Dem FC Bayern droht der Scheich-Klub
MÜNCHEN Drei Gegner, eine Mannschaft. Germania Lich-Steinstraß, Viktoria Arnoldsweiler und Borussia Freialdenhoven, allesamt aus der Mittelrheinliga. Auf dieses Trio kann der FC Bayern in der Qualifikation für die Champions League nicht treffen. Unangenehm war die Auswahl dennoch, die Profis kamen nur zu einem 4:3 im Freundschaftskick gegen die Dürener Auswahl (Tore: 2x Tymoshchuk, Badstuber, Gomez).
Ein Spaß-Spiel, klar. Ganz so locker wird es im August (16./17. und 23./24.8.) nicht werden, wenn es nach nur zwei Bundesliga-Spieltagen schon ums Wohl und Wehe der gesamten Saison geht. Auf dem Spiel steht das Erreichen der Gruppenphase der Prestigeliga. Scheitert man in der letzten Quali-Runde, geht es eine Etage tiefer in die Europa League – ein Abstieg, den man mit Rang drei vor Hannover eben noch verhindert hatte. Wirklich planen kann man an der Säbener Straße nicht, die Auslosung findet erst am 5. August in Nyon statt.
Eine gute Nachricht hat die Uefa für den FC Bayern: Die Mannschaft von Coach Jupp Heynckes ist gesetzt. So weit, so schön. Und jetzt wird’s kompliziert. Folgende Gegner kann man bereits jetzt ausschließen: FC Arsenal, Olympique Lyon, Olympique Marseille, Benfica Lissabon und FC Villarreal – doch nur die letztgenannten sind fix als Vizemeister Portugals bzw. Vierter in Spanien, die anderen Ligen etwa in England oder Frankreich sind noch nicht beendet.
Möglich hingegen ist ein Duell mit Manchester City, Lazio Rom/Udinese oder Fenerbahce Istanbul! Was daran liegt, dass es im Uefa-Ranking um den Klub-Koeffizienten geht, nicht um die Fünf-Jahres-Wertung der Länder. Weil etwa Arsenal in den letzten Jahren zu gut war in der Champions League, wären die Gunners wie Bayern gesetzt, Manchester City jedoch nicht.
Der Stadtrivale von Manchester United, am Samstag FA-Cup-Sieger durch ein 1:0 gegen Stoke City, wurde vor zwei Jahren von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan für rund 185 Millionen Euro übernommen. Vor der Truppe von Trainer Mancini mit Superstars wie dem Ex-Wolfsburger Dzeko, Tévez, Balotelli oder Silva und den Gallagher-Brüdern Liam und Noel, den Streithansln der aufgelösten Britpop-Giganten Oasis, als Edelfans hat man größten Respekt bei Bayern. „Die Quali kann sehr schwer werden, etwa gegen Manchester City”, sagte Präsident Uli Hoeneß, „und das ist das Problem.” Zumal die Briten Fabregas (Arsenal), Xavi (Barcelona) oder Modric (Tottenham) verpflichten wollen. Geld ist ja da.
„Die Quali ist sehr gefährlich, kein Selbstläufer”, warnte Sportdirektor Christian Nerlinger. Sie sollten sich entspannen, denn es warten auch Gegner wie Timisoara, Zürich oder Odense BK. Und wo bleibt das Mia san Mia-Gehabe? Ah, Philipp Lahm hat es noch, er sagte: „Wir sind der FC Bayern, der Gegner wird sagen: Das ist das härteste Los.”