Der Bayern-Zoff hat Geschichte: „Ich habe nicht das Gefühl, dass Franz genau merkt, was er sagt“

Dies war unter den Bayern-Bossen, zwischen Franz Beckenbauer, dem Aufsichtsratvorsitzenden und Präsidenten, sowie dem Vorstandstrio Rummenigge, Hoeneß, Hopfner nur ein Giftpfeil von vielen. Hier eine Sammlung vergangener Konfliktpunkte
von  Abendzeitung
Hoeneß (l.) und Rummenigge im Sulky - so wurde am 6. März 2002 ein AZ-Interview aufgemacht.
Hoeneß (l.) und Rummenigge im Sulky - so wurde am 6. März 2002 ein AZ-Interview aufgemacht. © az

MÜNCHEN - Dies war unter den Bayern-Bossen, zwischen Franz Beckenbauer, dem Aufsichtsratvorsitzenden und Präsidenten, sowie dem Vorstandstrio Rummenigge, Hoeneß, Hopfner nur ein Giftpfeil von vielen. Hier eine Sammlung vergangener Konfliktpunkte

„Es hat sich etwas verändert mit der Gründung der FC Bayern AG." Sagte Uli Hoeneß der AZ im März 2002. Geblieben sind Misstöne zwischen Beckenbauer und dem Vorstand. Eine Chronik:

März 2002: Hoeneß über die neue Kompetenzverteilung: „Natürlich holen wir nicht permanent den Hammer raus und sagen, was der Franz sagt, interessiert uns nicht. Wir werden die gute Kameradschaft der letzten Jahre, in denen wir auch nicht immer einer Meinung waren, pflegen. Zu einem erfolgreichen FC Bayern gehört auch Franz Beckenbauer. Ihn auszugrenzen, wäre Blödsinn.“ Beckenbauer schmollt: „Sie brauchen mich nicht mehr.“

April 2003: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: „Ich habe ein Buch, das heißt: ,Aufsichtsrat und Vorstand - Rechte und Pflichten'. Ich glaube, das werde ich dem Franz demnächst mal ausleihen. Es ist nicht gut und auch nicht klug, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende öffentlich eine andere Meinung vertritt als der Vorstand.“

Mai 2003: Hoeneß träumt: „Meine Wunschvorstellung wäre, dass Franz mehr Zeit für den FC Bayern hätte und wir uns regelmäßig alle zwei, drei Wochen zusammensetzen - und erst dann an die Öffentlichkeit gehen.“

Juni 2003:Beckenbauer klagt über „gewisse Ermüdungserscheinungen. Es macht nicht so viel Spaß.“

Mai 2004:Beckenbauer macht Druck: „So eine Saison wie diese möchte ich ungern wieder erleben. Der Vorstand entscheidet über den Trainer. Aber es muss und wird was passieren.“

August 2005:"Wir sind ein Fußball-Klub und keine Bank. Es nützt nichts, wenn das Geld dort rumliegt“, sagt Beckenbauer. Hoeneß: „Der Vorstand ist für die Politik zuständig. Wir wissen genau, was wir zu tun haben. Ich habe nicht das Gefühl, dass Franz so genau merkt, was er sagt.“

Februar 2007: Hoeneß und Rummenigge entlassen Trainer Magath. Rummenigge: „Nachdem wir Fakten geschaffen haben, habe ich Franz informiert." Beckenbauer sagt Stunden zuvor: „So ein Blödsinn! Wir haben mit Felix die letzten zwei Jahre unglaubliche Erfolge gefeiert. Und jetzt soll er plötzlich alles falsch gemacht haben und nicht mehr der richtige Mann für uns sein? So ein Schmarrn!“

April 2007: Beckenbauer klagt: „Die letzten Jahre ist bei uns alles so dahingeplätschert." Hoeneß behauptet: „Der Franz weiß auch nichts." Beckenbauer barsch: „Wer ein Problem hat, soll zu mir kommen.“

Februar 2008: Beckenbauer schießt gegen Lahm und Sagnol, Hoeneß meint: „Das ist eine Lappalie. Das schaffen wir locker vom Hocker aus der Welt."

Das Krisenjahr 2009 bot reichlich Stoff: Uneinig waren sich Beckenbauer und der Vorstand bei folgenden Themen: Breitner als Hoeneß-Nachfolger, Beckenbauers Sponsorenverträge, im Transferstreit um Ribéry und Lucios Wichtigkeit. Fortsetzung folgt.

tbc

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