"Überrumpelt" und allein: Marie Nasemann spricht über ihre Fehlgeburt
Blau, grün, rot, gelb sind die kleinen geschliffenen Steine, die dicht an dicht auf einer Ringschiene sitzen. Den schlanken Finger von Marie Nasemann (31) ziert ein Schmuckstück, das sie immer an die schlimmsten Momente ihres bisherigen Lebens erinnern soll: an die Fehlgeburt ihres ersten Kindes in der sechsten bis achten Woche.
Nun haben die Ex-GNTM-Teilnehmerin und ihr Partner Sebastian Tigges dem "Spiegel" ein Interview zu der traumatisierenden Erfahrung gegeben. Ihr Ziel: Aufklären über die Möglichkeiten, die in einer solchen Extremsituation bestehen, Klarheit schaffen über die Herausforderungen, die eine Fehlgeburt für ein Paar bedeutet, darauf hinweisen, wie häufig sie vorkommt – und nicht zuletzt: am eigenen Beispiel Betroffenen Mut machen, dass es trotzdem und anders weitergeht.
Podcast, Interviews, Instagram: Wie Marie Nasemann das Tabu um Fehlgeburten bricht
Erst ein Jahr war das Paar zusammen, als Marie im Herbst 2018 schwanger wird. Ihre unterschiedliche Art, nach dem Verlust zu trauern, beendet fast ihre Beziehung. "Wir waren in einer Krise, stritten uns über Monate hinweg", erzählt der Anwalt Sebastian Tigges dem "Spiegel".
Als sie die schlimme Nachricht von der Frauenärztin erfuhren, hätten sie erst nicht folgen können, so Tigges weiter: "Bei uns kamen nur Wortfetzen an."
Ein Ring, ein Ritual: Marie Nasemanns Abschied vom Regenbogenbaby
Besonders aber Marie hat die Erfahrung aus der Bahn geworfen. "Ich war sehr überrumpelt und hatte nicht damit gerechnet, dass mich so ein Schicksal treffen könnte", sagt die 31-Jährige im Interview. Erst in einer ritualisierten Abschiedszeremonie konnte das Paar schließlich gemeinsam einen Schlusspunkt setzen, und seit April 2020 sind sie Eltern eines gesunden Sohnes.
Maries erstes "Regenbogenbaby" aber bleibt unvergessen, auch durch den Ring, der nun nicht mehr nur für den großen Verlust steht – sondern auch für den Weg einer Mutter zurück ins Leben.
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