Das Ende der Falschspielerei

Endlich hat van Gaal seine Wunschformation wieder beisammen. Nerlinger hofft: „Start für erfolgreiche Wochen”
Patrick Strasser |
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Endlich hat van Gaal seine Wunschformation wieder beisammen-mit Schweinsteiger in der zentralen defensiven Rolle, mit Müller auf der 10. Nerlinger hofft: „Start für erfolgreiche Wochen“

MÜNCHEN Zahlen, bitte. Her mit den Fakten. Klingt öde, ist es aber nicht. Diesmal liefert die Statistik einen eindrucksvollen Beleg für das 4:0 des FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim. Ganz speziell aber dafür, dass sich die Bayern wieder gefunden haben, dass Trainer Louis van Gaal zur Ideal-Formation zurückgekehrt ist. Zu dem System, das die Mannschaft in der Rückrunde der vergangenen Saison beinahe unschlagbar gemacht hat.

Bastian Schweinsteiger hatte die meisten Ballkontakte aller Spieler, 89 Stück. Thomas Müller lieferte mit fünf die meisten Torschussvorlagen und Mario Gomez mit vier die meisten Torschüsse. So erklären Zahlen ein funktionierendes System.

Das 4:0 gegen Hoffenheim, für Nerlinger „der Start für erfolgreiche Wochen”, bedeutete zugleich das Ende der Falschspielerei – und der Schlüssel dafür liegt bei Robben und Ribéry. Weil die Flügelartisten erstmals seit dem Pokalfinale gegen Werder Bremen am 15. Mai (4:0) wieder gemeinsam von Beginn an auf dem Platz standen, war der Weg frei für weitere Umstellungen im Mittelfeld.

„Schweinsteiger auf der Sechs, Müller auf der Zehn – das ist unsere Formation”, erklärte Sportdirektor Christian Nerlinger, „dadurch ist das Spiel kompakter, flüssiger.”
Es läuft. Die Königspersonalie ist und bleibt die Rolle von Schweinsteiger. Seit Herbst hatte er hinter der Spitze Gomez spielen müssen, doch das behagt ihm nicht so. Der 26-Jährige hat das Spiel lieber vor sich. Man konnte sehen, dass er ähnlich aufblühte wie unter der Woche bei Bundestrainer Joachim Löw als zentraler Aufbauspieler aus der Abwehr heraus. Durch die Comebacks von Robben und Ribéry darf auch Thomas Müller wieder auf seine Lieblingsposition hinter der Spitze Gomez. Dort ist der Freigeist, der „Raumdeuter” wie er sich selbst nennt. Es gibt wohl auch international kaum einen Spieler, der so viel aus dieser Rolle macht.

Robben, Ribéry, Schweinsteiger und Müller sind zurück an ihren Lieblingsarbeitsplätzen – und da war noch etwas am rechten Fleck: die Konzentration. „Es war wichtig, dass die Mannschaft 90 Minuten lang konzentriert gespielt hat”, sagte Kapitän Philipp Lahm und betonte: „Dass Spieler wie Robben und Ribéry nach vorne gut spielen können, das wissen wir – aber sie müssen auch nach hinten arbeiten. Das haben sie heute getan.” Eine solche Schmach wie vor Wochenfrist, als aus einem 2:0 in Köln noch ein peinliches 2:3 wurde, wollen sie künftig vermeiden. „Wir haben unter der Woche viele Gespräche geführt”, sagte Lahm. Nerlinger betonte: „Wir haben unser Defensiv-System überdacht.” Trainer van Gaal denkt zwar so: Wer offensiv spielt und überwiegend am Ball ist, muss die Offensive stärken, doch offenbar hat die fehlende Mitte in Köln auch den Vertreter des Angriffsfußballs vorsichtiger werden lassen. Insbesondere in den Champions-League-Duellen mit Inter Mailand (23. Februar/15. März) dürfte zu viel Risiko und Sorglosigkeit bestraft werden.

Die Mannschaft dafür steht: Es ist die Sieger-Elf von Samstag. Pranjic hat sich als Assistent von Schweinsteiger gegen Ottl durchgesetzt. Die Reservisten Altintop, Klose, van Buyten und Breno sind chancenlos. „Jetzt sind bis auf Kroos alle an Bord”, freute sich Nerlinger. Und endlich haben alle an Bord wieder ihren Wunschjob. 

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