Zeit des Abschieds: EHC München steht nach Viertelfinal-Aus vor größerem Umbruch

Nach dem Viertelfinal-Aus beginnt beim EHC die Aufarbeitung einer enttäuschenden Saison. "Es wird einen wahrscheinlich größeren Umbruch geben", kündigt Boss Winkler an. Die Trainer-Frage ist offen.
Ruben Stark
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Boss Christian Winkler muss den EHC neu formieren - ob Kapitän Patrick Hager weiterhin ein Teil davon sein wird?
IMAGO/Eibner Boss Christian Winkler muss den EHC neu formieren - ob Kapitän Patrick Hager weiterhin ein Teil davon sein wird?

München – Am Wochenende roch es mancherorts schon nach Abschied. Die Familien von Ben Smith, Trevor Parkes, und Jonathon Blum trafen sich in der Nähe des Stiglmaierplatzes mit der Familie von Ex-EHCler Dan Boyle zum Frühstück – ein letztes Mal? Dazu lief in den Sozialen Medien am Freitag vor dem Playoff-K.o. auch ein kurzes Video von Blums Ehefrau, das wirkte, als stünde das Goodbye von München bevor.

Es ist das Los der Serien-Verlierer in den Playoffs, dass abrupt vorbei ist, was nicht vorbei sein sollte – wie der Stecker, den man zieht und überall ist plötzlich das Licht aus. Seit Freitag ist die Saison 2024/25 beim EHC Red Bull München Geschichte und nun läuft die Analyse an, warum die Adler Mannheim nach dem 2:1 in Spiel sechs im Halbfinale stehen und der Eishockeyclub ungewöhnlich früh die Kabine ausräumen musste.

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EHC-Boss Winkler kündigt größeren Umbruch an

Eine Weile wird die Wunde quälende Schmerzen bereiten. "Solange die Playoffs laufen, sitzt der Stachel unheimlich tief", gestand Patrick Hager, "da möchtest du dabei sein, aber hast es dir nicht verdient." Danach muss auch für den Kapitän der Blick nach vorne gehen: "Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder du bleibst am Boden oder du stehst auf, um es nächstes Jahr besser zu machen."

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Das abrupte Ende ist für manchen aber auch endgültig, die Gelegenheit zur Wiedergutmachung wird in München nicht jeder erhalten. Ob etwa die Familien Smith, Parkes und Blum dazugehören, wird bald vom Klub beantwortet. "Es wird einen wahrscheinlich größeren Umbruch geben als in den letzten Jahren, das hat aber nichts mit dem Ende zu tun, das war geplant. Wir werden ein anderes Gesicht bekommen", kündigte EHC-Boss Christian Winkler an.

Bleibt Don Jackson EHC-Trainer?

Wie die AZ berichtete, stehen auf der EHC-Zugangsseite Fabio Wagner, Luis Schinko und die beiden Nordamerikaner Jeremy McKenna und Brady Ferguson fest. Weitere werden kommen. "Wir wissen, dass der Profisport seine Gesetze hat, wenn der Erfolg ausbleibt, werden Entscheidungen auch unangenehm sein", sagte Hager, der selbst weiß, wie es für ihn weitergeht, dies aber noch für sich behält.

Über jedem Spielerwechsel steht jedoch die Frage, wer nach den gut zwei Monaten mit Trainerlegende Don Jackson künftig an der EHC-Bande das Sagen hat. Ist der 68-Jährige selbst? Der US-Amerikaner will ebenso nichts ausschließen wie Manager Winkler. "Er hat der Mannschaft wieder die Identität gegeben, die wir haben wollen. Er hat schon noch mal was bewirkt", betonte der 52-Jährige.

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Hager analysiert EHC-Aus: "Das zog sich wie so ein roter Faden schon durchs ganze Jahr"

Ob "Zurück in die Vergangenheit" aber auch der passende Filmtitel für den EHC der Zukunft ist? Wie aufzehrend und fordert so eine Saison sein kann, das weiß Jackson, der neunmalige DEL-Champion, am allerbesten und es wird in seine Überlegungen wie in jene des Klubs mit einfließen.

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In der Ursachenforschung für das frühe Aus – von den durch Corona geprägten Spielzeiten zwischen 2020 und 2022 einmal abgesehen das erste im Viertelfinale seit zehn Jahren – landete Hager schnell beim Thema Konsequenz. "Wir haben immer Momente gefunden, uns selbst ins Knie zu schießen, statt den Deckel draufzusetzen. In den Playoffs beißt dich das, das zog sich wie so ein roter Faden schon durchs ganze Jahr", bilanzierte der 36-Jährige.

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EHC-Saison geprägt von zwei Trainerwechseln und persönlichen Schicksalsschlägen

Die Verletzung von Stammtorhüter Mathias Niederberger in Spiel zwei der Serie gegen Mannheim sei dagegen nicht als Grund anzuführen, denn "Evan (Fitzpatrick, d. Red.) hat eine herausragende Serie gespielt. Das war nullkommanull der Fall."

Letztlich war es die zweite sportlich unbefriedigende Saison in Folge für den EHC – und eine mit zwei Trainerwechseln sowie persönlichen Schicksalsschlägen, die bei aller sportlichen Enttäuschung auch ihre Rolle spielten. "Es war ja nicht alles schlecht, es muss nicht die größte Panik ausbrechen", sagte Hager noch. Wichtig ist also nicht unbedingt wie viele, sondern welche Veränderungen es gibt.

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  • Jessas am 01.04.2025 09:14 Uhr / Bewertung:

    Die zweite Saison ohne sportlichen Erfolg, nein sogar die zweite Saison in der eine schlechtere Platzierung (Viertelfinalaus) am Ende stand. Viertelfinalaus trotz Meisteranspruch und internationalem Anspruch (CHL) . Dabei stellt sich vor allem die Frage, wer hat diese Mannschaft so zusammengestellt und vor allem wer gibt einem gescheiterten Trainer, der offensichtlich auch die Mannschaft nicht mehr hinter sich hat eine zweite Saison? Söderholm ist in seinem ersten Jahr krachend gescheitert, Spieler sind förmlich weggelaufen (Eder), deutsche Nationalspieler kommen nicht mehr nach München und trotzdem steht er weiter an der Bande. War diese Männerfreundschaft zwischen Winkler und Söderholm der Grabstein für diese Saison 2024/25? Die Zusammenstellung der Mannschaft für die neue Saison und der zugehörige Trainer dürfte die letzte Patrone für Christian Winkler sein, hoffentlich zielt er diesmal besser.

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