"Da wären sie dumm": Hamann schwärmt von Krösche als möglichen Eberl-Nachfolger

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Max Eberl kam vergangenen Donnerstag gar nicht mehr aus dem Grinsen raus. Stolz wie ein Schulbub, der von seiner Lehrerin, in dem Fall den Bayern-Bossen, einen Einser für den Einkauf von Luis Díaz bekam, präsentierte er den Flügelspieler der Öffentlichkeit. "Wir wollten Tempo, Eins-gegen-Eins, Tore und Zuverlässigkeit", zählte Eberl die Stärken auf, die Díaz mit an die Säbener Straße bringt.
Hamann betitelt Eberl-Zeit beim FC Bayern als "unglücklich"
Doch ein Einser im Zeugnis – der noch zeigen muss, dass er einer ist – reicht bekanntlich beim FC Bayern nicht. Beim Rekordmeister muss man Einsermanager sein, um Ruhm und Anerkennung zu bekommen. Und geht es nach Didi Hamann, dann zählt Eberl in diese Kategorie nach den ersten 16 Monaten nicht. Im Gegenteil: Der Sky-Experte betitelt seine bisherige Zeit in München als "unglücklich".
Und das ist am ehesten mit der Note "ausreichend" gleichzusetzen. Gerade die mündlichen Noten von Eberl seien dringend zu verbessern. "Dieser Mangel an Kommunikation, dass ich Alphonso Davies, Jonathan Tah und Joshua Kimmich Verträge anbiete, die der Aufsichtsrat nicht durchwinkt, darf nicht passieren", kritisierte Hamann am Rande eines Sky-Events: "Dafür ist er verantwortlich."

Aufsichtsrat wird Ende August Transferperiode bewerten
Eberl hätte die Konditionen erst mit den Bayern-Bossen besprechen müssen. Abgesehen davon betonte Hamann, der zu seiner Bayern-Zeit sicherlich auch nicht wenig verdiente: "Spieler mit Geld zuzuschütten, war noch nie die Lösung." Dazu komme die zähe Trainersuche und die ein oder andere öffentliche Aussage. Stichwort Thomas Müller. Gut für Eberl: Bis der Aufsichtsrat sein Zeugnis ausstellt, dauert es noch ein paar Wochen.
Am 25. August werden die Bayern-Granden zusammenkommen, um die Transferphase zu bewerten. Bis dahin sollte der 51-Jährige die Kaderbaustellen beheben, einen Last-Minute-Transfer würde man nur ungern machen. Eberl würde im Worst-Case-Szenario dann sogar drohen, durchzufallen. Und ein Nachfolger müsste verpflichtet werden. Wer ein solcher wäre? In der Finanzmetropole Frankfurt sitzt ein Mustermanager namens Markus Krösche.

Krösche beweist in Frankfurt ein Händchen für starke Deals
Der Eintracht-Sportvorstand versteht es aktuell wie kein Zweiter in der Bundesliga, Aktien von jungen Spielern in die Höhe schnellen zu lassen. Jüngst verkaufte Krösche Hugo Ekitiké für knapp 100 Millionen Euro nach Liverpool. Ein Jahr zuvor verpflichtete er ihn noch für rund 30 Millionen Euro. BWL-Note "sehr gut". Das beeindruckt natürlich auch Hamann: "Wenn es in den letzten zehn Jahren einen Sportvorstand gab, von dem ich sage, da wären sie dumm, wenn sie den nicht nehmen, dann wäre er es."
Noch ist viel Konjunktiv dabei. Zumal man sich auch beim FCB noch nicht wirklich mit dem Namen Krösche beschäftig hat. Sollte Eberl allerdings irgendwann doch wegen zu schlechter Noten sitzen bleiben und der Frankfurter zu haben sein, könnte sich das ändern.