirkung eines Gegenspielers. In Halbzeit eins hatte er sich noch mit Außenverteidiger Tobias Weis eine Rangelei geliefert, doch an diesem „Umschnackler“ war niemand Schuld. Ein schwacher Trost für den zuletzt schwer gebeutelten Ribéry.

Als er gestützt auf zwei Betreuer bei Trainer Louis van Gaal vorbei humpelte, legte ihm dieser tröstend die Hand auf den gesenkten Kopf. Wenige Tage zuvor hatte sich der Coach noch erfreut über die zuletzt so positive, verletzungsfreie Entwicklung seines Ex-Sorgenkindes gezeigt. „Ich glaube, dass es eine schwere Verletzung ist“, orakelte van Gaal.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge meinte: „Es sieht nicht gut aus. Wahrscheinlich ist der Bänderapparat betroffen. Unter Umständen fällt er länger aus.“ Sportdirektor Christian Nerlinger berichtete aus der Kabine: „Er ist schwer deprimiert. Das ist ein Drama für ihn, nach dem, was alles passiert ist in der vergangenen Saison. Wir sind optimistisch, dass es nicht so lange dauern wird. Aber das ist vielleicht nur eine Hoffnung.“

Thomas Becker

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