Die Jungen werden immer stärker: Ist Goretzkas Zeit beim FC Bayern abgelaufen?

Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld des FC Bayern wird immer heißer. Youngster Pavlovic läuft Platzhirsch Goretzka zunehmend den Rang ab, Top-Talent Bischof drängt ins Zentrum. Die Zukunft gehört den Jungen.
Bernhard Lackner |
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Spielt seit 2018 für den FC Bayern: Leon Goretzka
Spielt seit 2018 für den FC Bayern: Leon Goretzka © sampics

Ein Stehaufmannderl ist er schon, dieser Leon Goretzka. Egal ob im Verein oder in der Nationalmannschaft: Der gebürtige Bochumer wurde über die Jahre hinweg immer wieder angezählt wie ein taumelnder Boxer – bewies aber stets Nehmerqualitäten und blieb auf den Beinen. Zum Ende dieser Saison könnte die Ringglocke aber endgültig läuten und zumindest seine Zeit beim FC Bayern beenden.

Der Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld ist beim deutschen Rekordmeister aktuell so heiß wie seit Jahren nicht. Joshua Kimmich ist als Kapitän der Zukunft und zentraler Ankerpunkt im System von Vincent Kompany absolut gesetzt, um den Platz daneben ringt Goretzka mit den beiden Youngsters Aleksandar Pavlovic und Tom Bischof. Zank ums Zentrum bei den Bayern!

Pavlovic läuft Goretzka zunehmend den Rang ab

Dass der Stand von Routinier Goretzka nicht der leichteste ist, zeichnete sich bereits in den vergangenen Wochen ab. Der 30-Jährige bringt nicht mehr die Aggressivität und Intensität früherer Tage auf den Platz, auch in Sachen Torgefahr hat er merklich nachgelassen. In seinen wettbewerbsübergreifend 15 Saisonspielen war er noch an keinem einzigen Treffer direkt beteiligt. Für einen Box-to-Box-Mittelfeldspieler wie Goretzka eine enttäuschende Bilanz.

Viele Fans sehen den gebürtigen Bochumer, der beim Triple-Sieg 2020 auf dem Zenit seines Könnens war, längst kritisch und auch Trainer Kompany setzte zuletzt immer wieder bevorzugt auf den 21-jährigen Pavlovic, mit dem Goretzka in den vergangenen beiden Länderspielen noch das Mittelfeld-Duo bildete.

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Bischof spielt sich mit guten Leistungen in den Vordergrund

Noch einmal verschärft wurde der Zank ums Zentrum durch den bemerkenswerten Formanstieg von Youngster Bischof, der – anders als Goretzka und genauso wie Pavlovic – mit 20 Jahren die Zukunft auf seiner Seite hat. Der Sommer-Neuzugang machte in den vergangenen Wochen bereits mit guten Leistungen bei den Bayern auf sich aufmerksam und schnürte jüngst bei der U21 einen Dreierpack.

Bayerns Mittelfeld-Juwel Tom Bischof erzielte zuletzt als Kapitän drei Tore für die deutsche U21-Nationalmannschaft.
Bayerns Mittelfeld-Juwel Tom Bischof erzielte zuletzt als Kapitän drei Tore für die deutsche U21-Nationalmannschaft. © Daniel Karmann/dpa

Er sei "immer noch 100-prozentig überzeugt von meinem Schritt", sagte Bischof am Montag über seine Entscheidung, seinen Jugendklub Hoffenheim im Sommer in Richtung München zu verlassen. Er fühle sich "sehr wohl" im Umfeld des deutschen Rekordmeisters, "und ich glaube, dass der Fußball zu mir passt dort."

Bischof hilft links hinten auf, soll aber zurück ins Mittelfeld

Aufgrund von Verletzungsproblemen musste Bischof in den vergangenen Wochen immer wieder auf der Linksverteidigerposition aushelfen, machte seinen Job auf ungewohntem Terrain allerdings gut. Mittel- bis langfristig zieht es den 20-Jährigen allerdings ins Zentrum, wo auch Kompany mit ihm plant. "Ich denke, das ist immer noch sein Plan und das wird auch wieder so kommen. Aber ich bin zurzeit auch auf der Linksverteidigerposition zufrieden", so Bischof.

Da die langzeitverletzten Hiroki Ito und Alphonso Davies mittlerweile wieder am Mannschaftstraining teilnehmen und im Optimalfall noch in diesem Jahr wieder auf den Platz zurückkehren, wird mit Bischof in absehbarer Zeit wieder auf dessen gelernter Position im zentralen Mittelfeld geplant. Für Goretzka wird die Luft also noch ein bisserl dünner.

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Gerüchte um Winter-Wechsel von Bayern-Star Leon Goretzka

Ohnehin ist unklar, wie es für den 30-Jährigen weitergeht. Der Vertrag des Nationalspielers läuft zum Saisonende aus. Mit einem geschätzten Jahresgehalt von 17 Millionen Euro zählt er bei den Bayern zu den Spitzenverdienern. Dass er verlängert, ist aktuell unwahrscheinlich – und wenn, dann nur zu deutlich reduzierten Bezügen. Die Zukunft, so viel ist klar, gehört den Jüngeren.

Zuletzt kamen sogar Gerüchte über einen Abgang im Winter auf. Laut italienischen Medienberichten zeigt Juventus Turin Interesse an einer Verpflichtung im Januar. Auch Fenerbahce, das seit einigen Wochen von Domenico Tedesco, Goretzkas ehemaligem Trainer aus Schalker Tagen, soll den Nationalspieler auf dem Schirm haben.

Dass die Bayern den Mittelfeldspieler im Winter abgeben, ist aber so gut wie ausgeschlossen. Bis zum Ende dieser Saison soll das Stehaufmannderl Goretzka seine Nehmerqualitäten noch unter Beweis stellen dürfen. Gänzlich abgeschrieben ist er noch immer nicht.

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  • Südstern7 vor 2 Stunden / Bewertung:

    Mein Wörterbuch gibt mir folgende Definition:
    Zank -
    Mit lauten Beschimpfungen und gegenseitigemn Vorwürfen ausgetragerner Streit.

    Was also hat der Begriff "Zank" mit sportlichen Konkurrenz zu tun?

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