Grillrost reinigen: Diese Alternativen zur Drahtbürste gibt es
Sommerzeit ist Grillzeit, kaum steigen hierzulande die Temperaturen über die 20-Grad-Marke wird die Grillsaison eröffnet. Am häufigsten wird auf den Gas- oder Holzkohlengrill zurückgegriffen. In der Frage, was auf den Grill kommt, ist man sich in Deutschland einig. Am häufigsten landet laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Schweinefleisch (60 Prozent) in Form von Würstchen oder Steaks auf dem Grillrost. Rind (49 Prozent) und Hähnchen (48 Prozent) belegen Platz zwei und drei. Während gegrilltes Gemüse noch bei 35 Prozent Anklang findet, bilden Fleischersatzprodukte mit mageren vier Prozent das Schlusslicht.
Aber egal was auf dem Rost landet, eines hat das Grillgut gleich, am Ende muss der Grillrost gereinigt werden. Viele greifen zum Putzen und Entfernen der Fleischreste auf die Drahtbürste zurück, doch das ist ein großer Fehler, der am Ende sogar zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Das mag tragisch klingen, doch eine US-Studie hat nachgewiesen, dass das Reinigen des Grillrostes mit einer Drahtbürste eine gewisse Verletzungsgefahr birgt – und zwar nicht beim Reinigen selbst, sondern erst beim nächsten Grillabend.
- Grillrost reinigen: Forscher warnen vor Verletzungsgefahr durch Drahtbürsten
- Diese Alternativen zur Drahtbürste gibt es
- Hausmittel statt Chemie
- Was man beim Grillreinigen noch beachten sollte
Grillrost reinigen: Forscher warnen vor Verletzungsgefahr durch Drahtbürsten
Schon vor einigen Jahren warnten Forscher der University of Missouri in einer Studie vor der Gefahr durch einzelne Metallborsten, die beim Reinigen mit der Bürste abbrechen. Diese können sich im Rost verhaken und beim nächsten BBQ im Grillgut und damit auch im Mundraum, Speiseröhre oder Magen-Darm-Trakt landen und dort Verletzungen verursachen.
Laut der Hochrechnung der amerikanischen Forscher wurden zwischen 2002 und 2014 alleine in den USA mindestens 1500 Personen in einer Notaufnahme behandelt, nachdem sie durch solche Drahtstücke Verletzungen im Mund- oder Rachenraum erlitten hatten. Und bei dieser Zahl handelt es sich nur um dokumentierte Fälle, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.
Die Daten, auf welche die Forscher für ihre Analyse zurückgegriffen haben, stammen alle aus dem National Electronic Injury Surveillance System (NEISS), das Verletzungen durch Alltagsgegenstände in ausgewählten Notaufnahmen erfasst. Fälle, die von Hausärzten oder gar nicht medizinisch behandelt werden, bleiben bei dieser Datensammlung unberücksichtigt.

Um Verletzungen durch abgebrochene Drahtborsten zu verhindern, rät David Chang, Professor für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der University of Missouri, zu folgenden Maßnahmen:
- Die Grillbürste vor jeder Verwendung auf lose Borsten prüfen und bei Beschädigungen entsorgen
- Vor dem Grillen den Rost sorgfältig kontrollieren
- Vor dem Essen das Grillgut gründlich untersuchen, um eventuell anhaftende Borsten zu entdecken
Diese Alternativen zur Drahtbürste gibt es
Wer seinen Grillrost schön sauber haben möchte, muss dafür nicht zwangsläufig zur Drahtbürste greifen. Es gibt auch andere Möglichkeiten, den verkrusteten Rost zu reinigen.
- Rost vor dem Grill einölen: Viel Arbeit spart man sich, wenn man den Grillrost schon vor der Party mit etwas Speiseöl (z. B. Rapsöl) einreibt. Dies kann mit einem Pinsel oder einem Lappen bzw. Küchentuch geschehen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass durch den eingeölten Rost weniger Essensreste kleben bleiben.
- Nylonbürste oder Alufolie statt Drahtbürsten: Da ohne Schrubben leider kein Grillrost richtig sauber wird, führt an einer Bürste kaum ein Weg vorbei. Um, wie oben beschrieben, Verletzungen durch abgebrochene Drahtborsten zu verhindern, bietet sich zum Reinigen auch Nylonbürsten oder zusammengeknüllte Alufolie an.
- Verkrusteten Rost über Nacht einweichen: Damit sich die Verkrustungen leichter lösen lassen, sollte man den abgekühlten Rost am besten über Nacht einweichen. Dafür kann man den Rost entweder in eine kleine Wanne mit Wasser und etwas Spülmittel legen. Alternativ dazu kann man den Rost auch die Nacht über ins feuchte Gras legen oder in feuchtes Zeitungspapier schlagen. Voraussetzung für die eben genannten Methoden ist, dass es sich um einen hochwertigen Grillrost handelt, ansonsten könnte der Rost schnell anfangen zu rosten.
Hausmittel statt Chemie
Im Kampf um hartnäckige Verkrustungen muss man nicht gleich die chemische Keule schwingen, oftmals führen hier schon bewährte Hausmittel zum gewünschten Reinigungserfolg.
Apfelessig: Mischt man 200 ml Apfelessig mit zwei Esslöffeln Zucker und sprüht den noch heißen Grill mit dieser Mischung ein und lässt das Ganze eine Stunde einwirken, lassen sich die meisten Schmutzreste danach leicht entfernen.
Kaffeesatz: Statt den Kaffeesatz in die Biotonne zu geben, kann er auch beim Grillreinigen helfen. Dafür einfach den kalten Kaffeesatz auf einen Schwamm geben und damit den Rost kräftig schrubben. Der Grillrost ist normalerweise äußerst robust, man darf beim Reinigen also fest schrubben. Danach den Rost mit klarem Wasser reinigen.
Asche: Statt Kaffeesatz kann man auch Asche, die beim Grillen mit Holzkohle zurückbleibt, zum Reinigen verwenden. Die Asche abkühlen lassen, auf einen feuchten Lappen geben und dann auf dem Rost verreiben. Sie wirkt dabei wie ein Scheuermittel und hilft dabei, auch hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Auch hier gilt, nach dem Reinigen den Rost mit klarem Wasser abspülen.
Natron: Um Eiweiße und Fette zu entfernen, kann man auch Natron verwenden. Dafür 60 Gramm Natron mit einem Liter Wasser gut vermischen und diese Mischung dann in eine Sprühflasche geben. Den abgekühlten Grillrost auf Zeitungspapier legen und mit der Natron-Wasser-Mischung großzügig einsprühen. Nach einer Stunde Einwirkungszeit lassen sich die meisten Verschmutzungen mit dem Zeitungspapier abwischen.
Was man beim Grillreinigen noch beachten sollte
- Auf die Anwendung von chemischen Backofen- oder Grillreiniger sollte möglichst verzichtet werden. Diese enthalten jede Menge bedenkliche Inhaltsstoffe wie Ammoniak oder Propylene Glycol.
- Klingt logisch, soll aber dennoch erwähnt werden. Bevor man beim Elektrogrill mit dem Reinigen anfängt, unbedingt den Stecker ziehen.
- Vor dem Reinigen den Rost immer abkühlen lassen
- Im Vergleich zum Holzkohlegrill reinigt sich ein Gasgrill fast von selbst. Nach dem Grillen den Deckel schließen, den Grill auf die höchste Stufe stellen – und nach wenigen Minuten muss man ihn (fast) nur noch feucht abwischen.
- Besteht der Rost aus Gusseisen, dann entwickelt sich mit der Zeit eine schützende Patina. Daher sollte man es beim Reinigen mit dem Schrubben nicht übertreiben. Besser ist es, den Rost nach dem Grillen nochmal auf hohe Temperatur zu erhitzen.