Champions League-Auslosung: Kommt für den FC Bayern das Freilos Barça?
In den vergangenen zwei Jahren mussten die Bayern zum Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse auf die Insel. 2019 zum FC Liverpool, 2020 zum FC Chelsea.
Während man vor etwas weniger als zwei Jahren gegen Jürgen Klopps Mannschaft ausschied (0:0/1:3), waren die Blues aus London kein Stolperstein. Ein 3:0 im Februar an der Stamford Bridge, Pandemie-bedingt fand das 4:1 im Rückspiel erst im August statt - der Auftakt zum Champions-League-Triumph.
Für FC Bayern bleiben nur fünf mögliche Gegner
Mit der Auslosung diesen Montag (ab 12 Uhr) am Sitz der Uefa in Nyon wissen die Münchner, wo die Reise in Sachen Titelverteidigung beim Achtelfinal-Hinspiel im Februar (16./17. bzw. 23./24.2., die Rückspiele sind für 9./10.beziehungsweise 16./17. März geplant) hingeht. Und eines ist gewiss: Nicht auf die Insel.
Manchester United ist in der Gruppenphase ausgeschieden, die anderen Premier-League-Vertreter Manchester City, Liverpool und Chelsea haben wie die Bayern ihre Gruppe gewonnen, kommen also nicht infrage. Bleiben, weil die Bundesliga-Klubs RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach nicht gezogen werden können und Bayerns Vorrundenkontrahent Atlético Madrid ebenfalls wegfällt, nur fünf mögliche Gegner. Auf den ersten Blick: Alle bezwingbar.
In der AZ-Übersicht hier die Machbarkeitsstudie, von Easy-Going bis harter Brocken:
Die Katalanen um Trainer Ronald Koeman erleben eine Saison voller Chaos, in der Vereinsführung und auf dem Platz. Der Verbleib von Superstar Lionel Messi ist nicht einmal über die Wintertransferperiode bis Anfang Februar gesichert. Das Team um den deutschen Torhüter Marc-André ter Stegen dümpelt im Mittelfeld der Tabelle der Primera División vor sich hin, nicht mal die Qualifikation für die nächste Champions League scheint sicher. Und da war ja was: Die 2:8-Demütigung durch die Bayern im Viertelfinale von Lissabon ist noch zu sehr präsent. Bayern wäre für Barça ein echtes Hammerlos - und umgekehrt (fast) ein Freilos? Daher Münchens Weiterkomm-Wahrscheinlichkeit: 90 %
Dass der Hauptstadt-Klub um Trainer Simone Inzaghi ein unangenehmer Gegner sein kann, haben die Dortmunder in der Vorrunde erfahren müssen. 1:3 in Rom, 1:1 in Dortmund. Aber was heißt schon bei 1:5-Verlierern gegen Stuttgart? Ungeschlagen qualifizierten sich die "Laziali" bei ihrer sechsten Teilnahme zum zweiten Mal für die K.o.-Runde der Königsklasse. In der Serie A jedoch ist Lazio Mittelmaß. Weiterkomm-Wahrscheinlichkeit: 75%
FC Porto
Portugals Meister wurde Gruppenzweiter hinter Manchester City, liegt jedoch in der heimischen Liga nur auf Rang drei hinter Sporting und Benfica Lissabon - zu wenig für die Ansprüche des Teams von Coach Sérgio Conceição.
Aktuelle Stars: Abwehr-Oldie Pepe, der Brasilianer Felipe Anderson und der Mexikaner Jesús Corona (sic!). Weiterkomm-Wahrscheinlichkeit: 70 %
Atalanta Bergamo
Es wäre das erste Aufeinandertreffen im Europapokal. Die Lombarden von Trainer Gian Piero Gasperini scheiterten bei ihrer ersten Königsklassen-Teilnahme in der Vorsaison nur ganz knapp im Viertelfinale am späteren Finalisten Paris (1:2).
Diesmal überraschten sie in der Gruppenphase mit Erfolgen bei Liverpool und Ajax Amsterdam In der Serie A rangiert Atalanta mit DFB-Nationalspieler Robin Gosens im Mittelfeld. Weiterkomm-Wahrscheinlichkeit: 65 %
FC Sevilla
Es könnte ein schnelles Wiedersehen mit den Andalusiern geben. Im September hatte Bayern das Spiel um den europäischen Super Cup in Budapest erst in der Verlängerung mit 2:1 gewonnen.
Die Schwächen von Real und Barça kann die Truppe von Trainer Julen Lopetegui aktuell in der Primera División nicht ausnutzen. Dennoch: Der ewige Europa-League-Sieger (2014-16 und 2020) ist ein höchst unangenehmer Gegner. Weiterkomm-Wahrscheinlichkeit: 60 %