Alles Asche! Reisechaos nach Madrid droht
Müssen die Bayern mit einer Hubschrauber-Staffel zum Finale der Champions League reisen?
BERLIN Viele neue Worte hat Louis van Gaal in nur elf Monaten den Bayern geschenkt. Er selbst hat bereits das Patent auf „Feierbiest“.
Aber auch der Holländer hat dazugelernt, was die bayerische Kultur betrifft. Er weiß nun, was eine Weißbierdusche ist. Sie ist kaum angenehmer als eine Aschewolke – und da war der 58-Jährige immer mittendrin, wenn er am Tisch der Bosse saß auf Banketten nach großen Spielen. Präsident Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge pflegen dann die dicken Zigarren rauszuholen. Alsbald musste mit einer erhöhten Aschekonzentration zurechtkommen. Benebelt eben.
Es ist nicht Uli Hoeneß und seine Aschewolke, sondern der Vulkan Eyjafjallajökull aus Island, der keine Ruhe gibt. Es droht ein Reisechaos vor dem Champions-League-Finale am Samstag zwischen Bayern und Inter Mailand in Madrid. Trotz einer vorläufigen Entwarnung bis Dienstag drohen in Deutschland kommende Woche neue Flugverbote. Am Sonntag wurden bereits Flughäfen in Großbritannien geschlossen, nach der Vorhersagen des Volcanic Ash Advisory Centre (VAAC) in London sollte die Asche am Montagmorgen Deutschland erreichen.
Laut Uefa muss das Finale gespielt werden – egal wie viele Fans anreisen können. Alternativtermine gibt es nicht. Nach Samstag müssen die Nationalspieler zu ihren Teams reisen, die Auswahltrainer warten schon sehnsüchtig. Aber ein Finale vor halbleeren Rängen? Das wäre nicht im Sinne des Fußballs, doch für solch eine Ausnahmesituation gibt es (noch) keine Paragrafen. Und was machen die Vereine bei Flugverbot?
Der FC Bayern hat zwei Notfallvarianten. „Entweder wir bekommen eine Genehmigung für einen Sichtflug in niedriger Höhe“, sagte Vorstand Karl Hopfner der AZ, „oder wir fliegen mit einer Hubschrauberstaffel. Mit Zwischenlandung in Frankreich zum Auftanken.“ Was ziemlich kurios anmuten würde.
Den Fans blieben nur: Auto oder eine Bus(-tor)tour.
ps