Ohne Alice Weidel: Promis feiern Vicky Leandros bei Regensburger Schlossfestspielen
Nach über 50 Jahren im Showgeschäft will Vicky Leandros ihre Karriere als Sängerin bald beenden. Nur noch bei wenigen Gelegenheiten haben Fans die Möglichkeit, sie live auf der Bühne erleben zu dürfen. Doch eine Person wird höchstwahrscheinlich nicht mehr in den Genuss kommen, einen Auftritt der Schlager-Ikone bewundern zu können: Alice Weidel. Bei den Regensburgern Schlossfestspielen bekam die AfD-Politikerin eine persönliche Ausladung für das Konzert. Die restlichen Promi-Gäste hingegen schienen viel Spaß gehabt zu haben.
Promi-Gäste feiern Regensburg-Auftritt von Vicky Leandros
Die Regensburger Schlossfestspiele gelten zwar aufgrund von Schirmherrin Gloria von Thurn und Taxis als umstritten, dennoch freuten sich zahlreiche VIPs auf das glamouröse Event. Am Montagabend (21. Juli) feierte Vicky Leandros ihren Auftritt, der von prominenten Zuschauern begleitet wurde. Mit dabei waren unter anderem Volksmusik-Star Marianne Hartl, Laura Siegel, Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe und Wiesn-Wirtin Petra Reinbold.
Ohne Alice Weidel: Deshalb war die AfD-Chefin unerwünscht
Für das Gesprächsthema des Abends hat allerdings die Ausladung von Alice Weidel gewesen sein. Ihre Entscheidung erklärte Vicky Leandros in der AZ: "Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität. Ich bin mit fünf Jahren aus Athen nach Deutschland gekommen und wurde mit offenen Armen aufgenommen. So lebe ich auch. Ich habe Respekt vor jedem Menschen und lasse ihn so leben, wie es ihn glücklich macht."
Marianne Hartl stellt sich hinter Entscheidung von Vicky Leandros: "War bestimmt nicht einfach"
Und wie kam das bei den geladenen Gästen an, die bleiben durften? Marianne Hartl sagte der AZ: "Es ist eine ganz schwierige Situation gewesen, aber es war die richtige Entscheidung von Vicky." Den Auftritt ihrer Kollegin hat die Ehefrau von Michael Hartl begeistert verfolgt. "Das Konzert war grandios. Vicky Leandros hat sich total positiv verausgabt. Das war bestimmt nicht einfach für sie", betont die 72-Jährige. "Besonders gut haben mir die vielen tollen Konzertanten-Lieder gefallen. Das waren teilweise unbekannte Lieder, aber allesamt mit großen Aussagen und wunderbaren Texten. Vicky Leandros kann es einfach. Sie ist unheimlich menschlich mit ihren Musikerkollegen gewesen. Die Bühnen-Performance war fantastisch! Wie sie mit dem Publikum arbeitet, das ist grandios."

Auch PR-Profi Benjamin Bartz zeigte sich beeindruckt von Vicky Leandros Konzert in Regensburg. Der Wettergott meinte es gut mit der polyglotten Griechin, denn just vor Beginn ihres Auftritts verzogen sich die Regenwolken über dem fürstlichen Schloss. Ud so erschien Weltstar Vicky Leandros im Licht der untergehenden Abendsonne auf der Bühne im Innenhof von Schloss St. Emmeram.

Tosenden Beifall vom Regensburger Publikum erntete Leandros für ihre Szenehymne "Valentin", in der sie die Liebe zweier Männer besang. Das Lied stammt aus dem Jahr 1978, einer Zeit, in der Homosexualität in Deutschland noch unter Strafe stand. Leandros: "Alle haben mir damals davon abgeraten, dieses Lied zu singen. Die mächtigen Plattenbosse sagten: 'Das ist ein Tabu!' Da sagte ich, jetzt erst recht!"
"Ich liebe das Leben" ist Lebensmotto von Schützenzelt-Wirtin Petra Reinbold
Wiesn-Wirtin Petra Reinbold (Schützenzelt) feierte den Auftritt von Leandros: "Das Lied 'Ich liebe das Leben' ist über die Jahre zu meinem Lebensmotto geworden! Je älter man wird, desto mehr Auf und Abs gibt es natürlich im Leben. Wenn man dieses Lied aufdreht, mit diesem Text und dieser Melodie, dann geht es einem in guten, aber vor allen Dingen auch in schlechten Zeiten deutlich besser. Es sollte eigentlich für jeden zum Lebensmotto werden!"
"Politische Diskussionen das Erlebnis ein Stück weit überschattet haben"
Laura Siegel sagte der AZ: "Ich war mit meiner Geschäftspartnerin Birgit Fischer-Höper bei dem Konzert von Vicky Leandros und habe mich riesig darauf gefreut, vor allem weil mein Mann Ralph Siegel eines der Lieder - Verlorenes Paradies - für sie geschrieben hat, das ja gestern auch gespielt wurde. Es war ein wirklich schöner Abend, voller Emotionen, toller Musik und einer Künstlerin, die das Publikum begeistert hat. Umso mehr finde ich es schade, dass im Nachhinein politische Diskussionen das Erlebnis ein Stück weit überschattet haben. Musik soll verbinden, nicht spalten. Aber am Ende ist es jedem selbst überlassen, wen man einlädt - oder eben nicht und das respektiere ich natürlich."

"Ich habe Vicky Leandros zum ersten Mal live erlebt und bin wahnsinnig begeistert von ihrer Stimme und ihrer unglaublichen Präsenz auf der Bühne! Es war uns eine große Ehre, ihr im Anschluss an das Konzert persönlich begegnen zu dürfen. Ihre Warmherzigkeit überträgt sich auf die Menschen in ihrer Nähe. Ich bin ein großer Fan!", so die Regensburger Gastronomin Stephanie Birnthaler (Hotel Goliath), die auch die Konzertgäste im Schlosspark bewirtete.
Juwelierin Dagmar Mühlbacher verriet: "Ich kenne Vicky Leandros und ihre Lieder schon sehr lange! Besonders fasziniert haben mich die Zeitreise durch ihr Leben und die kleinen Anekdoten, die sie zwischen den Liedern erzählt hat. Es war eine fantastische Show!"
Kaffee-Königin Marianne Wille: "Ich ziehe meinen Hut"
Marianne Wille (Dallmayr): "Schon immer liebe ich die Musik von Vicky Leandros, die das ungeheure Talent dafür von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekam und ich schätze auch ihre klare Haltung in vielen Dingen. Natürlich spielt auch meine Liebe zu Griechenland mit allem Drumherum eine große Rolle, dass ich heute hier in ihrem Konzert sitze. Ich ziehe meinen Hut vor ihrer großartigen Lebensleistung."
Als Leandros im zweiten Teil ihres Konzerts ihren großen Gassenhauer "Ich liebe das Leben", "Theo, wir fahr’n nach Lodz" und "Die Bouzouki klang durch die Sommernacht" anstimmte, gab es kein Halten mehr. Standing Ovations: Das Publikum tanzte, sang und klatschte – und entließ Vicky Leandros erst nach vier Zugaben in die laue Sommernacht.
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