Umstrittenster DFB-Spieler: Goretzka löst Ex-Bayer Sané ab

Die Rolle des umstrittensten DFB-Spielers ist vom Ex-Bayer Leroy Sané zum Noch-Bayer Leon Goretzka weitergewandert. Loyalität, Geduld und Wille hielten und halten ihn aber stets im Rennen um die Kaderplätze.
Patrick Strasser |
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Kämpft er sich nochmal zurück? Bayern-Star Leon Goretzka.
Kämpft er sich nochmal zurück? Bayern-Star Leon Goretzka. © IMAGO/Herbertz / Nico Herbertz

Es ist gerade einmal nur etwas mehr als ein Jahr her, da schien Leon Goretzka komplett raus zu sein. Zunächst bei seinem Arbeitgeber FC Bayern, nachdem ihm die Bosse im Sommer 2024 klargemacht hatten, dass man für den Mittelfeldspieler keine Verwendung mehr habe im Mittelfeld. Goretzka blieb stur – und blieb (sich treu). Er wartete auf seine Chance.

Nach nur 59 Einsatzminuten an den ersten neun Spieltagen (die ersten sechs Partien verpasste er, obwohl fit, komplett) erfolgte die Wende auf dem Kiez, beim Auswärtsspiel Anfang November bei St. Pauli (1:0). Weil sich Joao Palhinha verletzt hatte und auch Aleksandar Pavlovic fehlte, rückte Goretzka nach. Und spielte sich als Sechser an der Seite von Joshua Kimmich wieder fest.

Keine Heim-EM: Nagelsmann sortierte Goretzka einst aus

Ab Spieltag zehn verpasste er lediglich vier Pflichtspiele bis Saisonende, in zwei Fällen wegen einer Verletzung, einmal war er gesperrt. Verein, Mitspieler, Fans und Medien feierten das bayerische Stehaufmännchen, das sich nicht unterkriegen lässt. Seine Loyalität, seine Geduld, sein zäher Wille wurden gepriesen.

Es ist ziemlich genau zwei Jahre her, da absolvierte Leon Goretzka sein letztes Länderspiel, Nummer vier in der Amtszeit des ab Herbst 2023 neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann: das klare 0:2 drei Tage später in Österreich. Beim mutigen Personalwechsel und der Neujustierung des Nationalteams im Frühjahr 2024 war Goretzka außen vor. 2024 (15 Länderspiele) fehlt komplett in der privaten DFB-Historie von Goretzka. Ein schwarzes Loch. Seit Herbst 2016 galt er als regelmäßiges und meist zuverlässiges Mitglied der Nationalmannschaft – inklusive der Endrunden, WM 2018, EM 2021, WM 2022. Vor der Heim-EM 2024 sortierte ihn Nagelsmann aus. Auf nimmer Wiedersehen?

Goretzka (re.) wurde 2024 von Nagelsmann (li.) aussortiert.
Goretzka (re.) wurde 2024 von Nagelsmann (li.) aussortiert. © IMAGO/Gladys Chai von der Laage

Goretzka verpasste 2025 kein einziges Länderspiel

Im Jahr 2025 hat Goretzka kein einziges Länderspiel verpasst. In den bisher neun Partien stand er acht Mal (!) in der Startelf, auch beim mauen 2:0 am Freitag in Luxemburg. Weil mit einer Gelben Karte gehandicapt und einem weiteren Foul nur noch auf Bewährung auf dem Feld, wechselte ihn Nagelsmann kurz nach der Pause aus. Es war eines der schlechteren Länderspiele (insgesamt schon 66/15 Tore) des gebürtigen Bochumers in einer wirklich schlechten Mannschaft.

Im Netz bekam vor allem der 30-Jährige eine Breitseite gnadenloser Kritik. Zu träge, zu langsam sei sein Spiel, zu wenig dynamisch nach vorne. Goretzka gerät oft zur Zielscheibe von Spot und Hass im Internet, einige User haben sich auf den Bayern-Profi regelrecht eingeschossen.

Pavlovic im DFB-Team der Sechser der Gegenwart

Galt der ebenso talentierte wie mit dieser Gabe oft so verschwenderisch umgehende Leroy Sané (29), nach zwei Auszeiten im September und Oktober diesmal von Nagelsmann wieder nominiert, einst als der umstrittenste Nationalspieler, der am häufigsten sein Fett abbekam, wurde er nun abgelöst – von Goretzka.

Der Maschinenraum der Mannschaft, das Mittelfeldzentrum, funktionierte in Luxemburg nach der Einwechslung des Dortmunders Felix Nmecha tatsächlich viel besser. Der 25-Jährige gilt im DFB-Team als Sechser der Zukunft, der 21-jährige Pavlovic als Sechser der Gegenwart.

Aleksandar Pavlovic ist im DFB-Team und beim FC Bayern Kontrahent von Leon Goretzka.
Aleksandar Pavlovic ist im DFB-Team und beim FC Bayern Kontrahent von Leon Goretzka. © IMAGO/Hans-Jürgen Schmidt

Goretzka-Vertragsverlängerung beim FC Bayern scheint ausgeschlossen

Trifft eigentlich auch auf den Stuttgarter Angelo Stiller (24) zu. Doch der wurde von Nagelsmanns wegen eines Leistungstiefs in der jüngeren Vergangenheit für die Gegenwart nicht nominiert, was aber in Zukunft – da ist Nagelsmann konsequent inkonsequent – schnell wieder anders sein kann. Der Sechser bzw. Achter der ferneren Zukunft: Leipzigs Assan Ouédraogo (19), ein feiner Techniker.

Dagegen gehören die Arbeiter Robert Andrich (31/Leverkusen), erstmals seit Nagelsmanns Amtsantritt nicht nominiert, und Pascal Groß (34/Dortmund), zuletzt im September dabei, bereits der Vergangenheit an.

Und der ewig umstrittene Goretzka, dessen Vertrag bei Bayern im Sommer 2026 endet? Eine Vertragsverlängerung scheint ausgeschlossen, in München baut man auf Tom Bischof (20). Was die Nationalelf betrifft, wird Goretzka sicher noch x-Mal abgeschrieben. Um dann doch dabei zu sein?

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  • Löwin vor 39 Minuten / Bewertung:

    Sane` ist kein Ex-Bayer sondern ein Ex-Bayern-Spieler ... Goretzka ist ein Noch-Bayern-Spieler !

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  • Play Fair vor einer Stunde / Bewertung:

    ...den artikel selbst hab ich nicht gelesen. mir hats bei der überschrift schon gereicht.

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  • Play Fair vor einer Stunde / Bewertung:

    umstrittenster nationalspieler? soso.
    "goretzka von sane abgelöst?"
    dann aber:
    "goretzka löst sane ab"

    ganz abgesehen davon, dass das wohl insgesamt absolut unsinnig ist widerspricht sich der artikel auch noch selbst.
    selten soviel käse auf einem haufen gesehen.

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