Carlo-Ancelotti-Interview: Italiener verteidigt sein Training beim FC Bayern

Die Wunden sind scheinbar noch nicht verheilt. Nach seinem Rauswurf beim FC Bayern gibt Carlo Ancelotti ein Interview, in dem er seine Trainingsmethoden verteidigt und stattdessen die Bayern beschuldigt. 
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Andreas Gebert/dpa

München - So ganz überwunden scheint Carlo Ancelotti seine Entlassung beim FC Bayern noch nicht zu haben. Denn noch immer sind die Differenzen zwischen Klub und Trainer Grundlage für zahlreiche Diskussionen, Interviews, Seitenhiebe. 

Von den Münchnern ist immer wieder zu hören, dass das Training des Italieners zu lasch gewesen sei, die Stimmung zwischen ihm und einigen Spielern nicht optimal.

In einem Interview mit dem italienischen TV-Sender Italia 1 verteidigt Ancelotti nun seine Arbeit und tritt dafür gegen die Bayern nach. "Ich habe eine Art zu arbeiten, die ich nicht ändere. Es wurde von mir gefordert das zu machen, und ich habe es einfach nicht akzeptiert. Welche Entscheidung man auch trifft: wenn der Verein dich nicht schützt, bist du tot."

Über seine Trainingsmethoden sagt er: "Ich bevorzuge 60 intensive Minuten auf dem Trainingsplatz." Mehrfach wurden die Einheiten des Italieners als zu lasch angesehen, Spieler trainierten zusätzlich in eigener Regie. 

Ancelotti beklagt mangelnde Rückendeckung

Auch zum häufig zitierten angespannten Verhältnis zwischen Ancelotti und den Spielern äußerte er sich - und beklagte die mangelnde Rückendeckung des Vereins. "Wenn man einen Spieler aussortiert, dieser zur Vereinsführung geht und von ihr gestärkt wird, dann verliert man sein Gesicht vor den anderen Spielern. Davon erholt man sich nicht. Laut den Medien wurde ich bei den Bayern gefeuert, weil ich fünf große Spieler gegen mich hatte."

Harte Abrechnung mit dem FC Bayern! Was Ancelotti stattdessen machen möchte? Als Trainer der italienischen Nationalmannschaft stehe er nicht zur Verfügung, sagte Ancelotti und gab einen kuriosen Grund an. "Die Nationalmannschaft zu trainieren ist der Traum von allen, aber vielleicht bin ich zu jung dafür. Es ehrt mich, dass alle Italiener mich als Nationaltrainer wollen, aber ich möchte weiter einen Verein trainieren."

"Ich rede nur mit großen Präsidenten"

Seiner Meinung nach gebe es da in seiner Heimat nur zwei Optionen: "Ich empfinde viel Sympathie für Andrea Agnelli (Präsident von Juventus Turin, d. Red.), aber ich kann nicht gegen meine Vergangenheit angehen. Ich könnte in Italien nur Milan und Rom trainieren." Da gebe es allerdings ein Problem, seit der AC Mailand von einer Gruppe chinesischer Investoren übernommen wurde. "Ich habe nicht mit dem neuen Präsidenten von Milan geredet. Ich rede nur mit großen Präsidenten."

Eine knallharte Abrechnung des 58-Jährigen. Bleibt abzuwarten, wo er als nächstes unterkommt – und wie der FC Bayern reagiert. Dass die Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge diesen erneuten Seitenhieb unkommentiert lassen, ist eher unwahrscheinlich. 

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