Ein Hoch namens Jupp

Auf dessen Bauernhof einigen sich die Bosse in familiärer Atmosphäre mit Heynckes auf einen Vertrag bis 2013.
Patrick Strasser |
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Wieder bei Bayern vereint: Präsident Uli Hoeneß und Jupp Heynckes, der zur nächsten Saison wieder den Trainerposten übernimmt.
dpa Wieder bei Bayern vereint: Präsident Uli Hoeneß und Jupp Heynckes, der zur nächsten Saison wieder den Trainerposten übernimmt.

München - Es war doch nur ein einziges Gespräch nötig, daheim bei Jupp Heynckes auf seinem Bauernhof in Schwalmtal bei Mönchengladbach. Das Ja-Wort hatte es bereits vor zwei Wochen am Telefon gegeben, nun wurden die Vertragsdetails von Angesicht zu Angesicht mit den Bossen Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner und Sportdirektor Christian Nerlinger geklärt. Alles kein Problem unter Freunden.

Am Donnerstagabend war klar, was am Freitag um 13.42 Uhr von der Pressestelle des FC Bayern bestätigt wurde: Jupp Heynckes (65) wird wieder Trainer und damit Nachfolger von Louis van Gaal, der nur noch sieben Spiele in der Verantwortung steht. Ab 1.Juli läuft Heynckes’ Zweijahresvertrag bis 2013, es ist sein drittes Engagement an der Säbener Straße.

Im Frühjahr 2009 hatte er für einige Wochen ausgeholfen, um zu reparieren, was Vorgänger Jürgen Klinsmann angerichtet hatte. Dass dieser frische Luftzug, der damals den Verein wie ein Frühjahrsputz erfrischt hatte, gewissermaßen als stetige Bewerbung wirken würde, hätte sich Heynckes auch nicht gedacht. Er fand wieder Spaß am Job. Statt in Rente zu gehen, unterschrieb er 2009 für zwei Jahre in Leverkusen. Dort läuft es so gut, dass Bayer mit ihm verlängern wollte. Ohnehin wirkte es so, als würde der Mann immer jünger. Nun will Heynckes in München seinen x-ten Frühling erleben.

"Gewissermaßen zum Erfolg verpflichtet"

Als der damalige Manager Uli Hoeneß seinen Freund Heynckes im Herbst 1991 nach gut vier Jahren entlassen musste, erkannte er wenig später: „Das war die größte Fehlentscheidung meines Lebens.” Nun macht er sie wieder gut. Es war Präsident Hoeneß, der dem Vorstand den Möchte-Nicht-Rentner vorgeschlagen hatte. „Jupp Heynckes war unser Wunschkandidat”, sagte nun Rummenigge, „ich bin überzeugt, dass wir mit ihm eine erfolgreiche Zusammenarbeit haben werden.”

Heynckes zum Dritten – mit dieser Personalie soll das Zwischenmenschliche wieder gefördert werden. Auch wenn sich van Gaal selbst als „Kommunikator” bezeichnet, waren die Argumentationswege – vor allem gegenüber den Bossen – doch meist eingleisig. Die Profis, die den Heynckes-Mix – einerseits strenger Fußball-Lehrer, andererseits verständiger Zuhörer – miterlebten, schwören auf den bald 66-Jährigen. Ein Hoch namens Jupp – es soll den Bayern wieder Titel bringen wie 1989 und 1990, als man mit ihm Meister wurde.

„Ganz abgesehen von den guten persönlichen Beziehungen zu den Verantwortlichen des FC Bayern hat mir immer imponiert, wie professionell dieser Klub geführt wird”, sagte Heynckes am Freitag, „ich war bereits zweimal Trainer beim FC Bayern und habe dabei immer das Klima geschätzt, in dem dort gearbeitet wird. Natürlich ist man als Bayern-Trainer gewissermaßen zum Erfolg verpflichtet. Ich sehe dabei aber eine reizvolle Aufgabe, der ich mich zusammen mit der Mannschaft gerne stellen möchte.” Und Leverkusens Sportdirektor Völler meinte: „Jupp Heynckes wird alles dafür tun, dass am Ende Bayer vor den Bayern liegt.” Abwarten. Am 17. April treffen van Gaal und Heynckes in der Allianz Arena aufeinander.

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