Wittelsbacher Prinz von Bayern: Leopold "Poldi" gesteht Bestechung
Leopold Prinz von Bayern hat als Zehnjähriger seinen Chauffeur mit Zigaretten bestochen, um zum ersten Mal selbst ein Auto fahren zu können. Der Mann habe ihm den Schlüssel nicht geben wollen, sei aber starker Raucher gewesen, erzählte der 80-Jährige am Dienstag in Sinsheim bei Heidelberg.
Leopold Prinz von Bayern: Chauffeur rückt Schlüssel gegen Zigaretten raus
"Da habe ich ihm so 40 Zigaretten in die Hand gedrückt und gesagt: 'Gib mir den Schlüssel.' Und da habe ich das erste Mal alleine das Auto fahren dürfen." Damals – im Schlosspark in Umkirch bei Freiburg – habe sich etwas bei ihm getan und er habe beschlossen, Rennfahrer werden zu wollen.

Weltrekord im Technik Museum Sinsheim: BMW-Flugmotor von E-Fuel angetrieben
Im Technik Museum Sinsheim wollte Leopold Prinz von Bayern demonstrieren, dass der BMW-Flugmotor des dort ausgestellten Experimentalfahrzeugs "Brutus" mit 47 Liter Hubraum klimaneutral zu bewegen ist. Das Zwölf-Zylinder-Triebwerk wurde von reinem E-Fuel angetrieben. Organisiert hatte den Versuch der Royal Bobsleigh Automobil Club; den Angaben nach ein Weltrekord. Das E-Fuel stamme aus der ältesten Bergbau-Universität der Welt in Freiberg (Sachsen).
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe und können mit Strom aus erneuerbaren Energien aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden, das aus der Luft gewonnen wird. Sie setzen damit anders als Benzin oder Diesel keine zusätzlichen klimaschädlichen Gase frei.
Alternative zum E-Auto: "Poldi" Prinz von Bayern ist von E-Fuels überzeugt
Er wolle beweisen, dass E-Fuels als Antriebsmittel taugen, erklärte Leopold Prinz von Bayern. Diese seien zwar derzeit noch teuer, räumte er ein. Das werde sich aber ändern, wenn die Rennwagen der Formel 1 ab 2026 komplett damit unterwegs seien. "Dann wird es effizienter."
Er sei nicht gegen Elektromobilität, betonte der 80-Jährige. Aber der Strom reiche nicht, um komplett auf Elektromobilität zu setzen. Zudem fehle in Afrika und Südamerika etwa die Infrastruktur für E-Autos. Daher wolle er zeigen, dass es alternative Möglichkeiten gebe.
Wittelsbacher-Chef der Adalbertinischen Linie: "Deswegen fahre ich immer noch Autorennen"
Das Tolle am Autofahren sei unter anderem, Rennwagen zu beherrschen, die dann das tun, was er wolle – und nicht umgekehrt, sagte Leopold Prinz von Bayern. "Deswegen fahre ich immer noch Autorennen."
Leopold Prinz von Bayern ist ein Mitglied des Hauses Wittelsbach (und Oberhaupt der Adalbertinischen Linie), einer der ältesten Adelsfamilien Europas und historisch mit Bayern verbunden.
Das Haus Wittelsbach hatte über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Politik Bayerns gespielt. Obwohl Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg eine Republik wurde, behielt die Familie Wittelsbach ihren Status als Adelsfamilie bei und blieb in der Öffentlichkeit präsent.
Leopold Prinz von Bayern ist der Sohn von Konstantin von Bayern und Maria Adelgunde von Hohenzollern. Leopold ist auch ein Ur-Ur-Urenkel von König Ludwig I., dem Großvater von Märchenkönig Ludwig II.
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