Am Klago di Garda

Louis van Gaal hat nur acht Profis beim „lächerlichen“ Trainingslager im Trentino dabei. Und schon spricht der Bayern-Coach wieder einmal von seiner Zukunft als Nationaltrainer.
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FcBayern: Training unter den Kletterfelsen von Arco
sampics FcBayern: Training unter den Kletterfelsen von Arco

Louis van Gaal hat nur acht Profis beim „lächerlichen“ Trainingslager im Trentino dabei. Und schon spricht der Bayern-Coach wieder einmal von seiner Zukunft als Nationaltrainer.

RIVA DEL GARDA Ein kurzer Hüpfer nur, schon war der Bayern-Tross in Italien. Um kurz vor 13 Uhr landeten die Bayern in Verona, danach ging es per Bus nach Riva del Garda. Und so hat eines der seltsamsten Trainingslager der Bayern-Geschichte begonnen. Ganze acht Profis (sieben Feldspieler, ein Torwart) stehen Trainer Louis van Gaal in Riva bis Samstag zur Verfügung.

Neben den 13 WM-Teilnehmern fehlen Jungstar David Alaba (mit Österreich bei der U19-EM) und Daniel van Buyten. Seine Freundin Celine erwartet in den kommenden Tagen das erste gemeinsame Kind. Van Gaal hat Verständnis, und doch droht das Trainingslager in den nächsten Tagen für die Bayern zum Klago di Garda zu werden.

Eine anständige Vorbereitung ist nicht möglich, van Gaal selbst hat die Vorbereitung schon als „lächerlich“ abgetan. Immerhin ist auch Hermann Gerland da. Er hat die Drittligamannschaft wieder übernommen hat (bleibt aber weiter van Gaals Co-Trainer bei den Profis) und ist mit 16 seiner Spieler angereist.

Einige Trainingsspielchen wird van Gaal also hinkriegen - bis Donnerstag. Am Freitag reist die U23 ab, am Sonntag starten sie in Babelsberg in die Saison. Vielleicht lässt Gerland seinem Chef dann ja noch wenigstens drei Spieler da, die er nicht einsetzen wird in Babelsberg – damit van Gaal eine Mannschaft voll bekommt für das einzige Testspiel gegen eine Trentino-Auswahl am Samstag. Oder van Gaal schnürt selbst noch mal die Fußballschuhe.

Immerhin sei er früher ein Mittelfeldspieler gewesen, und, wie er der „SZ" in seiner gewohnt selbstkritischen Art erklärte, hätte er „nie Ballverluste" gehabt. Van Gaal wird diese Woche akzeptieren müssen, dass der Trip vor allem der Imagepflege dient. Die Region hat den FC Bayern eingeladen, Spieler und Trainerteam residieren im Ressort Du Parc et Du Lac in Riva. Die edle Villa ist nur für den Bayern-Tross reserviert, van Gaal wird die 100 Quadratmeter große Romantic-Suite bewohnen, die sonst 620 Euro pro Nacht kostet.

Vielleicht bringt die ihn auf andere Gedanken. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat ihm ja schon geraten, die Situation anzunehmen, wie sie ist. „Wir sollten nicht mehr lamentieren“, sagte Rummenigge in der „FAS", „denn das ist ein Fakt, den wir alle zwei Jahre haben. Ich habe deshalb Louis van Gaal gebeten, etwas unkritischer zu sein".

Vielleicht kann van Gaal sich damit trösten, dass er so ein Trainingslager ohne Profis nie mehr wird erleben müssen. In zwei Jahren nämlich will er selbst auf der anderen Seite stehen und dafür verantwortlich sein, dass die Klubs auf in der Vorbereitung auf ihre Nationalspieler verzichten müssen: Van Gaal will Nationaltrainer werden - spätestens 2012. „Eigentlich müsste ich jetzt bei Bayern aufhören, denn jetzt werden die Nationaltrainer gesucht. Vielleicht verlängere ich hier deshalb noch ein Jahr bis 2012 und übernehme dann ein Land", sagte er im "kicker". Dann hätte das Klagen ein Ende.

Filippo Cataldo

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