Eklat um Alice Weidel: Fürstin Gloria von Thurn und Taxis geht auf Vicky Leandros los

Vicky Leandros hat klare politische Kante und Haltung gezeigt. Bei ihrem Auftritt im Rahmen der Regensburger Schlossfestspiele wollte sie Politikerin Alice Weidel nicht in ihrem Publikum sehen. Damit stellt sich die Sängerin gegen die AfD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Für Gloria von Thurn und Taxis, Schirmherrin der Schlossfestspiele, sei das ein absolutes No-Go.

Nach Ausladung von Vicky Leandros: So reagiert Alice Weidel

"Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität" - mit diesen Worten begründete Vicky Leandros ihre Entscheidung in der AZ, Alice Weidel von ihrem Konzert öffentlich auszuladen.

Die Politikerin blieb dem Konzert schließlich fern, das von so vielen Prominenten ausgiebig gefeiert wurde. In einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X erklärte Alice Weidel: "Ich bin sowieso kein Fan dieser Musik. [...] Der gesamte Vorgang war ein bodenloser Affront aller Beteiligten gegenüber der Familie Thurn und Taxis."

Gloria von Thurn und Taxis wütend auf Vicky Leandros: "Die hat wohl einen Vogel"

Gloria von Thurn und Taxis, die dann ebenfalls nicht zum Konzert von Vicky Leandros kam, gibt sich im Nachhinein plötzlich wütend. Sie schimpft über die Entscheidung von Vicky Leandros. Beim rechtspopulistischen und rechtskonservativen Online-Medium "Nius" sagt Fürstin Gloria, gemeinsam mit Alice Weidel über die Ausladung gelacht zu haben. Und weiter: "Die [Vicky Leandros, d.R.] hat wohl einen Vogel." Die Regensburgerin, die nur Schirmherrin der Schlossfestspiele ist, meint: "Wer meine Gäste beleidigt, beleidigt mich mit."

Gloria von Thurn und Taxis über den angeblichen Weidel-Affront von Vicky Leandros: "Ihre Fans sind potenzielle AfD-Wähler. Sie kann doch nicht ihre eigenen Fans beleidigen." Für Fürstin Gloria sei klar, dass sich Vicky Leandros "daneben benommen" habe und "keine Lady" gewesen sei. Frech meint die Regensburgerin weiter: "Mir hat sie einen Gefallen getan, dass ich die Show nicht angucken musste."

Protest gegen Regensburger Schlossfestspiele

Mit ihren polarisierenden Aussagen sorgt Gloria von Thurn und Taxis regelmäßig für erhebliche Proteste. Vor allem ihre Funktion als Schirmherrin der Regensburger Schlossfestspiele wird öffentlich stark kritisiert. Einer, der sich lautstark gegen die Unternehmerin ausspricht, ist der Regensburger Künstler Jonas Höschl. "Ich würde sie als rechte Netzwerkerin bezeichnen, die kein Problem damit hat, sich mit Rechtsextremen zu umgeben", teilte er der AZ vergangenes Jahr mit. "Als schrullige Milliardärin kann man sie schon lange nicht mehr abtun; sie ist eine Gefahr für unsere Demokratie."

Und wie reagieren ihre Familie und der Veranstalter der Regensburger Schlossfestspiele auf den Eklat um Alice Weidel und Vicky Leandros? Wie stehen das Haus Thurn und Taxis sowie Odeon Concerte zu den Aussagen von Gloria von Thurn und Taxis? Ist sie als Schirmherrin der Veranstaltung weiterhin tragbar, wenn sie gegen engagierte Künstler ätzt? Entsprechende Anfragen der AZ blieben bislang unbeantwortet.

2024 bezog das Haus Thurn und Taxis in der AZ noch Stellung zu den Protesten gegen ihr populäres Familienmitglied: "Die Proteste sind Ausdruck unserer Demokratie. Wenn Menschen allerdings gegen Kulturereignisse protestieren, die vielen Menschen Freude bereiten, ist dies sehr traurig", erklärte ein Sprecher hierzu. Nach dem Wirbel um Vicky Leandros werden sich die Fronten wohl noch weiter verhärten.

Fürstin Gloria und Alice Weidel: War es ein PR-Manöver?

Viele Fragen bleiben offen. Warum wollten Alice Weidel und Fürstin Gloria ursprünglich zum Konzert von Vicky Leandros kommen, wenn sie die Musik des Weltstars eigentlich gar nicht mögen? War es von Anfang an ein PR-Manöver?