Der Meister-Dusel

Zum Bundesliga-Auftakt drohte den Bayern ein Fehlstart. Schweinsteiger gelang erst in letzter Minute die Rettung. Rummenigge: „Ein bisschen glücklich. Aber wichtig – damit Ruhe ist“.
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MÜNCHEN - Zum Bundesliga-Auftakt drohte den Bayern ein Fehlstart. Schweinsteiger gelang erst in letzter Minute die Rettung. Rummenigge: „Ein bisschen glücklich. Aber wichtig – damit Ruhe ist“.

Am Ende jubelten sie doch. Dank eines Last-Minute-Treffers von Bastian Schweinsteiger siegten die Bayern zum Saison-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg doch noch 2:1. Mit Dusel in Meister-Manier. Der Titelverteidiger hatte stark angefangen mit einem Traumtor von Thomas Müller – dann aber auch stark nachgelassen. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge atmete später tief durch. „Natürlich war das 2:1 am Ende ein bisschen glücklich. Aber es war wichtig, mit einem Sieg zu starten – damit Ruhe ist.“

Trainer Lous van Gaal war erstaunlich gut gelaunt nach dem Zittersieg. „Außer in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit haben wir sehr dominant gespielt“, sagte der Holländer, „ich denke, dass der Sieg verdient war. Jetzt haben wir schon drei Punkte, dafür haben wir in der letzten Saison drei Spiele gebraucht.“ Den Hänger seiner Starkicker nach der Pause erklärte der Coach so: „Da sind wir ein bisschen übermütig aus der Kabine gekommen, haben allen Ballen weggegeben. Doch danach haben wir wieder mit viel Elan gespielt.“

Van Gaal hatte (abgesehen vom verletzten Arjen Robben) seine Top-Elf aufs Feld geschickt. Obwohl er meinte: „Außer van Buyten und Contento ist keiner topfit. Die Nationalspieler haben nach dem WM-Urlaub schließlich erst drei Wochen trainiert.“ Was den Bayern-Coach zuversichtlich machte: „Die Mannschaft ist aus der letzten Saison eingespielt, ich hoffe damit können wir das kompensieren.“ Klappte nur einigermaßen.

Vom ehemaligen Meistertrainer Ottmar Hitzfeld gab’s Vorschuss-Lorbeeren: „Sie haben noch nie so eine gute Mannschaft gehabt beim FC Bayern. Wenn der Start gelingt, kann man durchmarschieren.“

Der Start gelang eindrucksvoll. Mit einem Traumtor schon nach neun Minuten. Thomas Müller lupfte den Ball auf Toni Kroos, der Rückkehrer aus Leverkusen lupfte zurück auf Müller – Drehschuss, 1:0. „Ein Supertor, das man nicht alle Tage sieht“, schwärmte sogar Hitzfeld.

Ein Tief nach der sensationellen Debüt-Saison die der 20-Jährige als WM-Torschützenkönig und bester Nachwuchs-Spieler krönte? Von wegen! Das Müller-Märchen geht weiter. Auch wenn natürlich nicht alles gelingt. Nach Power-Dribbling und Maßflanke von Ribéry schoss Müller aus 18 Metern drüber (25.). Lange passierte nichts Aufregendes mehr, abgesehen von einem Contento-Schuss, den VfL-Keeper Benaglio parierte (41.). „In der Anfangsphase haben wir eindrucksvoll dominiert, dann ist es etwas ruhiger geworden“, analysierte Bayerns Sportchef Christian Nerlinger. Hitzfeld meinte: „Die Bayern hatten in der ersten Halbzeit vielleicht ein zu leichtes Spiel, hatten den Gegner im Griff – und gedacht, das geht automatisch so weiter.“ Ging’s nicht. Schreckschuss für die Münchner schon kurz nach der Pause. Mandzukic traf den Pfosten (47.). Van Buyten ließ Wolfsburgs Torjäger Dzeko laufen, Butt parierte mit Mühe (51.). Auch einen Schuss von Misimovic, den Ex-Bayern, entschärfte Butt per Fußabwehr (54.). Doch beim Kopfball von Dzeko (55.) war Butt machtlos – 1:1.

„Aber dann haben sich die Bayern wieder gefangen, sie haben nie aufgesteckt“, meinte Sky-Experte Hitzfeld. Und sie wurden belohnt. Schweinsteiger nützte eine Traumflanke von Ribéry und ein Nickerchen der VfL-Abwehr kurz vor dem Abpfiff zum 2:1 (91). „Über das Siegtor müssen wir schon froh sein“, gestand Kapitän Mark van Bommel. Bayern-Dusel, Bayern-Jubel!F.M., ps

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