Bilanz 2012: Schmerz, lass nach!

"Die Vorrunde hat die Narbe des Champions-League-Finals ein Stück schließen lassen", sagt Bayern-Boss Rummenigge. Die AZ zeigt, was noch heilen muss.  
Florian Bogner |
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Bastian Schweinsteiger beim Finale dahoam. Der Schock sitzt tief.
sampics/Stefan Matzke Bastian Schweinsteiger beim Finale dahoam. Der Schock sitzt tief.

„Die Vorrunde hat die Narbe, die wir uns im Champions-League-Finale zugezogen haben, ein Stück schließen lassen”, sagt Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern. Die AZ erklärt die Heilungschancen für den Rest der Saison.

München - Ein Spiel hat der FC Bayern noch, dann geht’s in den Urlaub. In Augsburg muss im DFB-Pokal-Achtelfinale (20.30 Uhr, ARD/Sky) unbedingt der 37. Pflichtspielsieg 2012 her, nur dann gibt’s fröhliche Weihnachten.

In Liga und Champions League stimmt die Zwischenbilanz schon. „Die Vorrunde hat die Narbe, die wir uns am 19. Mai im Champions-League-Finale gegen Chelsea zugezogen haben, ein Stück wieder schließen lassen”, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nach dem 1:1 gegen Gladbach, forderte aber im selben Atemzug, man müsse „in der Rückrunde vom ersten Tag an konzentriert, motiviert und engagiert spielen”, um wieder rundum zu gesunden.

Die AZ zeigt mit Heftpflasterfaktor (von 1 bis 5), wie böse Bayern in Liga, Pokal und Königsklasse verwundet wurde – und wie die Heilung voranschreitet.


Diagnose: Stumpfes Trauma in der Bauchgegend. Zwei Jahre ohne Landestitel sind für den FC Bayern immer unangenehm. Richtig auf die Galle geht’s dann, wenn die Schale zweimal hintereinander an denselben geht – in diesem Fall an Dortmund. Den Herbstmeister zwickt auch, dass er das Heimspiel gegen den BVB vor zwei Wochen (1:1) nicht gewinnen konnte, nur ein Sieg hätte die Machtverhältnisse endgültig wieder gerade gerückt.

Behandlung:
Fortgeschritten. 42 Punkte nach der Hinrunde bedeuten zwar keinen neuen Rekord (44), neun Punkte Vorsprung auf Leverkusen und zwölf auf Dortmund lassen jedoch vom 23. Titel träumen. „Wir haben tolle Voraussetzungen geschaffen, Deutscher Meister zu werden“, sagte Rummenigge, der selbst nach dem 1:1 gegen Gladbach generös war: „Davon geht die Welt nicht unter.“

Heilungschance
95 Prozent. Einen Rückstand von neun Punkten aufzuholen schaffte nur Wolfsburg 2009 (damals auf Hoffenheim). Bayern ist jedoch gewarnt, verlor man in der zweiten Hälfte der Vorsaison doch elf Punkte auf Dortmund. „Wenn wir so konzentriert arbeiten, wie das zuletzt der Fall war, werden wir unsere Ziele erreichen“, ist sich Präsident Uli Hoeneß sicher: „Wir können total gelassen und sehr zufrieden in die Pause gehen.“


Diagnose: Schwellung der rechten Wange. Das 2:5 im Finale 2012 gegen Dortmund kam schallenden Ohrfeigen im Fünferpack gleich. Revanche erwünscht – vielleicht ja wieder im Pokalfinale, am 1. Juni 2013 in Berlin?

Behandlung: Läuft. Nach zwei lockeren 4:0-Siegen über die Zweitligisten Regensburg und Kaiserslautern wartet am Dienstag im Achtelfinale mit dem FC Augsburg ein etwas härterer Brocken. Dort hat Bayern allerdings erst vor zehn Tagen das Liga-Duell mit 2:0 gewonnen und Augsburg hat als Tabellen-17. der Liga andere Probleme. Ein Erfolgsrezept, auch in kniffligen Spielen: „Selbst wenn man mal einen Tag hat, an dem man nicht brillant spielt, hauen sich alle rein. Das ist vielleicht ein kleiner Unterschied zur letzten Saison“, sagte Toni Kroos. Javi Martínez (Augenverletzung) dürfte wieder fit sein. „Er scheint zur Verfügung zu stehen“, sagt Sammer.

Heilungschance: 60 Prozen t. Klar ist Bayern auch im Pokal Favorit – aktuell sind von den ersten sieben der Bundesliga aber noch alle bis auf Frankfurt in der Verlosung. Rechnungen sind neben Dortmund auch noch mit Leverkusen und Schalke offen: An Bayer scheiterte man 2008/2009 im Viertelfinale (2:4), an den Königsblauen 2010/11 im Halbfinale (0:1 zuhause).


Diagnose: Herzanfall. Am 19. Mai 2012 setzte das Bayern-Herz nicht nur für einen Schlag aus – das unglücklich verlorene Finale gegen den FC Chelsea nach Elfmeterschießen ist auch heute noch jedermann im Kopf. Gerade Bastian Schweinsteiger, der (Fehl-)Schütze des letzten Bayern-Elfers, trägt diesen Makel nun ständig vor sich her.

Behandlung: Langsam gesteigert. Mit Platz eins in der Vorrunde hat Bayern nur seine Pflicht erfüllt. „In der Champions League hat man noch nichts erreicht, wenn man als Gruppensieger weiter kommt, man muss schon noch ein paar Spiele mehr gewinnen“, sagte Mario Gomez. Am Donnerstag (12 Uhr) ist Achtelfinal-Auslosung; Freude würde sich Bayern über Celtic oder Galatasaray; unangenehm wären Porto, Arsenal und Donezk; Real oder Angstgegner Milan dafür schwer.

Heilungschance: 30 Prozent. Real Madrid im Achtelfinale, Barcelona im Viertelfinale? Möglich, und da entscheidet immer die Tagesform. Gomez gibt sich im „Kicker“-Interview zwar selbstbewusst: „Unser Kader ist so stark, wie selten ein Bayern-Kader war; auch international. Allein Barcelona ist noch vor uns.“ Eine Garantie für den dritten Finaleinzug in vier Jahren – und für ein Happyend! – gibt’s aber nicht.

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