Da ist das Ding!
Er steht für den Streit des FC Bayern mit OB Ude: Der Pokal der Stadt München, den die Bayern nach dem Meisterfeier-Eklat im Rathaus symbolträchtig zurück ließen. Nun ist die Trophäe doch noch an der Säbener Straße angekommen.
MÜNCHEN Da schau her: Stolz präsentieren die Bayern-Vorstände Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner auf der Homepage (www.fcb.de) den Silberpokal der Stadt München und betonen die „große Freude“ über die Trophäe.
Ausgerechnet über jenen Cup, der nach dem Meister-Empfang am 17. Mai im Rathaus stehengeblieben war – nach einem Eklat: Rummenigge hatte OB Christian Ude scharf attackiert, weil der wegen seines Urlaubs auf Mykonos der Meisterfeier fern geblieben war und sich von Bürgermeister Hep Monatzeder vertreten ließ. „Man hat den Eindruck, der FC Bayern ist ein Übel, das auch noch Erfolg hat“, polterte Rummenigge im Rathaus: „Damit muss Schluss sein. Ein für alle Mal.“ Und der Bayern-Boss forderte den OB ultimativ auf: „Ändern Sie Ihre Politik.“
Udes Konter aus dem Urlaub: Er stellte weitere Meisterfeiern des FC Bayern auf dem Rathausbalkon in Frage. „Damit wird sich der Ältestenrat der Stadt befassen. Meines Wissens hat es das in der Stadtgeschichte noch nicht gegeben, dass ein amtierendes Stadtoberhaupt nicht akzeptiert worden ist“, sagte Ude im AZ-Interview. Und fügte hinzu: „Zweitens wurde eine Ehrung der Stadt, das traditionelle Pokalgeschenk zur Meisterschaft, demonstrativ zurückgewiesen. Und drittens wird das alles damit begründet, dass der OB seinen Urlaub zwei Tage unterbrechen müsste. Das ist ein Umgang, über den die Stadt in Ruhe und mit gut elf Monaten Zeit nachdenken wird, um sich auf eine etwaige weitere Meisterfeier einzurichten.“
Alles nur ein Missverständnis mit dem offenbar verschmähten Cup, erklären jetzt die Bayern. Rummenigge gestern zur AZ: „Meine Kollegen Uli Hoeneß und Karl Hopfner haben mit dem Protokollchef vereinbart, dass der Pokal – wie in all den Meisterjahren zuvor – an die Säbener Straße geschickt wird. Wir waren verwundert, dass dies in der Öffentlichkeit anders dargestellt wurde. Wir sind sehr froh, dass der Pokal jetzt da ist.“
Protokollchef Karlheinz Lindemeir bestätigte der AZ: „Das haben wir bei den letzten Meisterfeiern immer so gehandhabt. Die Bayern gehen nach dem Empfang im Rathaus ja immer noch feiern. Deshalb schicken wir ihnen den Pokal später nach.“
Ein Fahrer der Stadt transportierte den Pokal zum FC Bayern. An OB Ude ging dieses Procedere bisher offensichtlich vorbei.
Jetzt ist das Ding da – ein erster Schritt zur Versöhnung? F. M.