Beckenbauer: „Ich habe gelacht, als ich den Uli gehört habe“

Im – pro forma beigelegten – Krach der Alphatiere gibt sich Trainer van Gaal weiter getroffen, Präsident Hoeneß rechtfertigt sich – und der frühere Klubchef Beckenbauer amüsiert sich.
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Bayern-Traienr Louis van Gaal und Präsident Uli Hoeneß feiern den Sieg gegen Cluj beim Festbankett
dpa Bayern-Traienr Louis van Gaal und Präsident Uli Hoeneß feiern den Sieg gegen Cluj beim Festbankett

CLUJ - Im – pro forma beigelegten – Krach der Alphatiere gibt sich Trainer van Gaal weiter getroffen, Präsident Hoeneß rechtfertigt sich – und der frühere Klubchef Beckenbauer amüsiert sich.

Vielleicht wird Louis van Gaal mit ein bisschen Abstand, wenn der Krach mit Uli Hoeneß irgendwann nicht mehr nur offiziell zu den Akten gelegt sein wird, die ganze Angelegenheit als eine Lektion in bayerischer Krisenbewältigung verbuchen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge jedenfalls warb vor dem 4:0 der Bayern in Cluj um Verständnis. Und dies, obwohl er noch immer leicht verstört wirkte angesichts der Schärfe der öffentlichen Hoeneß’schen Eruption. „Man kennt ja die bayerische Streitkultur, auch über Bayern hinaus. Manchmal ist es auch gut, wenn ein reinigendes Gewitter kommt“, sagte er.

Das weiß wohl keiner so gut wie Franz Beckenbauer. Und so warb auch er, der es als Präsident manchmal nicht anders gehalten hatte als Hoeneß, jetzt für mehr Gelassenheit. „Ich habe gelacht, als ich den Uli gehört habe“, sagte Beckenbauer. „Wir sind halt alle Menschen, die mit dem Klub leben. Das ist ihm alles zu viel geworden, das musste er loswerden“, so Beckenbauer, „das war genau der richtige Zeitpunkt. Früher wäre er nach zwei, drei Tagen geplatzt – jetzt ist er gelassener geworden, er geht ja auf die 60 zu. Er muss nicht mehr jeden Tag so rumwuseln.“ Überhaupt gab Beckenbauer den Hoeneß-Versteher. „Ich weiß nicht, ob der Uli Recht hat mit seinen Äußerungen. Aber er ist ein so gewissenhafter Mensch und wird versucht haben, die Kommunikation zu vertiefen. Aber wenn du merkst, dass das eine Einbahnstraße ist, wird man nachdenklich.“ Und weiter: „Wenn Gespräche nicht nutzen, dann gehst du andere Wege. Und ein guter Weg sind die Medien.“

Tatsächlich scheint Hoeneß dieser Tage ganz gerne mit der Öffentlichkeit zu reden. Via „SZ“ argumentierte er nun: „Ich habe eine Position im Verein, wo ich mir das erlauben kann“, sagte er und erläuterte den Grund für seine Attacken: „Ich habe im Leben gelernt, Streit, wenn er unvermeidlich ist, nicht aus dem Weg zu gehen. Und wenn man nun gut damit umgeht, kann es nur positiv sein.“

Van Gaal selbst wirkte vor dem Spiel noch zu enttäuscht, um den Konflikt positiv zu bewerten. „Ich empfand es als kein wichtiges Problem“, beharrte er zwar zunächst. Doch dann offenbarte er, dass dies vor allem für seine Arbeit gelte. „Für meine Person ist das anders“, sagte er und ließ ahnen, wie sehr ihn die Schelte getroffen haben muss. „Ich habe natürlich auch mit der Mannschaft über dieses Thema gesprochen, weil es auch sie beeinflusst. Meine Spieler haben es auch gesehen, gehört und gelesen. Das beeinflusst vielleicht auch meine Autorität bei diesen Spielern“, sagte er.

Diese Sorge scheint unbegründet zu sein. „Bei uns Spielern? Bestimmt nicht“, sagte Bastian Schweinsteiger nur. „Da braucht er sich gar keine Sorgen machen, das hat man heute gesehen“, befand Rummenigge.

Doch ein Stückchen Macht beim FC Bayern dürfte van Gaal verloren haben, so viel scheint klar. Hoeneß wird künftig wieder teilnehmen dürfen an den montäglichen Sitzungen des Vorstandes mit dem Trainer, bei denen er zuletzt – seit seinem Abschied als Manager zum Jahresanfang – außen vor gewesen war. Nun hat Hoeneß wieder einen besseren Zugriff auf den Trainer und ist wieder mittendrin im operativen Geschäft. Dazu sagte van Gaal: „Vielleicht gibt es jetzt öfter Gespräche mit dem Vorstand. Wo ist das Problem?“

fil, ps

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