Das Traumtrio meldet sich zurück
Der FC Bayern kann auf sein Traum-Trio Klose, Toni und Ribéry setzen. Doch die Löwen sticheln schon gegen den Italiener: »Er fällt schnell«
Heute sind sie endlich wieder vereint – zum ersten Mal seit der Partie zum Rückrundenstart am 1. Februar bei Hansa Rostock. Vor knapp vier Wochen nahmen Franck Ribéry, Luca Toni und Miroslav Klose die Rostocker nach Belieben auseinander, hätten weit höher als 2:0 (Ribéry, Toni) führen können – und dann kam der Riss. Der Muskelfaserriss. Der Franzose Ribéry musste zur Pause in der Kabine bleiben, schon war Schluss mit dem Offensiv-Vergnügen. Fürs erste.
Das Trio Ribéry-Toni-Klose war gesprengt. Lediglich die One-Man-Show mit Tonis Hattrick beim 3:0 in Hannover war außer der Reihe, ansonsten fehlten Esprit und Durchschlagskraft. Heute im Pokal- Derby gegen den TSV 1860 läuft Ribéry erstmals seit fünf Pflichtspielen wieder von Beginn an auf: als Ideengeber für die Stürmer Toni und Klose. Und diese Herren wissen, wo das Tor steht.
48 Treffer von insgesamt 76 in allen vier Pflichtspiel-Wettbewerben (macht 63 Prozent) erzielte Klosetoniribéry. An der Spitze: Luca Toni mit 22 Treffern in 27 Spielen, Klose kommt auf 18, Ribéry auf acht. In der Scorer-Liste der Bundesliga liegt Toni mit 18 Punkten (13 Treffer, fünf Vorlagen) auf Rang eins, Klose (neun Tore, sechs Vorlagen) auf Platz vier. Zum Vergleich: Antonio di Salvo, derzeit verletzter Löwen-Rekordschütze der Saison , kommt auf nur elf Pflichtspiel-Treffer. „Luca macht sogar aus keiner Chance ein Tor. Er trifft im Winter, im Sommer, bei Nebel und in der Nacht“, schwärmte Manager Uli Hoeneß.
Für viele Gegenspieler ist Toni ein Ärgernis – nicht nur wegen seiner Torquote. Deswegen sticheln die Löwen-Verteidiger vor dem Derby gegen den Italiener: „Er ist kein Überflieger, aber er fällt schnell – bei fast jedem Kontakt“, sagt 1860-Manndecker Gregg Berhalter. Mit schönen Grüßen an Schiedsrichter Peter Gagelmann, der das Derby heute leitet. Die Löwen machen dem Referee Druck. Wegen Toni. Auch Torben Hoffmann sagt: „Es ist auffällig, dass Toni bei seiner Masse und Körpergröße (94 kg bei 1,96 m, d.Red.) in Zweikämpfen schnell zu Boden fällt.“ Die Bayern lässt dies kalt.
„Wir dürfen uns nicht provozieren lassen, müssen eiskalt spielen und nur ein Ziel haben“, sagte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld. Das Ziel lautet: „Das Spiel klar für uns entscheiden.“ Auch Ribéry hat verstanden: „Wir schulden den Fans einen Sieg. Da ist Versagen nicht erlaubt.“ Und provozieren lassen will er sich nicht. Im Gegenteil: „Wir provozieren die Gegner – durch unsere Art des Spiels.“ Und durch Tore. ps/og./shö