Bayern-Fans dürfen nicht nach Moskau reisen
Obwohl die Fans des FC Bayern nichts mit den Ausschreitungen rund um ein Champions-League-Spiel des ZSKA Moskau zu tun hatten, bekommen sie keine Eintrittskarten für das Geisterspiel in Moskau. Moskau wurde diese Zuschauersperre nach Randalen in der vergangenen Saison auferlegt.
München - Die Bayern Fans sind sauer. Denn sie werden von der Uefa vom Champions-League-Spiel des FC Bayern bei ZSKA Moskau ausgesperrt. Der Grund: Fans des Moskauer Fußballklubs ZSKA waren in der vergangenen Vorrunde der Champions League an Randalen mit Fans von Viktoria Pilzen beteiligt. Sie zeigte rechtsradikale Symbole und sangen antisemitische Lieder. Die Uefa verhängte als Strafe ein Geisterspiel- und davon sind nun auch die Bayern-Fans betroffen.
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"In der Vergangenheit hat die UEFA in vergleichbaren Fällen unschuldig betroffenen Auswärtsfans den Besuch des Spiels ermöglicht. Dies geschah z.B. beim Spiel des FC Schalke 04 bei PAOK Saloniki im Jahr 2013 oder beim Spiel der Nationalmannschaft Nordirlands beim Spiel in Serbien im Jahr 2011, da man zu dem Ergebnis kam, dass diesen Fans der Spielbesuch ermöglicht werden sollte. Es ist uns unerklärlich, warum man diese Praxis beim anstehenden Spiel des FC Bayern in Moskau nicht wiederholen sollte", schreibt der Club Nr. 12, eine Vereinigung aktiver Bayern-Fans, in einer Pressemitteilung und strebt ein klärendes Gespräch mit Uefa-Funktionären an.
Erst im Sommer hatte die Ultra-Gruppierung "Schickeria" den Julius-Hirsch-Preis des DFB für den Einsatz gegen Rechtsextremismus und für die Erinnerung an den ehemaligen jüdischen Bayern-Präsidenten Kurt Landauer erhalten. Der Club Nr.12 meint deshalb: "Die Bestrafung unschuldiger Fans verstößt nicht nur gegen die Werte des FairPlay, sondern zerstört auch die Basis für das gemeinsame Engagement von Fans, Vereinen und UEFA im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Selbst wenn die UEFA oder die Disziplinarkommission der Auffassung sind, dass in Anbetracht von hunderten Millionen Fußballfans in Europa die Interessen einiger weniger hundert treuer Bayernfans zu vernachlässigen sind, sollte die Signalwirkung einer derart respektlosen Vorgehensweise nicht unterschätzt werden."
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